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  5. 1. FC Magdeburg: Tarek Chahed über Comeback und "dunkle Zeit" in seiner Karriere

Dunkle Zeit beim Verteidiger "Habe mich sehr einsam gefühlt": FCM-Rückkehrer Chahed blickt zurück

Tarek Chahed hatte eine schwere Zeit, und das nach eigentlich großem Erfolg. In einem Gespräch verriet der Spieler vom 1. FC Magdeburg, wer ihn nach jahrelangem Exil wieder zum FCM holte und was seine Ziele mit dem Club sind.

Von Nico Esche Aktualisiert: 08.07.2025, 10:17
Tarek Chahed bei seinem Comeback auf Zweitliga-Rasen beim 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf.
Tarek Chahed bei seinem Comeback auf Zweitliga-Rasen beim 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DURTarek Chahed hat in seiner Karriere eine bewegte Geschichte hinter sich. Der gebürtige Berliner kam im Alter von 17 Jahren zum 1. FC Magdeburg und durchlief die Jugendabteilungen. 2015 gelang ihm der Sprung zur ersten Mannschaft. Fünf Jahre später war er vereinslos.

Doch das war noch nicht das Ende für ihn beim 1. FCM. Über den Berliner AK holten FCM-Sportchef Otmar Schork und Ex-FCM-Trainer Christian Titz den Verteidiger 2023 wieder an die Elbe – mit großer Hilfe eines Co-Trainers.

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Beim FCM II blühte der heute 29-Jährige auf. Ihm gelang sogar ein Zweitliga-Einsatz. Zuletzt verlängerte er seinen Vertrag beim FCM. Die Geschichte mit Chahed beim Club geht also weiter.

Chahed beim FCM: Alle Höhen und Tiefen

Beim Saisonfinale gegen Fortuna Düsseldorf durfte der Routinier nach vielen Jahren im unterklassigen Fußball wieder einmal bei den Profis ran. "Es war ein sehr emotionaler Tag für mich, darauf habe ich die ganze Reha-Phase hingearbeitet, wieder im Stadion auf dem Platz zu stehen“, sagte Chahed vereinsinternen Medien.

Der FCM siegte 4:2 gegen Düsseldorf. Chahed durfte zwar nur zwei Minuten spielen, leitete aber das vierte Tor selbst mit ein. "Es war schön, dass es geklappt hat, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Da ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Ich bin stolz auf mich selbst, dass ich nie aufgegeben habe. Das hat sich ausgezahlt.“

Nicht immer sah alles so rosig aus bei Tarek Chahed. Ein Blick zurück: Mit dem 1. FC Magdeburg gelang Chahed als Stammspieler der Aufstieg aus der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. In der Aufstiegssaison 2017/18 verletzte er sich schwer am Knie, verpasste 23 Spiele und damit mehr als die Hälfte der Spielzeit.

Tarek Chahed vom 1. FC Magdeburg auf Krücken, am 25. November 2017, im Rahmen des Spiels gegen den Halleschen FC in der 3. Liga.
Tarek Chahed vom 1. FC Magdeburg auf Krücken, am 25. November 2017, im Rahmen des Spiels gegen den Halleschen FC in der 3. Liga.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Sein Knie sollte ihm auch in den darauffolgenden Jahren immer wieder Probleme bereiten, immer wieder fiel er aus. Noch im Juli 2020 wollte der damalige Sportchef Mario Kallnik Chahed trotz vieler Verletzungsausfälle nicht fallen lassen und ihm ein neues Angebot unterbreiten. Es kam anders.

"Es war eine dunkle Zeit, ich habe mich einsam gefühlt“, verriet Chahed, dessen Karriere damals auf dem Spiel stand. "Man hat keinen Verein, ist verletzt und muss gucken, wieder auf die Beine zu kommen. Ich konnte nur allein im Gym und in der Reha arbeiten. Das war die schwerste Zeit in meinem Leben.“

Co-Trainer holte Chahed wieder nach Magdeburg

Wie kam es dazu, dass der FCM Chahed Jahre später wieder mit an Bord holen wollte? "Schuld“ daran trägt einer der heutigen Co-Trainer beim Club. "Silvio Bankert hat das an mich herangetragen. Das war unglaublich, weil ich nicht damit gerechnet habe, nochmal zurückkommen zu können und zum Zweitliga-Kader zu gehören. Ich bin sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein“, so Chahed.

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Beim FCM II arbeitete sich Chahed hoch bis zum Kapitän. Vorausgegangen war eine Leistungsexplosion, wie auch Sportboss Schork goutierte. Am Ende stand die Oberliga-Meisterschaft mit der Reserve und ein Kurzeinsatz im Unterhaus für Chahed auf dem persönlichen Tableau.

Beim Club genieße er jede Sekunde, wie der Defensivakteur sagt. Mit seiner aktuellen Rolle als Jäger auf einen Zweitliga-Kaderplatz fühle er sich zufrieden: "Ich bin konkurrenzfähig mit dem Profikader und fühle mich als Teil der Truppe. Klar wünscht man sich auch mehr Spielzeit, aber das geht nur über harte Arbeit auf dem Platz."

Ein Credo des Berliners, könnte man meinen. Mit harter Arbeit kämpfte sich der Kicker zurück auf die große Fußballbühne. Den Konkurrenzkampf im Magdeburger Abwehrzentrum nimmt er an. Dem Club kann das nur guttun.