Tränen beim Abschied „Ich bin kein Bittsteller“: Thomas Hoßmangs unrühmliches Ende beim 1. FCM
Thomas Hoßmang leitete zehn Jahre die Geschicke der Nachwuchsfußballer des 1. FC Magdeburg. Zerknirscht muss er nun gehen. In einem Podcast packt er aus.
Magdeburg/DUR. – Mit einer kleinen Party wurde Thomas Hoßmang nach einem Jahrzehnt beim 1. FC Magdeburg vom U23-Team verabschiedet. Der einstige Leiter des Magdeburger Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) geht. Oder besser: Musste gehen.
In einem Podcast erzählt Hoßmang nun, wie es zum Abschied nach zehn Jahren kam. Es war einer, der offenbar nicht aus freien Stücken passierte. Es sei eine einseitige Trennung gewesen, die zwischen Tür und Angel verkündet worden sein soll. Und Hoßmang wirft dem Verein nicht nur das vor.
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Hoßmang als Chef der Kids beim Club
Acht Teams standen unter der Leitung von Thomas Hoßmang beim 1. FC Magdeburg. Dazu trainierte er die U19 und zeitweise auch den Profikader des FCM. Doch dann musste er den Verein verlassen. Der Abschied kam plötzlich - auch für den Betroffenen selbst.
„Das macht man einfach nicht“
Thomas Hoßmang über seine Entlassung beim 1. FCM
Ein Abschied gehöre nun mal dazu, sagt der Ex-NLZ-Leiter im Podcast. Aber: „Die Art und Weise hat mir einfach nicht gepasst. Das macht man nicht so und kann das anders regeln.“ Die Kommunikation zwischen den „Entscheidungsträgern“ und Hoßmang sei für ihn „ungenügend“ gewesen: „Das macht man einfach nicht.“ Konkreter wurde er nicht.
Auf die Frage, ob die Entscheidung, Hoßmang zu entlassen, von der sportlichen Leitung des Gesamtvereins gekommen sei, antwortete er: „Die Entscheidung hat einer getroffen, und das ist Otmar Schork“, also der Geschäftsführer Sport beim 1. FCM.
Hoßmang und der FCM: Der Anfang vom Ende
Hoßmang habe sich damals mit FCM-Boss Schork, FCM-Präsidiumsmitglied Marius Sowislo und dem Geschäftstellenleiter des 1. FC Magdeburg e.V., Tom Heinzmann, zusammengesetzt. Dabei habe man ihm einen Vorschlag unterbreitet: Hoßmang solle sich überlegen, ob er im Verein noch etwas anderes machen wolle, als das NLZ zu leiten.
Offenbar habe der Verein Interesse gehabt, den Sachsen in den eigenen Reihen zu halten. „Das sollte aber nicht mein Thema sein. Wenn man das wirklich gewollt hätte“, so Hoßmang, „hätte man mir in dem Gespräch Vorschläge gemacht.“ Hoßmang weiter: „Ich war noch nie ein Bittsteller.“ Für den 57-Jährigen war insgesamt zu wenig Eigeninitiative vonseiten des Vereins zu erkennen.
Der Verein wollte sich auf Nachfrage von Magdeburg Blau-Weiß zu dem Thema nicht äußern. Das Zerwürfnis zwischen dem FCM und dem ehemaligen NLZ-Leiter bleibt in den Details weiter unklar.
Carsten Müller übernimmt derweil Hoßmangs Posten. Der finde es schön, dass die Entscheidung ausgerechnet auf Müller fiel. Beide hätten ein gutes Verhältnis. Müller holte Hoßmang einst zum 1. FC Magdeburg, wechselte dann zu Erzgebirge Aue, kehrt nun zurück und leitet künftig das NLZ in Magdeburg.
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Mittlerweile sei Thomas Hoßmang wieder mit sich im Reinen, wie er sagt. Beim Abschied flossen laut Hoßmang trotzdem Tränen.