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  5. FCM-Neuzugang Aleksa Marusic erhoffte Sturm-Hoffnung? Analyse zu Stärken & Schwächen

Stärken, Schwächen, Profil Potenzial zum FCM-Glücksgriff? Stürmer Aleksa Marusic in der Analyse

Die Suche nach einem neuen Stürmer führte den 1. FC Magdeburg zu Aleksa Marusic. Eine Datenanalyse zeigt dessen Stärken, Schwächen und Profil.

Von virtualfootball Aktualisiert: 26.07.2024, 10:03
Passt Aleksa Marusic zum 1. FC Magdeburg? Ein Blick in die Daten gibt Aufschlüsse über den neuen Stürmer, seine Stärken und Schwächen.
Passt Aleksa Marusic zum 1. FC Magdeburg? Ein Blick in die Daten gibt Aufschlüsse über den neuen Stürmer, seine Stärken und Schwächen. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR – Mit der Verpflichtung von Aleksa Marusic ist der FCM einen überraschenden Schritt gegangen und hat einen Stürmer unter Vertrag genommen, welcher in einer sportlich schwer vergleichbaren Liga aktiv war.

Was verspricht sich der Club vom 25-Jährigen und wie könnte er aus Datensicht in das Scoutingradar geraten sein?

Die Devise war relativ klar: Trotz der Verpflichtung von Martijn Kaars benötigt der FCM (durch die Abgänge von Luca Schuler und Luc Castaignos) noch einen weiteren Stoßstürmer mit athletischen Anforderungen hinsichtlich der Körperlichkeit und Größe.

Aleksa Marusic in der Analyse: Starke Arbeit gegen den Ball im umschaltorientierten System

Dabei griff der FCM jedoch nicht auf einen klassischen Strafraumstürmer zurück, sondern nahm mit Aleksa Marusic erneut einen tendenziell mitspielenden Angreifer unter Vertrag. Dieser trumpfte gerade für Voska Sport in der ersten Liga Nordmazedoniens auf. Er wurde mit 17 Toren und drei Vorlagen der Top-Scorer des Wettbewerbs und hielt das Team quasi im Alleingang in der Liga – denn er war an 20 der 37 erzielten Tore des Teams direkt beteiligt.

Lesen Sie hier: Wie plant der FCM mit Neuzugang Aleksa Marusic?

Voska Sport trat als vorheriger Aufsteiger in die Liga jedoch nicht sonderlich ballbesitzorientiert (46 Prozent) auf, sondern attackierte stark im Umschaltspiel. Marusic konnte sich dabei mit seinem Tempo gut einbringen, denn dynamische Läufe mit dem Ball, Pressingaktionen und Druck nach Ballverlusten zählen zu den Stärken des Stürmers, der dazu durchaus auch ein passabler Dribbler ist.

FCM-Zugang Aleksa Marusic in der Datenanalyse.
FCM-Zugang Aleksa Marusic in der Datenanalyse.
(Foto: virtualfootball)

Beachtliche 72 Prozent seiner gewonnenen Bälle eroberte er in der gegnerischen Hälfte, gewinnt etwa zwei Drittel seiner Defensivzweikämpfe und soll mit seinem energischen Anlaufverhalten in die Fußstapfen von Luca Schuler treten.

Passt Aleksa Marusic zum 1. FC Magdeburg?

Ein weiterer Aspekt, welcher ihn für den FCM besonders interessant gemacht haben dürfte, ist, gemessen an der Qualität seines Teams, sein hervorstechendes Passspiel. Seine Passgenauigkeit liegt wettbewerbs- und saisonübergreifend seit 2020 stets bei etwa 80 Prozent – ein äußerst hoher Wert für einen Stürmer, dessen letztes Team sich weniger auf das eigene Ballbesitzspiel fokussiert.

Lesen Sie hier: 32 Spieler im FCM-Kader – für diese Profis wird es jetzt schwer

Da sich auch seine Passwerte bei raumgewinnenden Zuspielen, Spielverlagerungen, Flanken sowie Pässen im Angriffsdrittel ähnlich gut lesen, erhofft man sich beim FCM wohl eine zweikampfstarke Anspielstation mit guter Übersicht transferiert zu haben.

Begründet sind diese Werte aber auch dadurch, dass Marusic kein klassischer Zielspieler ist, welcher über lange Bälle gesucht wird (er erhielt 2023/24 nur durchschnittlich 2,1 lange Pässe pro Spiel und gewann lediglich 35 Prozent seiner Kopfballduelle), sondern häufiger aus der Tiefe agiert und sich die Bälle schon im Mittelfeld oder auf dem Flügel holt. Dadurch bringt er sich aktiv in das Angriffsspiel ein und agiert als Ballträger in die Gefahrenzone.

Wo Aleksa Marusic seinem Vorgänger Luca Schuler ähnelt

Top-Scorer in seiner Liga sowie Pressingmonster in Verbindung mit Passsicherheit? Liest sich erstmal gut, trotzdem gibt es noch einige Einschränkungen in der Erwartungshaltung an den neuen FCM-Angreifer.

Was für ein Spielertyp ist Aleksa Marusic? Ein Blick in die Daten der letzten drei Saisons gibt Aufschlüsse.
Was für ein Spielertyp ist Aleksa Marusic? Ein Blick in die Daten der letzten drei Saisons gibt Aufschlüsse.
(Foto: virtualfootball)

Einerseits zeigte er sich zwar in der letzten Saison als äußerst torgefährlich mit guter Chancenverwertung, andererseits ließ er diese Aspekte in den Vorsaisons sowohl in Montenegro als auch in Serbien vermissen. Zwischen 2017 bis zum Sommer 2023 erzielte der Angreifer nur magere 18 Tore in wettbewerbsübergreifenden 142 Einsätzen – die meisten davon auch nur als Joker.

Außerdem ist er es kaum gewohnt, langfristig als Stammspieler zu performen, denn 23/24 war für ihn die erste Saison überhaupt, in der er mehr als 2.000 Einsatzminuten verzeichnen konnte. Seine geringe Strafraumpräsenz sorgt immer wieder dafür, dass es ihm schwerfällt, in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu gelangen und seine Chancenverwertung ist inkonstant.

Aleksa Marusic als Glücksgriff? Erwartungen sollten nicht zu hoch sein

Auch in diesen Aspekten ähnelt er also durchaus Luca Schuler – nur auf Basis von Spielen in sportlich niedrigeren Ligen. Es ist schwer einzuschätzen, wie gut der Spieler beim FCM einschlagen wird – die Erwartungshaltung sollte aber trotz der kolportierten Ablöse von 350.000 Euro sein, dass man es hier mit einem Spieler zu tun hat, der eine herausragende Saison auf oberem Regionalliganiveau bis maximal niedrigem Drittliganiveau absolvierte.

Wahrscheinlich wird er eine gewisse Akklimatisierungszeit in der 2. Bundesliga benötigen und damit nicht direkt eine Startelf-Option sein. Kann er aber seine Übersicht und Athletik auch beim FCM einbringen, so hat sein Transfer durchaus Potenzial zum Glücksgriff.