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  5. Kommt Magdeburgs Mittelfeld-Zukunft aus Stuttgart? Di Benedetto und Ulrich in der Analyse

Analyse Teil 1 von 2 Kommt Magdeburgs Mittelfeld-Zukunft aus Stuttgart?

FCM-Cheftrainer Markus Fiedler kennt sie besser als jeder andere: Laurin Ulrich und Samuele di Benedetto sind zwei Mittelfeld-Juwele, die er in Stuttgart formte. Zwei Spieler, die sehr gut zum 1. FCM passen könnten.

Von virtualfootball, Nico Esche 19.06.2025, 06:00
Laurin Ullrich (li.) und Samuele di Benedetto spielten unter Markus Fiedler beim VfB Stuttgart II.
Laurin Ullrich (li.) und Samuele di Benedetto spielten unter Markus Fiedler beim VfB Stuttgart II. (Foto:
IMAGO / Sportfoto Rudel)

Magdeburg/DUR – Mit Markus Fiedler wird künftig ein Trainer beim 1. FC Magdeburg das Zepter in der Hand halten, der junge Spieler klasse leiten und entwickeln kann. Nicht zuletzt bewiesen hat der Schwabe das bei seiner Zeit beim VfB Stuttgart II, der U21-Mannschaft des Bundesligisten.

Interessant ist die Frage: Nimmt er so manchen Jung-Spieler aus dem Kader des Drittligisten mit nach Magdeburg? In Zusammenarbeit mit Virtualfootball haben wir uns insgesamt vier Spieler ausgeguckt, die zum FCM passen könnte. Zunächst zwei Akteure, im zweiten Teil dann zwei weitere.

Laurin Ulrich - der Spielmacher

In der vergangenen Saison fiel vor allem die dünne Personaldecke im Zentrum beim FCM auf. Diese könnte Laurin Ulrich künftig stopfen. Der 20-jährige variabel einsetzbare Zentrumsspieler, spielt am liebsten als „Zehner“ oder als offensiver Achter, wie sie ihn zuletzt Mo El Hankouri bzw. Abu-Bekir El-Zein ausfüllte.

Ulrich weckt offenbar derzeit viel Interesse bei gleich einer Handvoll Zweitligisten, wie Bielefeld, Braunschweig, Paderborn, Fürth oder beim KSC. Einen Bundesligaeinsatz hat er vorzuweisen und spielte eine starke Regionalligasaison (2023/24), wo ihm 13 Scorer gelang.

Ulrich wechselte daraufhin zum damaligen Zweitligaaufsteiger SSV Ulm. Dort konnte er sich aber nicht durchsetzen und kam nur auf magere fünf Kurzeinsätze. Die Folge: Ulrich kehrte im darauffolgenden Winter zurück zum VfB II – und wurde dort auf Anhieb zum Schlüsselspieler, erzielte 10 Scorer allein in der Rückrunde. Unter Fiedler kommt der 1,80 Meter große Spieler auf 18 Tore und 29 Vorlagen in 66 Einsätzen.

Ulrich: Stärken, Schwächen, Spielweise

Technisch ist der Mittelfeldspieler versiert und kann im Zentrum mit Dribblings und Tempoläufen das Spiel vorantreiben. Er überzeugt mit Passsicherheit. Und er hat einen guten Überblick, ist damit prädestiniert für die Rolle eines Spielmachers. Vor allem seine progressiven und linienbrechenden Pässe stechen hervor.

Zudem kreiert er gute Abschlusschancen, teilweise Steigerungspotenzial hat der junge Fußballer noch bei der eigenen Abschlusspositionierung – er steht nicht immer gut genug, um den Ball aufs Tor zu bekommen. Als Ballverteiler ist Ulrich immer anspielbar, er kann sich stark integrieren. Besser werden muss Ulrich bei der Spielverlagerung und den Diagonalbällen sowie in der Zweikampfintensität. Erst recht in der außerordentlich körperlichen 2. Bundesliga.

Fazit

Trotz der gescheiterten Leihe nach Ulm hat Ulrich mit seinen 20 Jahren bereits Zweitliga-Niveau und war einer der herausragenden Spieler beim VfB II. Der Schritt in die 2. Liga ist für ihn möglich. Aber ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass der VfB ihn behalten möchte.

Ein weiterer Hemmschuh für einen möglichen Transfer könnte sein Preis sein: Ulrichs Marktwert liegt bei 1,7 Millionen Euro, sein Vertrag endet erst 2026.

Samuele di Benedetto - der Lenker

Einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler hat Stuttgart II in Samuele di Benedetto. Der 19-Jährige hat noch ein Jahr Vertrag und wäre wohl deutlich günstiger zu haben als Kollege Ulrich: di Benedettos Marktwert liegt bei 600.000 Euro.

Der Schwabe gilt als hochtalentiert, spielte mit 17 Jahren bereits als Stammspieler in der U19-Mannschaft vom VfB. Hinzu kommen insgesamt 23 Einsätze für die U17, U18 und U19 der deutschen Nationalmannschaft. In der Bundesliga absolvierte er ein Spiel, es reichte für einen Kurzeinsatz gegen RB Leipzig.

Insgesamt 70 Einsätze absolvierte di Benedetto unter dem künftigen FCM-Cheftrainer Markus Fiedler (19 Scorer). Er ist der Feldspieler mit den meisten Einsätzen unter Fiedler. Bei Stuttgart II durfte er in der abgelaufenen Drittligasaison in 31 von 28 möglichen Partien ran (fünf Scorer).

Di Benedetto: Stärken, Schwächen, Spielweise

Der körperlich eher zierliche Samuele di Benedetto (1,75 Meter) fällt als positiv leichtfüßig und technisch sehr stark auf. Sein Metier ist es, als Spielgestalter im Mittelfeld einzunehmen. Dort löst er Eins-gegen-eins-Situation auf engsten Raum. Zudem hilft ihm sein guter Überblick und sein starkes progressives Passspiel.

Wie sein eben vorgestellter Kollege ist auch di Benedetto eine ständige Anspielstation beim Aufbau über das Zentrum. Zudem sorgt er mit seinen Pässen in den Rücken der Abwehrkette oft für Gefahr.

Schwierigkeiten hat der Mittelfeldspieler bei der Ballbehauptung. Seine Zweikampfwerte in der Luft und gegen den Ball am Boden sind eher mager. Di Benedetto erobert den Ball eher über seine Pass-Antizipation. Zudem ist er in den Zweikampf oft sehr ungestüm, was seine hohe Rate an Verwarnungen und Sperren belegt (neun Gelbe Karten, einmal Gelb-Rot allein in der vergangenen Saison).

An sich arbeiten muss der Teenager bei seinem Passspiel, vor allem bei der Spielverlagerung über lange Bälle. Er tendiert eher zum Pass als zum Dribbling oder Tempolauf mit Ball.

Fazit:

In der 3. Liga konnte Samuele di Benedetto gut mithalten, aber ragte dabei nicht heraus. Vor allem die körperliche Intensität macht dem 19-Jährigen noch zu schaffen. Fiedler setzte in der Vergangenheit aber dauerhaft auf den Mittelfeldspieler – beim FCM könnte er reifen, sein Weg wird wohl ohnehin und mittelfristig in die 2. Bundesliga oder gar Bundesliga führen.

Als Spielertyp wäre er beim 1. FC Magdeburg ungefähr einzuordnen wie der damalige Drittligameister und Mittelfeldmann Andreas Müller. Wenn man di Benedetto ins Spiel einbaut, müsste sein Partner im Zentrum also die körperlichen und defensiven Aufgaben übernehmen und ihm so den Rücken freihalten.