Magdeburg/DUR – Durch die Verpflichtung von Noah Pesch, mit dem der 1. FC Magdeburg eine ersehnte weitere Option für die offensive Außenbahn hat, werden bei den Fans Erinnerungen an Livan Burcu wach.

Die Parallele ist offensichtlich: Wie im Vorjahr hat der FCM einen vielversprechenden Flügelstürmer aus Liga eins ausgeliehen. Und wie 2024 steht der Transfer Ende Juli fest.

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Und doch hinkt der Vergleich etwas, wie eine Datenanalyse von Virtualfootball und Magdeburg Blau-Weiß zeigt: Der von Borussia Mönchengladbach geholte Deutsch-Kroate Pesch ist ein anderer Spielertyp als Deutsch-Türke Burcu. Die großen Stärken des Letzteren waren sein Tempodribbling und Lösungen auf engem Raum. Der FCM-Neuzugang aus diesem Sommer hat hingegen mehr Zug zum Kasten, überzeugt mit seiner Torgefahr.

Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Talenten ist indes auch, dass Burcu vor seiner Zeit in der Elbestädter sein Können bei Drittligist SV Sandhausen unter Beweis stellte – und nicht wie Pesch in der Regionalliga. Vor diesem Hintergrund bleibt es abzuwarten, ob der auf beiden Seiten einsetzbare Akteur direkt eine tragende Rolle spielen kann.

Es gibt aber einige Anlässe, warum die FCM-Fans optimistisch sein können. Nicht ohne Grund halten die Verantwortlichen von Gladbach, wo er noch bis 2027 unter Vertrag steht, viel von ihm. Und, dass vom Interesse anderer Zweitligisten (Karlsruher SC und Eintracht Braunschweig) berichtet wurde, zeigt auch, was der Rechtsfuß für ein anderer Spieler ist.

Dass dem 20-Jährigen in seinem Jahr im Herrenbereich 20 Treffern und neun Vorlagen in 30 Partien für Borussias Reserve gelangen, hinterließ Eindruck. Die Ehrung des Youngsters, dessen Marktwert laut Transfermarkt.de 300.000 Euro beträgt, als bester Spieler der Regionalliga-Serie war vielsagend.

Die große Torgefahr des 1,83 Meter großen Angreifers in der abgelaufenen Serie lässt sich statistisch nicht nur anhand seiner Scorer erkennen, sondern auch daran, dass er regelmäßig in gute Abschlusssituationen kam (0,43 xG pro Spiel). Er hatte indes einen richtigen Lauf vor dem gegnerischen Tor. Seine 20 Tore erziele er bei einem Wert von 11,4 xG (= erwarteter Treffer).

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Eine weitere Auffälligkeit ist, wie häufig sich der gebürtige Rheinländer (Eschweiler) mit Ball am Fuß durchsetze. So verliefen 50 Prozent seiner Dribblings erfolgreich. Auch die Werte des dynamischen Akteurs gegen den Ball können sich sehen lassen: Er fing durchschnittlich 3,0 Bälle pro Partie ab und gewann 61 Prozent seiner Defensivzweikämpfe.

Verbessern muss sich der junge Fußballer definitiv bei seinem Passspiel. Seine Erfolgsquote lag in der abgelaufenen Saison nur bei 69 Prozent. Das mag aber auch an seinem Mut liegen: bei seinem Kurzeinsatz in der Bundesliga 2024/2025 spielte er insgesamt drei Pässe – alle waren Schnittstellenpässe. Pesch vermeidet also Sicherheitsbälle ohne großen Raumgewinn.

Auch hinsichtlich der Chancenkreation hat er Verbesserungspotenzial. Darauf lassen nur 0,11 erwartete Assists und lediglich 1,1 Flanken pro Spiel im Vorjahr schließen. In diesen Bereichen möchte Pesch in Magdeburg sicherlich die nächsten Entwicklungsschritte gehen. Und die Blau-Weißen wollen in einem Jahr feststellen, dass die Leihe so erfolgreich verlief wie die von Burcu.