Düsseldorf - Viel besser als in der zweiten Halbzeit bei Fortuna Düsseldorf kann der 1. FC Magdeburg sehr wahrscheinlich nicht spielen. Dennoch gingen die Punkte am Ende des Tages wieder an den Gegner.

Cedric Itten machte mit einem Doppelpack den Unterschied, traf den Club mit einem Kopfballtor tief in der Nachspielzeit ins Mark. Der Magdeburger Jubel nach dem Ausgleich kurz zuvor kam zu früh.

Nach der Partie und einem echten Tiefschlag im Abstiegskampf rangen die Sachsen-Anhalter um Fassung, während die Fortuna sich auf dem richtigen Weg sieht. Die Stimmen zum Spiel.

Dominik Reimann (Kapitän, 1. FC Magdeburg): "Wenn du kurz vor Ende das 1:1 machst, darf es nicht passieren, dass du als Verlierer vom Platz gehst. Es ist jede Woche dasselbe. Am Ende belohnen wir uns nicht für das, was wir machen. Was wir machen, ist gut. Klar kriegen wir die Gegentore, aber es ist ja nicht so, dass wir uns keine Chancen erarbeiten. Schlechter waren wir auch heute wieder nicht."

Tobias Müller (Verteidiger, 1. FC Magdeburg): "Es passt gerade zu unserer Situation, dass wir uns für unseren Aufwand mit einem Eigentor belohnen und eigentlich nicht als Verlierer vom Platz gehen müssen. Aber wir schaffen es, 30 Sekunden vor Spielschluss das Gegentor zu kriegen. In der Situation war es ein Abstimmungsproblem. Das ist total hart und enttäuschend. Davon müssen wir uns jetzt erstmal erholen. Ich hatte nach dem Ausgleich eigentlich das Gefühl, dass wir hier als Sieger vom Platz gehen."

Petrik Sander (FCM-Trainer, in der Pressekonferenz): "Täglich grüßt das Murmeltier. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften gezeigt, warum sie da unten drin stehen vom Ausnutzen der Torchancen her. In der zweiten Halbzeit weiß ich nicht, ob wir in unserer Situation noch dominanter spielen können. Das war richtig gut. Aber der entscheidende Fakt, den Ball über die Linie zu drücken, der ist einfach nicht da."

"Dann macht man den Ausgleich und freut sich. Wir wollten dann einfach so weiterspielen, weil es daran nichts auszusetzen gab. Diese Wendung dann ist schon ein Schlag ins Kontor. Das muss man erstmal verarbeiten."

Petrik Sander (bei Sky): "Dazu sind nur wir in der Lage. Das muss man so konstatieren. Ich habe selten ein Spiel gesehen, wo eine Mannschaft so viel Aufwand betreibt, guter Fußball zu sehen ist, man dominant auftritt und am Ende null Ertrag bei rumkommt. Wir müssen die Fehler bei uns suchen, nicht bei jemand anderem. Das war ein richtiger Schuss vor den Bug, ein richtiges Statement."

Markus Anfang (Fortuna-Trainer, in der Pressekonferenz): "Es war ein sehr zerfahrenes Spiel, ein sehr seltsames Spiel mit der Atmosphäre und allem drum und dran. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit die klareren Torchancen hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir gegen eine gute Magdeburger Mannschaft gespielt, haben es aber versäumt, das Spiel zuzumachen."

"In den letzten Wochen haben wir Spiele gemacht, wo wir die Punkte mehr verdient gehabt hätten. Am Ende haben wir es aber erkämpft. Ich fand die Reaktion nach dem 1:1, das wir selbst geschossen haben, richtig gut. Dass wir in der letzten Aktion so ein Tor machen, tut uns gut."

Markus Anfang (bei Sky): "Heute war es das Wichtigste, ein Ergebnis zu erzielen. Dass wir das in der Nachspielzeit noch geschafft haben, zeigt, dass wir in der Länderspiele gut gearbeitet haben."

Florian Kastenmeier (Torhüter, Fortuna Düsseldorf bei Sky): "Wir haben das mal wieder gebraucht, auch wenn es ärgerlich ist, dass es nicht zu Null ist. So einen dreckigen Sieg hinten heraus hat es gebraucht. Die Jungs haben es defensiv gut gemacht, viele Schüsse geblockt. Wir waren effizient, das ist uns in den vergangenen Spielen abgegangen. Wir haben ein scheiß Spiel gemacht, aber am Ende zählen die zwei Tore und drei Punkte. Der Rest ist mir egal."