Weihnachtsmarkt-Anschlag überschattet Sieg "Fällt schwer, Worte zu finden": 1. FC Magdeburg steht unter Schock
Bedrückende Stille im Stadion, ein Verein ringt um Worte: Der 1. FC Magdeburg reagiert bestürzt auf die Vorfälle auf dem Weihnachtsmarkt in der Heimat.
Düsseldorf/Magdeburg – Ein Fußball-Stadion mit 35.000 Menschen im Schockzustand: Bedrückende Stille herrschte beim 5:2-Sieg des 1. FC Magdeburg am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf.
Denn während des Spiels machten Meldungen in der Arena die Runde, dass es auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt zeitgleich zu einem dramatischen Vorfall gekommen sein soll: Ein Auto fuhr in eine Menschenmenge, von Verletzten und Toten war die Rede. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus.
Beide Fanlager stellten den Support daraufhin ein, auf der Anzeigetafel wurde eine Erklärung für alle Zuschauer eingeblendet. Die Tore des FCM in Halbzeit zwei wurden kaum bejubelt, offenbar waren sich selbst die Spieler auf dem Rasen bewusst, dass etwas Furchtbares passiert sein muss.
1. FC Magdeburg steht unter Schock
"Wenn Fußball zur Nebensache wird – der FCM ist geschockt und in Gedanken bei den Betroffenen rund um die schrecklichen Ereignisse am Magdeburger Weihnachtsmarkt", schrieb der Club nach Abpfiff und verzichtete auf einen Spielbericht.
Der Verein steht unter Schock, Interviews gab nach dem Spiel niemand: "Es fällt uns auch gerade schwer, Worte zu finden." Sein Logo in den Sozialen Netzwerken färbte der Club schwarz-weiß ein, als Zeichen der Trauer und Anteilnahme.
Viele Fans verharrten nach Abpfiff im Stadion und hielten ihre Schals in die Höhe, die Mannschaft versammelte sich Arm in Arm vor dem Block, um die schwierige Situation gemeinsam durchzustehen.
"Wir verlieren ein Fußballspiel an einem traurigen Freitagabend mit 2:5. Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen des Anschlags von Magdeburg", schrieb Fortuna Düsseldorf auf dem Netzwerk "X".
"Es tut weh, das zu hören": Auch Fortuna und Schalke 04 sind geschockt
"Fußball rückt sofort in den Hintergrund", sagte Düsseldorfs Kapitän André Hoffmann nach Abpfiff bei Sky: "Völlig richtig, dass der Support eingestellt wurde. Wir haben uns erst darüber gewundert, bis wir die Info bekommen haben. Es tut weh, das zu hören. Wir können nur unser Mitgefühl ausdrücken."
Auch beim Parallelspiel der 2. Bundesliga, das Schalke 04 mit 4:1 bei der SV Elversberg gewann, sprachen sich die schrecklichen Nachrichten schnell herum. "Vor fünf Minuten war ich noch der glücklichste Mensch, aber dann habe ich von den Vorfällen in Magdeburg gehört. Meine Gedanken sind jetzt dort", sagte Schalkes Ron Schallenberg bei Sky und übermittelte seine besten Wünsche nach Magdeburg.
Am Samstag gab der 1. FC Magdeburg in einer kurzen Mitteilung bekannt, vorest keine Beiträge mehr zu veröffentliche. "Wir sind noch immer fassungslos und trauern um die Opfer", schrieb der Club: ". In Gedanken sind wir auch bei den zahlreichen Verletzten sowie bei allen betroffenen Familien und ihren Angehörigen."
Auch die Redaktion von Magdeburg Blau-Weiß ist angesichts der Vorfälle bestürzt und wird die Berichterstattung rund um den Sport auf ein Minimum beschränken. Auf eine Spielerbenotung verzichten wir heute ebenso wie auf weitere Meldungen zum Spiel. Wir wünschen allen Fans und allen Menschen in Magdeburg alles Gute!