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Entwicklungsanalyse FCM: Wie steht es um die sportliche Weiterentwicklung? So geht's dem Club

Hat sich der 1.FC Magdeburg gegenüber der Vorsaison entscheidend weiterentwickelt? In der zweiteiligen Datenanalyse beleuchten wir die Entwicklungsschritte, aber auch Probleme in der FCM-Offensive und Defensive in der 2. Bundesliga.

Von virtualfootball 23.03.2024, 10:00
Die Mannschaft vom 1. FC Magdeburg beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg.
Die Mannschaft vom 1. FC Magdeburg beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. (Foto: IMAGO / Contrast)

Magdeburg - Nach 26 Spieltagen steht der FCM erneut mit 31 Punkten im unteren Tabellenmittelfeld – dieses Mal punktetechnisch sogar noch näher an den Abstiegsrängen (drei statt fünf Punkten Vorsprung auf Platz 16).

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Positiv sticht im Vergleich aber die verbesserte Tordifferenz in beide Richtungen hervor, denn der Club konnte vier Tore mehr erzielen und verzeichnete auch vier Gegentreffer weniger (trotz der 0:7-Niederlage in Karlsruhe).

Starke Leistungsschwankungen in verschiedenen Saisonphasen

In der Bewertung der Punktausbeute ist zwischen verschiedenen Saisonphasen zu unterscheiden, denn insbesondere die Saisonstarts beider Spielzeiten hätten kaum gegensätzlicher verlaufen können: Holte der FCM in der Saison 22/23 nur drei Punkte aus den ersten fünf Spielen, so waren es dieses Jahr elf Zähler.

Die Punkteausbeute des 1. FC Magdeburg im Vergleich der Saisons 22/23 und 23/24.
Die Punkteausbeute des 1. FC Magdeburg im Vergleich der Saisons 22/23 und 23/24.
(Grafik: virtualfootball)

In der jeweiligen Rückrundentabelle steht der FCM diese Saison aber um drei Punkte schlechter da und konnte insbesondere in den letzten Spielen kaum Zählbares im Kampf um den Klassenerhalt erringen. Die ernüchternde Bilanz: Vier Punkte und nur ein Sieg in den letzten fünf Partien, Platz 17 in der Zweitliga-Formtabelle und ein Torverhältnis von 4:11 in diesem Zeitraum.

Offensivspiel: Erarbeitung von Großchancen als Manko

Grundsätzlich hat sich der FCM in dieser Saison leicht in der Torgefahr, dem Angriffsdruck und der Chancenverwertung gesteigert, jedoch bewegt sich der Club in der Erarbeitung von hochkarätigen Torchancen immer noch am unteren Ende des Zweitliganiveaus.

Dieser Trend wurde in den letzten Spielen verstärkt, da die Chancenverwertung und das Abschlussvolumen sich nur noch im Durchschnitt bewegten und es dadurch schwerer ins Gewicht fällt, dass man kaum Großchancen erspielt.

Flanken sind weiterhin keinerlei Gefahrenquelle und man ist in beiden Spielzeiten weit vom Zweitligadurchschnitt entfernt (insbesondere auffällig bei Herbert Bockhorn und Tatsuya Ito).

Positiv hervorzuheben sind aber situative Schnittstellen- und Schlüsselpässe sowie Läufe mit Ball in die Abschlusszone. Die Genauigkeit von Pässen in die Box war aber zuletzt rückläufig und die Gegner schaffen es mittlerweile wesentlich effizienter, die Dribblingversuche des FCM in Tornähe abzuwehren.

Hierbei richtet sich der Blick auch auf Baris Atik, der zwar mit seinen Schlüsselpässen zu den besten Spielmachern der Liga zählt, jedoch wesentlich seltener als im Vorjahr seine Gegenspieler im direkten Dribbling überwinden kann. Letzteres gilt auch für Neuzugang Xavier Amaechi, der nur wenige seiner Offensivduelle erfolgreich bestreitet.

Ballbesitzspiel: Hohe Spielkontrolle, aber offene Potenziale im Aufbau

Spielkontrolle, Kurzpassspiel und das Vordringen ins Offensivdrittel fallen dem FCM leicht und zählen zu zentralen Komponenten des eigenen Spielsystems. Die Qualität bei raumgewinnenden Pässen und dem Aufbauspiel ist allerdings nur durchschnittlich, da der FCM sich bei aktivem Gegnerpressing häufig zu Fehlern verleiten lässt.

Die sportliche Entwicklung des 1. FC Magdeburg im Vergleich: Die laufende und die vergangene Saison.
Die sportliche Entwicklung des 1. FC Magdeburg im Vergleich: Die laufende und die vergangene Saison.
(Grafik: virtualfootball)

Auch lange Bälle sind nur in seltenen Fällen eine gewinnbringende Lösung, da einerseits mit Cristiano Piccini ein hervorragender Spielverlagerer das Team verlassen hat und andererseits kein Offensivspieler es beim Club beherrscht, zuverlässig vertikale, lange Bälle festzumachen.

Fazit und Ausblick: Ein kleiner Schritt nach vorne

Einige Aspekte sprechen für eine Weiterentwicklung des FCM in der Offensive, aber der Club hat zunehmende Probleme damit ausrechenbar für die Gegner zu sein. Dribblings sind weniger effizient als zuvor und Flanken stellen weiterhin keine ertragreiche Offensivoption dar.

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Bis auf den Aspekt der erarbeiteten Chancenqualität kann man beim FCM spielerisch allerdings trotzdem von einer überdurchschnittlichen (aber formschwachen) Offensive im Ligavergleich sprechen.

Der folgende zweite Teil der Datenanalyse wird sich den Standardsituationen, Zweikampfverhalten und Defensive des FCM widmen.