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  5. 1. FC Magdeburg: Hintergründe zur Trennung von Geschäftsführer Alexander Wahler

Zeitpunkt überrascht 1. FC Magdeburg lässt Fragen zur Freistellung von Alexander Wahler offen

Alexander Wahler wurde vom 1. FC Magdeburg als kaufmännischer Geschäftsführer freigestellt. Der Verein schweigt zu den Gründen, das lässt Raum für Spekulationen.

Von Nico Esche, Benjamin Binkle Aktualisiert: 27.01.2024, 16:44
Alexander Wahler, ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer bei Zweitligist 1. FC Magdeburg.
Alexander Wahler, ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer bei Zweitligist 1. FC Magdeburg. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR. – Es war ein Paukenschlag am Heinz-Krügel-Platz:
Am Freitag wurde Alexander Wahler, kaufmännischer Geschäftsführer beim 1. FC Magdeburg, vom Verein freigestellt. Mit sofortiger Wirkung arbeitet er nicht mehr für den Zweitligisten.

Viele Fans reagierten überrascht auf die brisante Personalie und vor allem auf dem Zeitpunkt der Trennung, mitten in der laufenden Saison.

Über die Gründe hält sich der 1. FC Magdeburg bedeckt. Anfragen wurden nicht inhaltlich beantwortet, Journalistenfragen zu der Personalie waren auf der Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Spiel bei Eintracht Braunschweig nicht erwünscht - es sollte rein um sportliche Themen gehen.

1. FC Magdeburg: Über die Trennung von Alexander Wahler ist wenig bekannt

Mit Wahler, so hieß es in einer sehr knappen Mitteilung, wurde „Stillschweigen vereinbart“ über die Trennung. Der Verein ließ lediglich durchblicken, dass es sich bei Wahler nicht um eine fristlose Kündigung handle, sondern um eine Entbindung von seinen Aufgaben. Ansonsten schweigt der Club auf allen Ebenen und lässt – auch gegenüber seinen erstaunten Mitgliedern – brennende Fragen offen.

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Damit schafft der FCM zugleich reichlich Raum für Spekulationen jeglicher Art, wie in den Sozialen Medien schnell zu beobachten war. Zwischen all diesen Gerüchten, Meinungen und Tendenzen gibt es wenige belastbare Fakten.

Keine Spekulation, sondern Fakt ist: Alexander Wahler war im Umfeld des Vereins nicht überall beliebt, seine Arbeit nicht unumstritten. Der nun ehemalige kaufmännische Geschäftsführer eckte mitunter an, vor allem bei verdienten ehemaligen Spielern, die sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlten.

"Er kannte keinen von uns und zeigte auch wenig Interesse", sagt ein Mitglied der FCM-Traditionsmannschaft über eine der wenigen Begegnungen mit Wahler. Auch bei einigen FCM-Sponsoren gab es offenbar Unzufriedenheit mit Wahler, der mitunter als kühl und unnahbar beschrieben wird.

 
Alexander Wahler ist nicht mehr Geschäftsführer beim 1. FC Magdeburg. (Kamera: Christian Schroedter, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Insider berichten, dass eine Trennung zum Saisonende nicht unwahrscheinlich gewesen wäre. Dennoch: Ein komplettes Bild der Arbeit von Wahler als FCM-Geschäftsführer zeichnen die kritischen Aussagen von Einzelpersonen nicht.

Dass Führungskräfte nicht überall gleichermaßen beliebt sind, gehört schließlich zum Geschäft. Daraus allein lässt sich keine vorzeitige Freistellung ableiten.

Ebenfalls unklar ist, ob derartige Randaspekte überhaupt eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, sich vorzeitig zu trennen. Antworten könnte nur der FCM geben – wenn er denn wollte.

Ein zweiter Fakt ist: Wahlers Nachfolger Martin Geisthardt war schon früher der FCM-Wunschkandidat für den Geschäftsführerposten. 2022 sollte der heute 36-Jährige bereits Nachfolger von Mario Kallnik werden. Es bestand laut Medienberichten schon Einigung, aber Geisthardt sprang letztlich noch ab. Der FCM holte in der Folge Wahler.

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1. FC Magdeburg: Martin Geisthard schon 2022 auf Wunschzettel vom FCM

Wie die „Bild“-Zeitung schreibt, sei der Kontakt zwischen FCM und Martin Geisthardt seit 2022 nie abgebrochen. Weil sich eine Trennung zwischen dem Funktionär und dem FC St. Pauli abgezeichnet habe, griff der FCM wohl jetzt zu, heißt es im Bericht.

Was auch immer die konkreten Gründe für den Tausch auf Magdeburgs Kommandoebene waren: Die Rückkehr von Geisthardt, dem ehemaligen FCM-Torwart aus Haldensleben in der Börde, ist im zweiten Versuch gelungen. Ab 1. März führt er die Geschäfte im Club gemeinsam mit Otmar Schork.