Magdeburgs schwärzeste Tage Historisches 0:7: Nur einmal kam der FCM noch höher unter die Räder
Das 0:7 gegen den Karlsruher SC geht als höchste Zweitliga-Niederlage in die FCM-Historie ein. Doch gab es nach der Wende sogar noch eine höhere Pleite.
Karlsruhe/Magdeburg/DUR– Der 17. März 2024 geht beim 1. FC Magdeburg in die Geschichtsbücher ein. Allerdings hätte der Club nur zu gerne auf dieses Kapitel verzichten.
Mit 0:7 war der FCM im Zweitliga-Spiel beim Karlsruher SC untergegangen. Eine herbe Klatsche, die das Team mitten in den Abstiegskampf katapultierte. Zugleich war es die höchste Niederlage des 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga. Zuvor stand da ein 0:4 gegen Hannover 96 im August 2022.
So heftig die Niederlage im Wildparkstadion auch ausfiel, ist kein neuer Nachwende-Rekord für den FCM. Der ist datiert auf den 6. November 1993, als Magdeburg in der NOFV-Oberliga Mitte mit 0:9 beim 1. FC Union Berlin unterging.
1. FC Magdeburg: Jens Härtel traf gegen FCM bei höchster Niederlage der Geschichte
Im Stadion an der Alten Försterei wurde der FCM damals von Jürgen Pommerenke trainiert, bekannte Namen wie Frank Siersleben und Dirk Stahmann standen auf dem Rasen.
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Prominenter besetzt war aber der Gegner aus Berlin: Frank Pagelsdorf war Trainer, Sergej Barbarez schoss gleich drei Tore - beide machten später beim Hamburger SV in der Bundesliga Karriere. Und in der Abwehr der Eisernen stand ein gewisser Jens Härtel, der sogar den Treffer zum 3:0 beisteuerte. Er sollte später als FC'M-Coach große Erfolge feiern.
Hier gibt es das 0:9 des FCM bei Union Berlin 1993 im Video:
Durchaus kurios: Der 1. FC Union Berlin ist nächster Gegner des FCM (21. März, 12 Uhr), wenn auch nur in einem Testspiel in der Alten Försterei.
1. FC Magdeburg: Höchste Niederlagen nach der Wende
- FC Union Berlin – FCM 9:0 (6.11.1993/NOFV-Oberliga)
- Karlsruher SC – FCM 7:0 (17.3.2024/2. Bundesliga)
- FCM - Chemnitzer FC 1:6 (31.10.2010/Regionalliga Nord)
In der Liste folgen gleich sechs Spiele, die 0:5 endeten, darunter auch das DFB-Pokal-Zweitrundenspiel gegen Borussia Dortmund 2017.
Aber auch zu Zeiten in der DDR-Oberliga sowie nach der Wende geriet der Club, der im Dezember 2025 sein 60-jähriges Bestehen feiern kann, schon mehrfach mächtig unter die Räder.
1. FC Magdeburg: Höchste Niederlagen in DDR-Oberliga
Gleich in der ersten Oberliga-Saison nach dem Wiederaufstieg 1967 unter Coach Heinz Krügel unterlag der Club mit 0:5 in dessen Geburtsstadt Zwickau, ein Jahr später gar 1:6 bei Rot-Weiß Erfurt.
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Unter Klaus Urbanczyk gab es in der Saison 1981/82 innerhalb von nicht einmal zwei Monaten zwei 0:5-Rutschen: am 24. Oktober bei Dynamo Dresden und zum Hinrundenschluss am 19. Dezember 1981 beim FC Karl-Marx-Stadt. Im darauffolgenden April musste Urbanczyk vorzeitig seinen Hut nehmen.
Auch im ersten Oberliga-Jahr der Elbestädter überhaupt, der Übergangssaison 1960, damals noch als SC Aufbau Magdeburg, gab es mit dem 1:7 beim SC Motor Jena eine deftige Abreibung. Dem schlossen sich in den Folgejahren mehrere 0:5-Pleiten gegen Zwickau zweimal daheim, Karl-Marx-Stadt und Jena an.
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Zudem gab es ein 0:6 in Zwickau. Zu Beginn der Hinrunde 1965/66 folgte es ein 0:5 beim SC Dynamo Berlin. Das war der Anfang vom Ende, nunmehr als 1. FC Magdeburg stiegen die Elbestädter als Tabellenletzter im Frühjahr 1966 ab.
Höchste Niederlagen in 2. Bundesliga: 1. FC Magdeburg auf Rang 32
In der Geschichte der 2. Bundesliga schaffte es das Ergebnis vom Sonntag derweil nur auf einen geteilten 32. Rang. Platz eins belegt Arminia Bielefeld, das im Mai 1980 gegen Arminia Hannover mit 11:0 gewann. Auf Rang zwei liegt der KSC, offenbar ein Experte für Kantersiege: Im Februar 1980 gab es ein 10:0 gegen ESV Ingolstadt.
Zumindest eine zweistellige Niederlage blieb dem 1. FC Magdeburg am jenem historischen 17. März 2023 erspart.