ungewohnt offene Kritik Baris Atik platzt der Kragen: FCM-Star schlägt Alarm beim FCM
Zehn Gegentore in zwei Spielen, seit neun Halbzeiten ohne eigenes Tor: Baris Atik stellt dem 1. FC Magdeburg ein ehrliches Zeugnis aus und benennt die größten Probleme.
Magdeburg/DUR/bbi – Seit neun Halbzeiten ohne eigenes Tor, zuletzt drei Niederlagen, 0:10 Tore aus vergangenen beiden Niederlagen: Nach Spielende gegen Hannover 96 platzte Baris Atik der Kragen. Vor dem Mikrofon des MDR setzte der Offensiv-Star des FCM zu einer drastischen Kritik am Team an – und benannte große Probleme in der Krise.
Mit 0:3 hatte der 1. FC Magdeburg gerade in der MDCC-Arena gegen Hannover 96 verloren. Das 0:1 leitete der FCM einmal mehr mit einem schlimmen Abwehr-Bock ein, vorne fehlte es dem Team an Durchschlagskraft.
Entsprechend genervt stand Atik nach Abpfiff zum TV-Interview bereit. "Wir machen zum wiederholten Male individuelle Fehler und lernen nicht daraus. Wir gewinnen die Zweikämpfe bei den zweiten Bällen nicht. Vorne hatten wir Chancen, machen aber keine Tore", analysierte er das Tagesgeschäft.
1. FC Magdeburg: Baris Atik stellt offen die Qualität der Abwehrspieler in Frage
Dann teilte er zunächst gegen die eigene Defensive aus. Zehn Gegentore in zwei Partien? "Das zeigt die Qualität", sagte Atik schon fast sarkastisch und ließ die erstaunliche Aussage so stehen: "Das kann jeder so interpretieren, wie er will."
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Der extrem ehrgeizige Atik ist unzufrieden mit der Abwehrleistung, die er nicht zwangsläufig in der riskanten Spielweise begründet sieht. "Das darf nicht passieren", sagte er über die Gegentorflut und zählte die Kollegen an: "Das liegt nicht nur an taktischen Fehlern. Da muss jeder Einzelne von uns auch die Qualität hinterfragen. Wer etwas anderes sagt, ist falsch auf dem Platz."
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Aber auch das Mittelfeld und die Offensive bekamen Atiks Zorn zu spüren. "Wir kommen ja nicht mal in unser Spiel, wir finden die Spieler vorne nicht", bemängelte er die Harmlosigkeit seiner Mannschaft.
Baris Atik spricht über große Probleme im FCM-Spiel
"Dann sieht es halt ein bisschen vogelwild aus", kritisierte Atik: "Unser Problem ist, dass wir den Übertrag von Abwehr zum Mittelfeld und vom Mittelfeld zum Angriff absolut nicht finden." Drastische Aussagen, die zeigen, wie groß die Krise beim 1. FC Magdeburg inzwischen ist.
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Atik ist nach 31 Punkten aus 27 Spielen und nur noch zwei Zählern Vorsprung auf die rote Zone Realist. "Wir sind knallhart im Abstiegskampf, dürfen aber nicht aufgeben", sagte der 29-Jährige, der am Ostersonntag die Kapitänsbinde trug.
Zum Ende seiner Wutrede ließ er zumindest etwas Optimismus durchblicken: "Wir müssen extrem hart arbeiten und versuchen, am Samstag in Elversberg die drei Punkte zu holen." Die SVE verlor am Wochenende sogar noch höher als der FCM: 0:5 bei Eintracht Braunschweig.