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  5. FCM-Talent Dariusz Stalmach: Analyse von Stärken, Schwächen und Potenzial

FCM-Talent in der Analyse Stärken, Schwächen und Potenzial: Wie gut ist Dariusz Stalmach wirklich?

Dariusz Stalmach ist die Überraschungsverpflichtung des 1. FC Magdeburg. Kann er sich mit 19 Jahren in der 2. Bundesliga schnell durchsetzen? Das sagt seine Analyse.

Von Virtualfootball, Nico Esche Aktualisiert: 10.02.2025, 10:55
Neuzugang vom 1. FC Magdeburg, Dariusz Stalmach, in der Tiefenanalyse.
Neuzugang vom 1. FC Magdeburg, Dariusz Stalmach, in der Tiefenanalyse. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR – Überraschend kam der erst 19-jährige Dariusz Stalmach zum 1. FC Magdeburg. Die Bekanntgabe wurde Stunden nach dem Schließen des Transferfensters verkündet. Viele schauen seither auf den Neuzugang, der dem FCM offenbar 250.000 Euro gekostet haben soll.

Gemeinsam mit den Datenanalysten von "Virtualfootball“ analysiert Magdeburg Blau-Weiß das Jungtalent, das vom AC Mailand an die Elbe gewechselt ist. Und verraten, was der Pole alles auf dem Kasten hat.

Mit nur 15 Jahren debütierte Stalmach in der ersten polnischen Liga bei Gornik Zabrze. In 20 Spielen gelang dem Jungspund eine Vorlage. Hinzu kommen 14 Länderspiele für die U18, U19 und U20 der polnischen Nationalmannschaft.

Im Sommer 2022 wechselte Stalmach aus der Heimat nach Italien zum AC Mailand. Die Rot-Schwarzen ließen sich seine Dienste einiges kosten: Der italienische Top-Klub legte 700.000 Euro für das Talent auf den Tisch. In Mailand kam Stalmach auf 49 Einsätze in der höchsten Juniorenspielklasse (drei Tore, vier Vorlagen), 19 Spiele in der UEFA Youth League und zehn Drittligaeinsätze.

Trotz seiner gerade einmal 19 Jahre (hatte erst Mitte Dezember Geburtstag) hat der FCM-Neuzugang bereits 47 wettbewerbsübergreifende Einsätze im Herrenbereich. Eine beeindruckende Zahl für einen so jungen Spieler, der einst gemeinsam mit Lukas Podolski Ligaspiele absolvierte.

FCM-Neuling Stalmach: Stärken und Schwächen

Beim AC Mailand war Dariusz Stalmach Führungsspieler und trug sogar die Kapitänsbinde. Besonders konsequent zeigt sich der zentrale Mittelfeldspieler in seinen Defensivaktionen. Eine hohe Zuverlässigkeit im Erfolg seiner Aktionen, wenn er versucht aktiv den Ball zu erobern, zeichnet ihn aus. Dabei hilft ihm seine intensive Zweikampfführung und gute Durchsetzungsfähigkeit in Zweikämpfen (60 Prozent gewonnene Defensivduelle).

Hinzu kommt, dass Stalmach trotz seiner eher geringen Körpergröße (1,82 Meter) gut in Luftduellen agiert - er gewinnt etwas mehr als jeden zweiten Zweikampf in der Luft. Und trotz seines jungen Alters konnte sich Stalmach auch im Herrenbereich körperlich behaupten und wies eine überdurchschnittliche Zweikampfstabilität auf.

Der Neuzugang vom 1. FC Magdeburg ist ein variabel einsetzbarer Zentrumsspieler, der primär versucht, die Spielstruktur und Stabilität zu halten. Er wird meist als "Achter" (bzw. Box-to-Box-Spieler) eingesetzt. Stalmach ist technisch versiert, spielt beidfüßig und hat eine saubere Ballkontrolle. In der italienischen Jugendliga (Primavera 1) gelangen ihm zudem 62 Prozent seiner Dribblings.

Explosiver Antritt des polnischen U-Nationalspielers und FCM-Neuzugangs Dariusz Stalmach.
Explosiver Antritt des polnischen U-Nationalspielers und FCM-Neuzugangs Dariusz Stalmach.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Generell ist der Pole aber kein klassischer Dribbelkünstler (1,9 Versuche pro Spiel), sondern besitzt die Fähigkeit, sich mit seiner Technik aus schwierigen Situationen zu lösen. Stalmach nutzt das Dribbling also als Mittel zum Zweck - ähnlich wie FCM-Star Silas Gnaka.

Stalmachs offensive Aktionsraten sind tendenziell eher niedriger, wenn er sich in die Offensive einschaltet. Dort gelingt es ihm, Chancen zu kreieren und sich auch selbst in eine gute Abschlussposition zu bringen. Lediglich 1,3 Ballkontakte im Strafraum pro Spiel deuten darauf hin. Gleichzeitig kommt er aber auch alle 90 Minuten auf 1,3 Abschlüsse.

Positiv hervorgehoben werden muss auch, dass der Mittelfeldspieler wenig anfällig für simple Fehler ist und - zumindest im Nachwuchsbereich - eine gute Spielverlagerung aufweist (55 Prozent erfolgreiche lange Pässe, bei den Herren jedoch "nur" 43 Prozent).

Dariusz Stalmach: Wo liegen seine nächsten Entwicklungsschritte?

Steigerungspotenzial hat Dariusz Stalmach vor allem in der offensiven Spielintegration und der Anspielbarkeit sowie sein Passspiel, das zwar solide aber ausbaufähig ist: 83 Prozent Passquote ist in Ordnung, aber er bringt nur zwei Drittel seiner Vorwärtspässe an den Mann und damit vergleichsweise wenig. Im Herrenbereich (Serie C in Italien) waren es sogar nur 79 Prozent Passquote und 62 Prozent erfolgreiche Vorwärtspässe.

FCM-Neuzugang Dariusz Stalmach in der Datenanalyse.
FCM-Neuzugang Dariusz Stalmach in der Datenanalyse.
(Grafik: Virtualfootball)

In Zweikämpfen zeigt er sich wie angesprochen stark, aber ist manchmal zu rigoros, mit einer hohen Rate an Fouls. Schlüsselpässe ins Angriffsdrittel, welche direkte Torchancen nach sich ziehen, zählen bislang nicht zu seinen Stärken. Zudem ist Stalmach relativ selten als Ballträger aktiv und präferiert das Passspiel, anstatt mit raumgewinnenden Läufen das Spiel voranzutreiben.

Fazit: Wie kann sich Stalmach beim FCM künftig einbringen?

Die Doppel-Acht im Mittelfeld des FCM ist prädestiniert für Darius Stalmach und seine Fähigkeit darin, den Ball in engen Räumen zu behaupten und sich technisch gut lösen zu können. Diese Attributen helfen um bei gegnerischen Pressingsituationen stabil zu bleiben.

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Vom Spielprinzip dürfte er eher als Backup für Silas Gnaka fungieren, muss sich dabei aber noch als Anspielstation steigern. Denn die zweite Mittelfeldrolle (Mo El Hankouri, Connor Krempicki bzw. Abu-Bekir El-Zein) wird zumeist deutlich offensiver interpretiert.

Stalmachs Leistung in der Primavera 1 war in der Saison 2023/24 wirklich stark, aber da es mittlerweile eine U20-Liga ist und auch dort auch ältere Spieler eingesetzt werden dürfen, hatte er in dieser Spielzeit eher schwächere Leistungen (jedoch noch über dem Durchschnitt).

Dafür funktionierte der 19-Jährige in der 3. Liga (Serie C) auf Anhieb und hat dort gezeigt, dass er den Sprung zum Zweitliganiveau zügig schaffen könnte.