1. FC Magdeburg News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. Kommentar zum Titz-Weggang: Der FCM verliert seinen großen Wettbewerbsvorteil

Kommentar zum Trainer-Weggang Mit Titz verliert der FCM seinen großen Wettbewerbsvorteil

Der Erfolg des 1. FC Magdeburg basierte vor allem auf Kontinuität. Mit dem Weggang des Trainers ist es damit aber vorbei. Ein Kommentar zur Situation.

Von Ben Binkle 15.06.2025, 13:38
Christian Titz applaudiert den Fans des 1. FC Magdeburg nach dem letzten Heimspiel der Saison. Es war sein letzter Auftritt als FCM-Trainer nach viereinhalb erfolgreichen Jahren.
Christian Titz applaudiert den Fans des 1. FC Magdeburg nach dem letzten Heimspiel der Saison. Es war sein letzter Auftritt als FCM-Trainer nach viereinhalb erfolgreichen Jahren. (Foto: imago/Christian Titz)

Magdeburg/DUR – Jetzt ist es also wirklich und endlich klar. Christian Titz verlässt den 1. FC Magdeburg in Richtung Hannover 96. Eine höchst erfolgreiche Ära endet nach viereinhalb Jahren vorzeitig.

Auch wenn die Fans schon einige Wochen Zeit hatten, sich mit dem Abschiedsszenario auseinanderzusetzen: Die Trennung schlägt mit sportlich großer Wucht ein. Denn als der Trainer letztmals nicht Christian Titz hieß, steckte der FCM tief im Abstiegskampf der 3. Liga. Nun verlässt der 54-Jährige einen gestandenen Zweitligisten und hinterlässt dort ein bestelltes Feld.

Der Weggang des Trainers rüttelt aber an den Grundpfeilern des Clubs. Titz war der Star, Titz war das System, Titz war der Erfolg. Sicher nicht alleine, aber doch maßgeblich. Er etablierte eine Art von Fußball, die höchst zukunftsträchtig war. Er holte Spieler, die perfekt dazu passten und baute so ein Team auf, das zehn Tage vor Saisonende noch gute Karten im Aufstiegskampf hatte.

Der 1. FC Magdeburg wurde zum Titz-Team

Aber Magdeburg stieg nicht auf und es bleibt die Frage: Wäre Titz auch gegangen, wenn das anders gelaufen wäre? Oder würde er sich nun auf die Saison mit einem blau-weißen Bundesligisten freuen? Die Antwort kennt letztlich nur der Trainer selbst.

Alle Termine: Das ist der Sommerfahrplan des 1. FC Magdeburg

Weitere Fragen drängen sich auf. Passen die vorhandenen Spieler zum neuen Coach, der Markus Fiedler heißt und vom VfB Stuttgart II kommt? Baris Atik zum Beispiel gilt als Titz-Zögling, blühte unter ihm regelrecht auf. Auch andere Spieler wie Philipp Hercher oder Dominik Reimann kamen ausdrücklich wegen des "Systems Titz" nach Magdeburg. Was wird aus ihnen, kurz- bis mittelfristig?

Die häufigste Erklärung für die Entwicklung und Erfolge des FCM war das Wort "Kontinuität". Titz konnte in Ruhe etwas aufbauen, hatte Rückendeckung auch in Krisenzeiten und arbeitete mit Otmar Schork vertrauensvoll zusammen. Andere Trainer schauten neidisch nach Magdeburg ob dieser Ruhe und Einigkeit. Dieser Wettbewerbsvorteil ist nun erstmal dahin.

In der Saisonvorbereitung muss sich der Club ein Stück weit neu erfinden. Das Team, das in der abgelaufenen Spielzeit so oft glänzte und die Fans träumen ließ, war ein Titz-Team. Es war ohne seinen Trainer undenkbar. Der Nachfolger wird Zeit brauchen, um dahin zu kommen, wo Titz zuletzt war.

Immerhin: In Otmar Schork hat der Sport-Geschäftsführer bereits verlängert, er bleibt an Bord, ist motiviert. Er ist die zweite Säule des sportlichen Erfolgs der vergangenen viereinhalb Jahre. Mit der Verpflichtung von Christian Titz gelang ihm 2021 ein Glücksgriff. Nun muss er beweisen, dass das kein Einzelfall war.