Kommentar Arslan-Abschied auf Raten beim 1. FC Magdeburg
Die Leihe von Ahmet Arslan vom 1. FC Magdeburg zu Dynamo Dresden könnte das Ende eines Missverständnisses sein. Eines, das in der jüngeren Vereins-Geschichte einmalig ist, meint Chefautor Nico Esche.
Magdeburg – Der Abgang von Ahmet Arslan, er zeichnete sich ab. Zu wenig Einsatzzeit, zu wenig Vertrauen von FCM-Cheftrainer Christian Titz.
Die Leihe des FCM-Offensivmanns zu Dynamo Dresden bis Saisonende kam nicht von ungefähr. Zum Magdeburger Erzfeind. Ausgerechnet. Der Deal ist für alle Beteiligten aber der einzig richtige Weg.
Ahmet Arslan fühlt sich pudelwohl in Dresden. Dort erlebte er die beste Zeit in seiner Karriere. Arslans Aussage ("Ich bin wieder nach Hause gekommen") nach seinem Wechsel sagt mehr als tausend Worte.
Ahmet Arslan fühlt sich bei Dynamo Dresden extrem wohl
Auch das Umfeld passt, er herzte nach dem Testspiel im Januar die Dynamo-Spieler und Trainer Markus Anfang innig. Arslan, der Dresdener Heilsbringer und Schlüssel zum Aufstieg?
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Platz ist da, auf der Position des „Zehners“, Arslans Lieblingsposition – die es beim FCM unter Titz faktisch nicht gibt. Das bekam Arslan zu spüren. Und auch die Konkurrenz bei Dynamo ist überschaubar: Oliver Batista Meier wird wohl gehen, der Offensivmann wurde bei den Sachsen vom Training freigestellt. Das Jungtalent könnte schon bald in der ersten Schweizer Liga spielen.
Ideale Bedingungen also für Rückkehrer Arslan. In Dresden gelangen ihm in 39 Spielen 42 Scorerpunkte. Die meisten davon auf der „Zehn“, also als Ballverteiler und Abschlusssuchender hinter dem Mittelstürmer.
Arslan-Abschied beim FCM im Sommer?
Und der FCM muss sich Fragen gefallen lassen. Warum bekam der Edeltechniker keine Chance? Wieso holt der Verein einen Spieler für viel Geld nach Magdeburg, wenn er nur einen gesicherten Platz auf der Bank bekommt?
Es darf nicht vergessen werden: Arslan, der Drittliga-Topspieler in der vergangenen Saison, entschied sich gegen namhafte Klubs und für den 1. FCM. Am Ende bleibt nur Frust. Beim Spieler und den Fans.
Für den 29-Jährigen ist es wohl Abschied auf Raten. Bleibt Arslan nach Ende der Leihe in Dresden? Nicht unwahrscheinlich. Der verlorene Sohn kehrt nach Dresden zurück – bessere Bedingungen als dort gibt es für ihn wohl nirgendwo anders. Vorausgesetzt, der FCM lässt ihn im Sommer endgültig ziehen. Es wäre das Ende eines (sehr teuren) Missverständnisses.