Zweitliga-Kader Talentiert und ablösefrei: Diese Spieler passen zum 1. FCM
Bislang hat der 1. FC Magdeburg vier Neuzugänge für die kommende Saison unter Vertrag genommen. Weitere Planstellen im Kader sind noch zu besetzen. Insbesondere ablösefreie Spieler stehen hierbei im Fokus der Verantwortlichen. Vielleicht diese vier?
Magdeburg/DUR - Seitdem die Transfers von Lubambo Musonda, Falko Michel und Robert Leipertz in der letzten Maiwoche verkündet worden sind, lassen weitere Vollzugsmeldungen beim 1. FC Magdeburg auf sich warten. Medienberichten zufolge ist sich der FCM auch schon mit Stürmer Martijn Kaars einig, verhandelt mit dessen Verein Helmond Sport aber noch um die Ablöse.
Da Sportchef Otmar Schork über ein geringeres finanzielles Budget verfügt als viele Ligakonkurrenten, richtet sich der Fokus umso mehr auf Spieler, deren Verträge zum Ende dieses Monats auslaufen. Magdeburg Blau-Weiß nimmt vier Spieler unter die Lupe, die zum 1. FCM passen und dazu ablösefrei sind.
Stephan Ambrosius
Mit Daniel Heber, Tobias Müller und Andi Hoti stehen aktuell drei nominelle Innenverteidiger parat. Zwar könnten Silas Gnaka und Jean Hugonet ebenfalls in der letzten Reihe aushelfen, sie werden aber eher im Mittelfeld benötigt. Deshalb wäre eine weitere Ergänzung sinnvoll, um breiter aufgestellt zu sein.
Ein Kandidat wäre Stephan Ambrosius, dessen Vertrag bei seinem Ausbildungsverein Hamburger SV endet. 2012 wechselte der gebürtige Hamburger aus der Jugendabteilung des FC St. Pauli zum Stadtrivalen und durchlief dort sämtliche Nachwuchsteams. So stieß er im Sommer 2017 auf Christian Titz, der seinerzeit die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord betreute.
Er führte den damals 19-Jährigen schnell an die Startelf heran und sorgte dafür, dass Ambrosius bald den Anschluss nach oben fand. Als Titz im März 2018 auf den Trainerposten der Profis befördert wurde, verhalf er dem Spieler direkt zu seinem Bundesliga-Debüt. Nach dem Abstieg fand er sich jedoch in der Reserve wieder, erlitt einen Kreuzbandriss und musste sich mühsam wieder herankämpfen.
Unter der Leitung von Daniel Thioune schaffte Ambrosius in der Saison 2020/21 endlich den Durchbruch beim HSV, doch im Frühjahr warf ihn der nächste Kreuzbandriss aus der Bahn. Nach eineinhalb Jahren ohne Spielpraxis kam er durch eine Leihe zum Karlsruher SC wieder in die Spur und erarbeitete sich in der vergangenen Serie einen Stammplatz.
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Sogar der ghanaische Nationaltrainer wurde auf ihn aufmerksam und nominierte ihn für ein Freundschaftsspiel. Am 12. September 2023 lief der Verteidiger erstmals im Land seiner Eltern auf und durfte im Oktober gleich noch einmal über 90 Minuten ran.
In der Rückrunde setzte ihn eine Schambeinentzündung außer Gefecht. 18 Einsätze absolvierte er in der Saison 2023/2024, insgesamt blickt Ambrosius auf 63 Zweitligapartien zurück. Die Verbindung zu Titz könnte ihn vielleicht schon demnächst nach Magdeburg locken.
1. FC Magdeburg will aufrüsten - Vielleicht mit diesen Spielern?
Aaron Seydel
Nach den Abgängen von Luc Castaignos und Luca Schuler findet sich auf der Mittelstürmerposition ein großes Vakuum. Martijn Kaars, der gerüchteweise im Fokus des FCM stehen soll, könnte die Situation entspannen.
Er ist vom Spielertyp her ein mobiler Stürmer, der flache Anspiele bevorzugt. Ein Kopfballungeheuer ist er mit seinen 1,83 Metern aber eher nicht. Ein solch groß gewachsener Angreifer könnte den Magdeburgern aber guttun und würde mehr Variabilität in die vorderste Reihe bringen.
Geradezu maßgeschneidert für diese Rolle ist Aaron Seydel. Der 1,99 Meter lange Sturmtank von Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 wurde beim FSV Mainz 05 ausgebildet und traf mit der zweiten Mannschaft in der Saison 2016/17 auf den 1. FC Magdeburg. Sowohl im Hin- als auch im Rückspiel netzte er jeweils ein und führte seine damalige Mannschaft zu zwei Siegen (1:0 und 2:1).
Nach sechs Einsätzen in der Bundesliga, wo ihm auch prompt ein Tor gelang, verließ er erstmals seine Heimatregion und ging zum Zweitligisten Holstein Kiel.
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Bei den Störchen kam er häufig von der Bank. So auch im Heimspiel gegen Magdeburg im September 2018, als er kurz vor Schluss per Kopf zur Stelle war und zum 2:1-Sieg vollendete. Anschließend warf ihn jedoch eine langwierige Fersenverletzung zurück.
Nach einer Leihe zu Jahn Regensburg schloss er sich im Sommer 2020 den Darmstädtern an. Auch hier machten ihm diverse körperliche Beschwerden zu schaffen. Dennoch stieg er mit den Lilien auf und fügte seiner Laufbahn weitere 16 Bundesliga-Einsätze hinzu (ein Tor).
Seine Bilanz von 13 Toren in 88 Zweitligaspielen liest sich zwar auf den ersten Blick nicht besonders gut. Auf die gespielten Minuten gerechnet, traf er aber immerhin in jedem dritten Spiel (182 Minuten pro Tor). Zum Vergleich: Schuler steht in der 2. Liga bei 345 Minuten pro Tor.
Die Verletzungshistorie von Seydel könnte seine Verpflichtung zu einem Wagnis machen. Abgesehen davon würde seine körperliche Statur jedoch eine neue Facette in den Kader bringen, die bislang noch fehlt. Die Ansprechpartner von Seydel sind Schork jedenfalls bestens bekannt, denn er wird von der gleichen Beratungsagentur vertreten wie Jason Ceka und Daniel Elfadli.
Christian Kühlwetter
Der Stürmer vom 1. FC Heidenheim würde zwar weniger Physis als Seydel mitbringen, war dafür aber in den vergangenen Jahren kaum verletzt. Lediglich 2017/18 bremste ihn ein Wadenbeinbruch mal für mehrere Monate aus.
Anschließend startete er beim 1. FC Kaiserslautern durch und markierte 26 Tore in 63 Drittligaspielen. Dieser Leistungsnachweis war den Heidenheimern die stattliche Summe von 750.000 Euro wert.
Auf der Ostalb angekommen, erzielte er 13 Tore in seiner ersten Zweitligasaison. Auch im Jahr darauf kam er noch auf 31 Einsätze. Doch mit der Zeit lief ihm die interne Konkurrenz um Tim Kleindienst den Rang ab. In der Aufstiegssaison des FCH kam er fast nur noch von der Bank, und im Bundesliga-Jahr reichte es nur zu einem Kurzeinsatz.
Trotz dieser geringen Spielpraxis kann sich die Quote in der zweiten Liga mit 18 Toren und 9 Vorlagen in 88 Partien sehen lassen. Vielleicht könnte ihm beim 1. FC Magdeburg ein Neustart gelingen.
Ex-Magdeburger Lohkemper ist ablösefrei zu haben
Felix Lohkemper
Zu guter Letzt wäre auch ein alter Bekannter und ehemaliger Blau-Weißer ablösefrei zu haben. Felix Lohkemper war Teil der Magdeburger Mannschaft, die 2018 erstmals in die 2. Bundesliga aufstieg. Auch in der schließlich erfolglosen Zweitligasaison war er mit sechs Toren und drei Vorlagen einer der Lichtblicke.
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Nach dem Abstieg ging er zum 1. FC Nürnberg und hatte seitdem mit einigen schwerwiegenden Verletzungen zu tun. Zunächst laborierte er ein Jahr lang an einem Knochenödem. Kurz nach seinem Comeback zogen ihn Hüftprobleme abermals aus dem Verkehr.
Doch ans Aufgeben dachte er nicht. Im Spieljahr 2022/23 meldete er sich zurück, kam zu 20 Einsätzen und schnürte beim Wiedersehen in Magdeburg am drittletzten Spieltag einen Doppelpack.
Die abgelaufene Saison war neuerlich von körperlichen Beschwerden geprägt. Dennoch war er in 17 Einsätzen viermal erfolgreich. Mit einer Ausbeute von 15 Toren und 11 Vorlagen in 90 Zweitligaspielen hat der 29-Jährige zwar weniger erreicht, als er sich persönlich erhoffte. Chancen auf einen Verbleib in der Liga kann er sich aber durchaus machen.