System Titz Spiel-Philosophie vom 1. FC Magdeburg: "Russisch Roulette"
Gegen den Karlsruher SC kam der 1. FC Magdeburg unter die Räder. Die entscheidenden Tore fielen nach individuellen Fehlern, die vor allem dem Spielsystem von Trainer Titz geschuldet sind. Wieder einmal.
Magdeburg/DUR – Kopfschütteln auf den Rängen, auf dem Platz, bei Fans und bei Spielern. Erneut kosteten dem 1. FC Magdeburg wegen des Systems von Christian Titz Punkte, vor allem deswegen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Gegen den Karlsruher SC (0:7) scheiterte Titz' Hochrisikofußball. Mal wieder.
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FCM-Cheftrainer Christian Titz lässt seine Jungs jegliche Situation spielerisch lösen. Ohne Wenn und Aber, mit extrem wenigen Ausnahmen. Ein Ansatz, der ihn Respekt bei seinen Trainerkollegen und Unverständnis bei Fans einbringt. Am deutlichsten offenbarte sich die größte Schwäche des Spielsystems gegen den KSC.
FCM mit dicken Patzern gegen KSC
Nach weniger als einer halben Stunde stand der FCM beim KSC mit 0:3 hinten. Zwei Gegentreffer kassierte der Club als Ergebnis des hochriskanten Spielaufbaus unter Titz – es waren die endgültigen Nackenschläge, obwohl noch 60 Minuten zu spielen waren.
Erst patzte Daniel Heber im eigenen Sechzehner, verlor dort nach Rückgabe von Torwart Dominik Reimann den Ball, KSC-Spieler Budu Zivzivadze traf. Nur zehn Minuten später ein ähnliches Bild, mit dem Unterschied, dass diesmal Daniel Elfadli den Ball verlor, bevor erneut Zivzivadze einnetzte.
Ähnlich sah es beim sechsten FCM-Gegentreffer der Partie aus, als Herbert Bockhorn auf Jamie Lawrence passte, letzterer den Ball verlor, den Igor Matanovic dankend annahm und über Reimann ins Tor lupfte.
Der Magdeburger Hochrisiko-Fußball: Bleibt's dabei?
Den Ball in einer Gefahrensituation mal "dreckig hinten 'rausrotzen", wie Baris Atik das zuletzt gefordert hatte? Ein seltenes Bild.
Es müssen spielerisch Lösungen gefunden werden und Trainer Titz. Um das umzusetzen, braucht es eine gute Technik und höchste Konzentration. Geht eines von beiden ab, wird es schnell gefährlich im eigenen Strafraum – erst recht, wenn der Gegner darum weiß.
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Die Kritik an dem Spielsystem von Christian Titz wird nicht abflauen. Der Trainer wird wohl auch künftig daran festhalten. Das brachte den FCM einst in die 2. Bundesliga und sorgte für den historischen Klassenerhalt in der Saison darauf. "Es wird nicht so sein, dass wir alles über den Haufen werfen", betonte der Cheftrainer nach Abpfiff beim KSC-Spiel mehrfach.
Dennoch: Nachdem bei der KSC-Klatsche der Club gleich mindestens drei Treffer wegen der Titz'schen Spielart eingeschenkt bekommen hatte, wird es Redebedarf auf vielen internen Ebenen geben. Die Niederlage werde aufgearbeitet, hieß es uneindeutig vom Coach. Auf der Tabelle geht der Blick derweil ab sofort für den FCM nach unten.