Daten-Analyse Warum FCM-Neuzugang Nick Meier keine Soforthilfe sein wird
Mit dem 19-jährigen Hannoveraner hat der 1. FC Magdeburg mal wieder einen Namen aus dem Hut gezaubert, den niemand auf der Rechnung hatte. Unsere Analyse zeigt, was vom Offensivspieler zu erwarten ist.

Magdeburg/DUR - Es ist kein Transfer, mit dem FCM-Sportchef Otmar Schork eine Welle der Euphorie ausgelöst hat. Nick Meier, der erste Magdeburger Neuzugang des laufenden Sommers, ist ein unbeschriebenes Blatt. Was der Youngster dem Zweitligisten geben kann, verrät ein Blick auf die Zahlen.
Beste Werte unter Trainer Lars Fuchs
Der Linksfuß wurde im NLZ von Hannover 96 ausgebildet und erlebte seine beste Zeit dort in der U17 unter dem in Magdeburg bestens bekannten Trainer Lars Fuchs. Hier sammelte Meier fünf Torbeteiligungen und wurde sogar für die U16-Nationalmannschaft nominiert, wo er einmal zum Einsatz kam.
In der U19 geriet das Offensivtalent dann jedoch ein wenig ins Hintertreffen. Vier Tore und fünf Assists waren zwar immer noch ordentlich, doch zum absoluten Stamm gehörte Meier dort nicht mehr. Gleiches galt für die zweite Mannschaft der Niedersachsen, für die der Neuzugang des FCM in der abgelaufenen Drittliga-Saison nur auf 13 Spiele und ein Tor kam.

Eine Partie über die vollen 90 Minuten bestritt Meier in der vergangenen Spielzeit nicht. Die geringen Einsatzzeiten begründete der FCM bei der Vorstellung seines Neulings mit Verletzungsproblemen. Besonders bitter: Am 38. Spieltag kassierte Meier eine glatte Rote Karte und wird somit zum Saisonstart noch gesperrt sein.
Variabel einsetzbar, gut im Dribbling
In der Offensive gilt Meier als variabel einsetzbar. Bei Hannover II wurde er im 4-2-3-1 sowohl auf den Flügeln als auch auf der Zehnerposition aufgeboten. Von seinen Qualitäten stechen Technik, Ballbehandlung und vor allem die Fähigkeit, enge Situationen im Zentrum mit Dribblings aufzulösen heraus. Meiers Erfolgsquote liegt hier bei starken 79%. Ein Wert, der aufgrund der geringen Einsatzzeiten aber mit Vorsicht zu genießen ist. In der U19-Bundesliga kam Meier hier immerhin auf 60%.

Was den 1. FC Magdeburg unter Trainer Christian Titz immer ausgezeichnet hat, und was auch dessen Nachfolger Markus Fiedler als wichtig erachtet, ist das progressive Spiel in den Rücken des Gegners. Auch hier werden Meier, der bei Hannover 96 schon in jungen Jahren als Riesentalent gehandelt wurde, große Qualitäten nachgesagt.
Ehe Meier dem FCM in der 2. Liga aber wirklich helfen kann, gibt es noch einige Schwächen, an denen der Neuzugang arbeiten muss. So taucht er zu selten in gefährlichen Abschlusspositionen auf. Passsicherheit und Flankenqualität gelten als ausbaufähig. Und vor allem körperlich weist der Youngster im Herrenbereich noch Defizite auf.
Einsätze in der U23 wahrscheinlich
Gegen den Ball arbeitet Meier zwar fleißig und intensiv, kommt auf 15 Duelle im Schnitt in 90 Minuten, jedoch fehlt ihm dabei die Effizienz. Nur 45% seiner Defensivzweikämpfe gewinnt der ehemalige Hannoveraner. In der Luft sind es sogar nur 9%.
Fazit: Mit Nick Meier hat der 1. FC Magdeburg einen interessanten Perspektivspieler verpflichtet, der allerdings im Profibereich noch längst nicht etabliert ist. Es ist daher davon auszugehen, dass der Offensivakteur zunächst Spielpraxis in der U23 sammeln wird.
Vergleichbare Spieler wie Abu-Bekir El-Zein und Falko Michel, die im Vorjahr ebenfalls aus der 3. Liga verpflichtet wurden, waren seinerzeit in ihrer Entwicklung schon weiter als Meier, der mit 19 Jahren aber auch jünger ist.