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  5. FCM-Verteidiger Tobias Müller über unvergessliche Momente in Magdeburg

FCM-Urgestein im Gespräch Unvergessliche Momente beim FCM: Müller über seine Verbundenheit zum Club

Der 1. FC Magdeburg hat eine große Bedeutung für Abwehrspieler Tobias Müller. Er verließ den Club unter Tränen, doch er konnte nie wirklich loslassen erzählte er im Podcast.

Von Marcel Fritze Aktualisiert: 05.04.2025, 22:11
Tobias Müller spielt - mit Unterbrechung - seit 2018 für den 1. FC Magdeburg.
Tobias Müller spielt - mit Unterbrechung - seit 2018 für den 1. FC Magdeburg. (Foto: IMAGO/Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR - Tobias Müller ist eine feste Größe beim 1. FC Magdeburg, obwohl er in dieser Saison nicht zu den Stammkräften gehört. Dennoch ist er derjenige Spieler im aktuellen Kader mit den meisten Einsätzen für den Club (167).

Mit den Blau-Weißen ging er durch alle Höhen und Tiefen. Er wandelte am Abgrund zur vierten Liga und stieg als Kapitän in die zweite Liga auf. Aber auch außerhalb seiner Zeit in Magdeburg erlebte er einige besonders schöne Momente. Davon erzählt er im Podcast des FCM.

Tobias Müller und sein weiter Weg zum Fußballprofi

Müllers Weg in den Profifußball war unkonventionell. Aufgewachsen im badischen Tiefenbronn, nahe Karlsruhe, lernte er das Fußballspielen nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum, sondern bei Amateurvereinen in der Region.

Vor allem an die Zeit beim FC Nöttingen, mit dem er im Sommer 2014 in die Regionalliga Südwest aufstieg, denke er gerne zurück. “In Nöttingen waren es meine absoluten Kumpels, mit denen ich am Wochenende auch feiern war”, sagt Müller. Zu ihnen halte er weiterhin den Kontakt.

Rückblickend finde ich meinen Weg super.

Tobias Müller, FCM-Spieler

Weil es damals nicht sicher war, ob er mit dem Kicken mal sein Geld verdienen könnte, habe er nebenbei eine Ausbildung als Finanzassistent absolviert. “Das war für mich gut, dass ich etwas in der Hinterhand hatte, weil ich da noch nicht absehen konnte, dass ich den Fußball zum Beruf machen kann”, erklärt Müller.

Erst mit 21 Jahren verließ er sein näheres Umfeld und wechselte zum SC Freiburg II. Weitere zwei Jahre später gelang der Sprung in die 3. Liga zum Halleschen FC.

Dass er etwas länger brauchte, um nach oben zu kommen, stört ihn dabei offenbar nicht. “Im Nachhinein bin ich froh, dass es so war, weil ich glaube, dass viele in frühen Jahren verheizt werden, die talentierter sind. Rückblickend finde ich meinen Weg super”, so der Ex-Kapitän von Magdeburg.

Denkwürdige Momente für Tobias Müller beim FCM

Seine prägendste Zeit erlebte der Abwehrspieler aber beim 1. FC Magdeburg, dem er sich nach dem ersten Zweitliga-Aufstieg im Sommer 2018 anschloss. Im ersten Trainingslager teilte er das Zimmer mit Christian Beck. Ein Glücksfall für den Neuzugang, der sich schnell mit dem Stürmer anfreundete und der heute sein Nachbar im Osten Magdeburgs ist.

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In seinem ersten Jahr mit dem Club stieg Müller zwar ab, erlebte aber auch eines der denkwürdigsten Spiele in der jüngeren Vereinsgeschichte. Der Last-Minute-Sieg beim Hamburger SV am 8. April 2019 vor tausenden FCM-Fans. Müller: “Das war ein Moment, den ich nie vergessen werde.”

Zudem traf er in seinem ersten Zweitligajahr auf den unangenehmsten Gegenspieler seiner Karriere, den damaligen Kölner Jhon Cordoba. “Weil er in dem Spiel gegen uns sehr schwer vom Ball zu trennen war, den Ball abgeschirmt hat. Das war schon ein Kraftpaket”, erinnert sich der Verteidiger.

Trauriger Abschied vom FCM nach Zweitliga-Aufstieg

Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga machte er die härteste Phase beim FCM durch. Es ging runter bis in den Tabellenkeller der dritten Liga, bevor mit Christian Titz der Weg zurück in die Zweitklassigkeit gelang. Der Aufstieg 2022 war für ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge verbunden.

Denn am Saisonende verkündete er seinen Abgang. “Es war auf jeden Fall ein schwerer Abschied. Ich glaube, man hat das auch gemerkt, als ich mich verabschiedet habe im Stadion, dass ich mir die eine oder andere Träne unterdrücken musste”, so Müller.

Tobias Müller beim Aufstiegsspiel gegen den FSV Zwickau am 24. April 2022, gemeinsam mit Torschütze Kai Brünker.
Tobias Müller beim Aufstiegsspiel gegen den FSV Zwickau am 24. April 2022, gemeinsam mit Torschütze Kai Brünker.
(Foto: IMAGO/Hartmut Bösener)

Anschließend durfte er mit dem SC Paderborn gleich mal auf große Tour durch die USA reisen. Dort fand er auf ungewöhnliche Weise einen weiteren guten Freund. Mit Robert Leipertz, den er schon zuvor auf Mallorca kennengelernt hatte, teilte sich Müller nicht nur ein Zimmer, sondern auch ein Doppelbett. “Wir haben da fast schon ein bisschen zusammen gekuschelt”, verrät Müller.

Zusammen mit seinem neuen Kumpel verlebte er ein paar gute Tage in den Staaten. Müller: “Die Zeit war sehr amüsant. In den letzten zwei Tagen haben wir in Chicago die Nacht zum Tag gemacht und viel Spaß gehabt.”

Müllers Rückkehr zum FCM überrascht Teamkollegen

Sportlich wurde er jedoch nicht richtig glücklich in Paderborn. Weil er weiter mit den FCM-Verantwortlichen im Austausch blieb, entschied er sich für den Schritt zurück an die Elbe. Allerdings, ohne seinen alten und neuen Teamkollegen Bescheid zu sagen. So hätten Baris Atik und Connor Krempicki sehr verdutzt und ungläubig geschaut, als sie ihn plötzlich wieder sahen.

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Auch mit Atik sei der 30-Jährige gut befreundet. Er verstehe sich mit ihm blind auf dem Platz und im Training sei der Spielmacher für Müller am schwierigsten zu verteidigen.

In seiner derzeitigen Reservistenrolle sieht Müller eine besondere Herausforderung. “Man muss im Kopf immer dabei sein, muss im Training sein Bestes geben und dann glaube ich, dass mir das gut gelungen ist, auf den Punkt da zu sein”, erklärt Müller.

Mit Blick auf die nächsten Wochen möchte er mit dem FCM am liebsten zum Schluss ganz oben stehen. “Jetzt ist am Sonntag ein ganz wichtiges Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten. Wenn man dieses Spiel gewinnt, kann man weiter träumen.”