Auch nicht beim FCM Kindertrikots für 30 Euro? Darmstadts Vorstoß findet keine Nachahmer
Als einziger Bundesliga-Klub bietet Darmstadt 98 seine Trikots in Kindergrößen für einen extrem günstigen Preis an. Warum Vereine wie der FCM diesen Weg nicht mitgehen.
Magdeburg - Fanartikel sind im Fußball ein teures Vergnügen, ganz besonders für Familien mit Kindern. Denn selbst Trikotgrößen für die Kleinen kosten inzwischen durchweg rund 70 Euro. Erwachsene zahlen deutlich mehr: In der Bundesliga bis zu 100 Euro, in der 2. Bundesliga bis zu 95 Euro – ohne Flock und Badges versteht sich.
Der SV Darmstadt 98 geht einen anderen Weg. Der Bundesliga-Aufsteiger bietet sein Heimtrikot in Kindergrößen seit Anfang September für 29,98 Euro an und bleibt damit drastisch unter dem Preisniveau der anderen Profiklubs. Zum Vergleich: Der 1. FC Magdeburg nimmt 69,95 Euro für Kindergrößen, ebenso Meister FC Bayern München und Vize Borussia Dortmund.
"Die komplette Saison lang werden Kindertrikots nie mehr als 29,98 Euro kosten", schrieb der Klub in den Sozialen Netzwerken. Laut eigener Angaben verzichtet der Verein damit auf die komplette Gewinnmarge. Ziel solle es sein, dass sich jedes Kind ein Darmstadt-Trikot leisten könne.
Für diesen familienfreundlichen Vorstoß gab es entsprechend viel Zuspruch. Und er wirft zugleich die Frage auf: Wenn Darmstadt die Preise drastisch senken kann, warum können es die anderen Profiklubs der Bundesligen nicht?
1. FC Magdeburg plant keine Reduzierung der Kids-Trikots
Offiziell nimmt kein Klub dazu Stellung. Aber nach Informationen von "Magdeburg Blau-Weiß" ist beim FCM keine Preisreduzierung der Kindertrikots geplant. Überhaupt hat seit dem Darmstädter Vorstoß keiner der 35 anderen Bundesliga-Verein reagiert und die Preise gesenkt. Da ist der FCM also in gute Gesellschaft.
Aus der Branche heißt es, dass Darmstadt mit seinem Preis von knapp 30 Euro nicht nur auf Gewinn verzichtet, sondern bei jedem verkauften Kindertrikot sogar selbst noch draufzahlt. Bei aller positiver Außenwirkung ist das kein plausibles Szenario für die große Mehrheit der Profifußballklubs.
So würde es auch dem 1. FC Magdeburg gehen, schließlich legt Ausrüster Hummel einen Mindestpreis für seine Trikots fest. Die Preisgestaltung der Trikots liegt nicht ausschließlich bei den Vereinen – zumindest dann nicht, wenn kein Verlust gemacht werden soll.
Würde der FCM den Preis unter den von Hummel aufgerufenen Preis senken, müsste draufgezahlt werden. Es sei denn, auch der Ausrüster würde auf seine Gewinnmarge verzichten. Ob das bei der Darmstädter Aktion – Ausrüster ist hier die schwedische Marke Craft – der Fall ist, ist allerdings unklar.