Kommentar Luft nach oben: So begleitete der FCM das Pokalspiel seiner Frauen
Das erste Pflichtspiel einer Frauenmannschaft des 1. FC Magdeburg war sportlich nicht von Erfolg gekrönt. Auch beim Drumherum gab es Luft nach oben, meint Autor Marcel Fritze.
Magdeburg/DUR – Es sollte der absolute Höhepunkt für die neu gegründete Frauenmannschaft werden, die seit dem 1. Juli unter dem Namen des 1. FC Magdeburg aufläuft: Der Zweitligist öffnete seine Stadiontore für das DFB-Pokalspiel der Frauen gegen den Hamburger SV und ließ seinem Regionalliga-Team einen Hauch von Profifußball spüren.
Im Vorfeld der Partie tat der Club allerdings wenig dafür, um das historische erste Pflichtspiel größer aufzuziehen. Es wurden keine Freikarten verteilt, wie es andere Vereine bereits taten, um eine große Zuschauerkulisse zu gewinnen.
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Die Tickets kosteten derweil 15 Euro für Normalzahler, für Dauerkarteninhaber der Saison 2024/25 gab es einen Rabatt von fünf Euro. Stolze Preise für das Premieren-Spiel des Regionalligisten. Die Karten galten zudem nicht einmal als Fahrschein für die Nutzung der MVB, wie es bei Heimspielen der Männer üblich ist.
Frauen-Spiel von Vereinsseite kaum eine Meldung wert
Zwar eröffnete der FCM eigene Kanäle auf Instagram und Facebook für seine Frauen-Mannschaft, wo es im Vorfeld viele Berichte gab. Auf den deutlich reichweitenstärkeren Hauptkanälen sowie auf der Homepage stand die Partie aber klar im Schatten des Pokalduells der Männer bei Kickers Offenbach, das erst am Montag stattfindet. Im Vorfeld gab es lediglich eine spontane, vorher nicht angekündigte Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag.
Auch am Spieltag selbst herrschte an vielen Stellen Stille. Kein Hinweis darauf, dass ein Spiel der Frauen ansteht, auf dem WhatsApp-Kanal des FCM, der mehr als 100.000 Menschen erreicht. Umso bemerkenswerter, dass sich doch relativ viele Fans an die Tageskasse stellten und für eine beachtliche Kulisse von 1.550 Zuschauern sorgten.
Keine FCM-Hymne für die Frauen
Im Stadion erlebten die Fans einen etwas anderen Ablauf als bei den Heimspielen der Männer. Keine FCM-Hymne, kein Magdeburger Lied, keine Domglocken. Immerhin wurde die Einlaufmusik eingespielt und beim Verlesen der Aufstellung bekam jede Spielerin einen kurzen Applaus von den Rängen, sogar die Mädels auf der Ersatzbank.
Dennoch bleibt unter dem Strich, dass der Verein viel mehr hätte tun können, um den Frauen eine größere Aufmerksamkeit zu geben und das Stadion mehr zu füllen.
Da das Team die Sensation verpasste und aus dem DFB-Pokal ausschied und bei den Partien in der Regionalliga Nordost nur um die 100 Zuschauer zu erwarten sind, wird es wohl für längere Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass die Frauen in der Arena aufgelaufen sind.
Hinweis: In der ersten Version des Textes haben wir die Social-Media-Kanäle der Frauen unerwähnt gelassen. Das haben wir angepasst, wir bitten um Entschuldigung.