Was läuft gut, was nicht? Punkte, Tore, Probleme: Drei Erkenntnisse aus dem FCM-Rückrundenstart
Ob vier Zähler aus drei Partien im Jahr 2024 nun ein ordentlicher oder schwacher Start sind – darüber darf diskutiert werden. Drei Dinge waren aber auffällig bei den FCM-Auftritten.
Magdeburg – Drei Spiele sind im Jahr 2024 absolviert, der 1. FC Magdeburg siegte, verlor und spielte unentschieden. Mit vier Punkten aus drei Partien startete der FCM in die Rückrunde – sicher kein Traumstart, aber auch kein Krisenfall.
Auffällig war, dass der 1. FC Magdeburg in allen drei Partien mindestens ebenbürtig war, wobei die Leistung gegen Eintracht Braunschweig insgesamt abfiel. Was sonst noch auffiel am Rückrundenstart, haben wir zusammengefasst.
1. Der FCM-Spektakelfußball ist vorbei
4:2 in Kiel, 6:4 gegen Hertha, 3:4 beim FC Schalke – im Spätsommer 2023 stand der FCM für Spektakel, die Offensive lief wie geschmiert, der Zuschauer kam voll auf seine Kosten. Die Realität im Januar und Februar 2024 heißt: 1:0 gegen Wiesbaden, 0:1 gegen Braunschweig, 1:1 gegen Kiel.
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Zwar hat sich an der generellen, offensiven Ausrichtung des Spiels unter Trainer Christian Titz wenig geändert, doch gibt es feine Unterschiede. Die Balance im Spiel ist inzwischen besser, es fallen schließlich deutlich weniger Gegentore. Auch die Zahl der groben individuellen Patzer, in der Hinrunde noch Dauerthema, ist inzwischen auf ein erträgliches Maß gesunken.
2. Die Effektivität bleibt das Problem
Viel Aufwand, aber zu wenig Ertrag: Das begleitet den FCM schon über die gesamte Saison. Gegen zumeist defensive Gegner fällt es teilweise schwer, sich klare Chance zu erspielen. Gibt es diese, bleibt die Ausbeute zu oft schwach.
Gegen Kiel hätte der FCM den 0:1-Pausenrückstand durchaus noch drehen können, doch blieben Großchancen, darunter sogar ein Elfmeter, ungenutzt.
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Dass beide Mittelstürmer Luca Schuler und Luc Castaignos zuletzt ausfielen, spielt da eine große Rolle. Beide wirken noch nicht wieder komplett fit, im Rhythmus können sie nach ihren Zwangspausen zudem ohnehin nicht sein.
Im Winter wurde ein zusätzlicher Mittelstürmer gesucht, der für Tore steht. Geholt wurde am Ende Bryan Teixeira, der zwar ein interessanter Spieler mit Potenzial, aber kein klassischer "Knipser" ist.
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So muss das Toreschießen beim FCM wohl weiter auf viele Schultern verteilt werden. Baris Atik, der große emotionale und fußballerische Anführer des Teams, ist da gefordert. Der 29-Jährige geht zwar stets voran, ist fleißig und umtriebig, aber seine bislang zwei Saisontore sind zu wenig.
3. Auf die "Joker" ist weiterhin Verlass
Dass beide Rückrunden-Tore des FCM von eingewechselten Spieler erzielt wurden, ist kein Zufall. Tatsuya Ito traf gegen Wiesbaden zum Sieg, Emir Kuhinja traf gegen Kiel zum Ausgleich: Es waren die "Joker"-Treffer elf und zwölf in dieser Saison und mit weitem Abstand Zweitliga-Bestwert.
Die starke Bank ist im Zusammenspiel mit Titz' Dominanzfußball eine große Waffe. Die erste Elf spielt den Gegner müde, dann legt der Trainer mit frischen Dribblern und viel Tempo nach. Das zeigt Wirkung.
Zudem hält es die Moral im Kader hoch: Auch Profis, die nicht von Beginn an spielen, stehen hoch im Kurs und tragen zum Erfolg bei. Kuhinja und Alexander Nollenberger sammelten gegen Kiel Pluspunkte und halten den Konkurrenzkampf hoch. Das kann im Verlauf der Rückrunde noch ganz wichtig werden, schließlich ist Abstiegskampf kein Sprint, sondern stets ein Langstreckenlauf.