Mögliche Chance? Sturm oder Abwehr - FCM-Spieler Hercher vor Umschulung zum Angreifer?
Philipp Hercher konnte sich beim 1. FC Magdeburg bislang keinen Stammplatz erarbeiten - trotz sieben geschossener Tore in der Vorsaison. Wird sich das bald ändern wegen vakanter Stellen?

Magdeburg/DUR – Viel hat sich noch nicht getan beim Kader vom 1. FC Magdeburg in diesem Transfersommer. Zwei junge Spieler kamen an den Heinz-Krügel-Platz, sechs Spieler verließen den Club.
Noch ist Zeit, das Transferfenster schließt erst Anfang September. FCM-Sportboss Schork kündigte bereits an, dass erst nach der aktuell laufenden Klub-WM Bewegung in den Markt käme und auch mit Sicherheit in den Kader des FCM.
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Einen großen Bedarf sieht der FCM vor allem auf den Außenstürmer-Positionen, wo sich mit Xavier Amaechi, Bryan Teixeira, Livan Burcu (Leihende) und Tatsuya Ito (Winterabgang) gleich vier Spieler aus Magdeburg verabschiedeten. Eine Chance für Philipp Hercher?
1. FC Magdeburg: Hercher gelernter Stürmer
In der vergangenen Saison kam der rechte Außenverteidiger auf sieben Tore – und das als Schienenspieler und obwohl er nur 27 Spiele absolvierte, viele davon nur über weniger als eine Halbzeit.
Als gelernter Stürmer liebt "Hecke“ es Tore zu schießen, beim FCM beweist er es immer wieder. Und doch wurde Hercher am Saisonende vom wieder genesenen Lubambo Musonda verdrängt.
Der sambische Nationalspieler verpasste fast die komplette Saison wegen einer Adduktorenverletzung bzw. einer Muskelverletzung. An Spieltag 30 tastete er sich langsam heran, bekam sechs Minuten Spielzeit. Am Ende war der pfeilschnelle Musonda (ein Tor, vier Vorlagen) auf der Hercher-Position gesetzt. Zumindest unter Ex-Trainer Titz.

Unter Markus Fiedler kann sich das ändern. Das Defensivverhalten des 1. FCM steht noch mehr im Mittelpunkt als unter seinem Vorgänger. Ein Vor- oder Nachteil für Hercher? "Er versucht uns seine Idee einzuschärfen, aktuell vor allem defensiv. Das dauert, aber wir sind auf einem guten Weg“, sagte Philipp Hercher der "Bild“-Zeitung.
Erarbeitet sich Hercher seinen Stammplatz unter dem neuen Coach wieder zurück? Im Test gegen Burg stand er in der Starformation, im Freundschaftsspiel gegen den SV Dessau 05 dann nicht mehr. Was aber natürlich keine Aussagekraft hat.
FCM mit vakanten Stellen
Sicher ist, dass der FCM auf den offensiven Flügeln noch Spieler braucht. Aktuell wirbeln dort nur Baris Atik und Newcomer Magnus Baars. Eine Möglichkeit für Hercher, der in den Tests deutlich offensiver agierte als noch zuvor? "Das hat Spaß gemacht, war auch dadurch bedingt, dass wir noch nicht so viele Offensiv-Optionen auf dem Flügel haben“, so der 29-Jährige.
Und weiter: "Offen gesagt fühle ich mich als Rechtsverteidiger am wohlsten. Von hinten kann ich mein Tempo und meine Torgefahr besser ausspielen“.
Ob auf den offensiven Außen noch Bewegung kommen wird, entscheiden die sportlichen Chefs des Vereins. Jeder Spieler erhält unter Trainer Fiedler eine Chance, beteuert dieser immer wieder. Und damit auch Hercher, Musonda sowie Eldin Dzogovic und Pierre Nadjombe, die aus der dritten Reihe drücken.
Mit Hercher und Musonda und dem wiedergenesenen Herbert Bockhorn, der auch auf Rechtsaußen spielen kann und mindestens genauso torgefährlich ist, hat der Cheftrainer zumal die Qual der Wahl – zumindest auf der Außenverteidiger-Position. Oder er lässt einen seiner vorhanden Spieler weiter vorne auflaufen. Möglicherweise Instinkt-Fußballer Hercher?