Torhüter spricht über seine Karriere "Das war schon hart": Wie Leo Zingerle seine Zeit und sein Aus beim FCM sieht
Beim 1. FC Magdeburg erlebte Leopold Zingerle seine erste Zeit als Nummer eins im Profifußball, doch folgte die Enttäuschung schnell. Im Interview blickt er zurück.

Leipzig/Magdeburg/DUR – In einem ausführlichen Interview mit RBlive sprach Leopold Zingerle auch über seine Zeit beim 1. FC Magdeburg. Seine Aussagen veröffentlichen wir exklusiv bei "Magdeburg Blau-Weiß".
Zingerle stand als junger Torwart 2016/17 im FCM-Tor und spielte damals eine gute Drittliga-Saison. Es war seine erste als Nummer eins im Profifußball überhaupt. Dennoch musste der Keeper wieder gehen, Magdeburg setzte in der Folge auf Routinier Jan Glinker.
"Das war für mich als junger Torhüter ein sehr intensives und lehrreiches Jahr in Magdeburg, weil dieses Umfeld bei einem ostdeutschen Traditionsklub dann schon auch erstmal was mit einem macht und durchaus Einfluss auf einen hat", sagt Zingerle über seine Zeit beim FCM.
Mario Kallnik wollte Leo Zingerle nicht beim FCM behalten
Trainer Jens Härtel wollte Zingerle nach der Saison gerne behalten, aber Kaderplaner Mario Kallnik sah das anders und setzte sich letztlich durch. "Das war schon hart, wenn man mit 23 Jahren zum ersten Mal die Nummer eins in der 3. Liga ist und dann gesagt bekommt, dass der Vertrag nicht verlängert wird", erinnert sich Zingerle zurück: "Das kommt ja auch nicht so häufig vor, dass ein Verein seine Nummer eins nicht halten will."
Mit viel zeitlichem Abstand kann der Keeper die schwere Zeit nüchtern betrachten und sachlich einordnen. "Da ist sicher nicht alles perfekt gelaufen, auch von meiner Seite aus würde ich Dinge heute anders machen", sagt er.

Das Jahr beim 1. FC Magdeburg verlief für ihn wie ein Wellental. "Das erste halbe Jahr habe nicht gespielt, das war schon schwierig, wenn du als junger Bursche mit anderer Erwartungshaltung dort hinkommst", sagt Zingerle, der sich zunächst hinter Aufstiegskeeper Glinker anstellen musste.
Im Dezember änderte sich dann die Hierarchie. "Dann hatte ich mir meinen Platz erkämpft, war angekommen, und dann sollte mein Vertrag nicht verlängert werden. Das Gefühl schlug wieder ins Gegenteil um", erinnert sich der Keeper.
Leo Zingerle macht beim SC Paderborn Karriere
Zingerle schloss sich anschließend ablösefrei dem Ligarivalen SC Paderborn an, der Wechsel wurden zum Glücksgriff für den gebürtigen Münchner: Unter Trainer Steffen Baumgart stieg er erst in die 2. Bundesliga und dann direkt in die Bundesliga auf, vier Jahre lang war Zingerle Stammkeeper beim SCP, absolvierte 140 Partien.
"Im Nachhinein hätte es nicht besser laufen können, weil ich dadurch zu Paderborn gekommen bin, wo ich eine tolle Zeit hatte", sagt Zingerle über sein FCM-Aus. Hängengeblieben ist bei ihm nichts Negatives: "Alles gut, ich verfolge die Ergebnisse meiner Ex-Klubs noch immer regelmäßig."

Und auch für Magdeburg zahlte sich die Entscheidung gegen Zingerle nicht negativ aus. Mit Glinker im Tor stieg der FCM 2018 in die 2. Bundesliga auf.
2023 schloss sich der in der Jugend des FC Bayern München ausgebildete Zingerle dann RB Leipzig an, wo er die Rolle des dritten Keepers im Kader annahm. Im November 2024 verlängerte er seinen Vertrag beim Bundesligisten bis 2026.
Bislang ist der inzwischen 30-Jährige für seinen Klub noch ohne Einsatz. Zuletzt stand er am 12. November 2022 für Paderborn in der 2. Bundesliga auf dem Rasen.