FCM-Bezüge im Erzgebirge Jens Härtel baut Aues Kader um und eröffnet gegen seinen Ex-Verein
Was ist drin für Erzgebirge Aue in der 3. Liga? Trainer Jens Härtel hat einen umgekrempelten Kader zur Verfügung, in dem auch zwei Ex-Magdeburger stehen.

Aue/DUR/dpa – Man hat dazugelernt beim FC Erzgebirge Aue. Wurde vor der vergangenen Saison noch groß vom Zweitliga-Aufstieg getönt, um dann mit Mühe nur den Absturz in die Viertklassigkeit zu verhindern, schlägt man in Sachsen vor dem Start in die neue Spielzeit gemäßigte Töne an.
„Wir wollen möglichst zügig die Punkte holen und diese 45 Punkte schnell einfahren, damit wir dann möglicherweise noch mit vielen Spielen im Koffer vielleicht über andere Themen reden“, sagte Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich.
Hintergrund: Was machen die Ex-FCM-Trainer heute?
Nach der völlig verkorksten Saison 2024/25, in der der langjährige Trainer Pavel Dotchev vorzeitig gehen musste und sein zur Winterpause installierter Nachfolger Jens Härtel auch wegen einer unglaublichen Verletzungsmisere in seinem Team nie das aus der Mannschaft machen konnte, was er eigentlich wollte, hatte Heidrich einen arbeitsreichen Frühsommer. Beim FC Erzgebirge wurde alles auf den Kopf gestellt, die Fehler klar benannt und personell gehandelt.
Jens Härtel setzt auf Jonah Fabisch und holt Ex-FCM-Talent
Gleich zehn Akteure – zum Teil gestandene Drittliga-Profis – mussten oder wollten das Erzgebirge verlassen. Bleiben durften die, die sich zu den Auer Tugenden bekannten und die, die sich mit Härtels Spielphilosophie identifizieren konnten. Geblieben ist aber der Ex-Magdeburger Jonah Fabisch, der sich unter Härtel einen Stammplatz im Mittelfeld erspielen konnte.
Dazu wurde für den Ex-Trainer des 1. FC Magdeburg ordentlich in neue Akteure investiert: Neun wurden geholt, dazu gab es zwei Leih-Rückkehrer und auch drei Kicker der eigenen U19 schafften den Sprung in den Profikader.
Auffällig: Die Auer setzten dabei auf eine Mischung aus erfahrenen und jungen Leuten. Vor allem ging es darum, im Angriff zuzulegen. Dort fand der FC Erzgebirge nach dem Achillessehnenriss von Marcel Bär im Frühjahr praktisch nicht mehr statt.
Julian Guttau von 1860 München, aber auch der aus der FCM-Jugend stammende Erik Weinhauer (zuletzt FC Carl Zeiss Jena) gelten als Stürmer, die wissen, wo das Tor steht. Zudem musste die Abwehr stabilisiert werden. 65 Gegentore bedeuteten in der vergangenen Spielzeit die viertschlechteste Deckung aller 20 Teams.
Härtel trifft mit Aue gleich auf sein Ex-Team Hansa Rostock
„Alle sind jetzt heiß, um Punkte zu spielen, sich zu messen, die Tabelle gegen oder für sich zu haben. Das mögen die Jungs mehr als Vorbereitungsspiele. Es muss um etwas gehen“, sagte Heidrich.
In der Vorbereitung ging es auch um etwas, nämlich um die Stammplätze. Bis zuletzt ließ Härtel aber nicht durchblicken, wie seine Startelf für das Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Magenta Sport) gegen den FC Hansa Rostock aussehen könnte. „Es ist ein enges Rennen. Wir müssen schlau entscheiden“, sagte der Coach.
Ausgerechnet gegen jenen FC Hansa Rostock, gegen den die Veilchen letztmals vor 14 Jahren daheim gewinnen konnten. Immerhin schon mit dem Urgestein Martin Männel im Tor.
„Gleich gegen einen Mitfavoriten der Liga zu starten, was Besseres kann uns nicht passieren. Und das hat die Jungs noch einmal wachgerüttelt“, sagte Härtel voller Vorfreude auf den Start gegen seinen Ex-Verein. Denn neben Aue und Magdeburg trainierte er auch schon Hansa in der 2. Bundesliga.