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Erinnerungen an Katar-WM XXL-Nachspielzeiten werden jetzt auch für den FCM zur Regel

Das Auftaktwochenende der 2. Bundesliga war von langen Extraschichten geprägt. Das war kein Zufall, sondern eine neue Leitlinie.

Von Tobias Haack 04.08.2025, 15:00
Schiedsrichter Tom Bauer war in Magdeburg mit sechs Minuten Nachspielzeit noch human im Vergleich zu anderen Partien.
Schiedsrichter Tom Bauer war in Magdeburg mit sechs Minuten Nachspielzeit noch human im Vergleich zu anderen Partien. (Foto: Imago/dts Nachrichtenagentur)

Magdeburg/DUR –  Die Mehrzahl der über 28.000 Zuschauer in der Avnet Arena hatte am Sonntag nichts dagegen, dass Schiedsrichter Tom Bauer (Mainz) die Partie des FCM gegen Eintracht Braunschweig mit einer üppigen Nachspielzeit von über sechs Minuten ausschmückte. Die Blau-Weißen lagen schließlich mit 0:1 hinten, rannten an und benötigten jede Minute - letztlich ohne noch zum verdienten Ausgleich zu kommen.

Andernorts in Liga zwei und drei, die am vergangenen Wochenende jeweils in ihre neue Saison starteten, wurde sogar noch länger gespielt. Teilweise, obwohl die Spiele längst entschieden waren und sich daher selbst die unterlegene Mannschaft kaum gegen einen früheren Feierabend gewehrt hätte.

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Und so wunderte sich nicht nur Mitch Kniat über die Sonderschicht für seine souverän führende Arminia. "Das hat glaube ich keiner verstanden", sagte der Bielefelder Trainer nach dem 5:1-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf bei RTL. Insgesamt zehn Minuten gab es im Topspiel des Samstagabends oben drauf.

DFB zielt auf mehr Nachvollziehbarkeit 

Wegen der üppigen Zusatzschicht habe er bei Schiedsrichter Patrick Alt nachgehakt, führte Kniat aus. Dieser habe erklärt, "dass sie es einheitlich lösen wollen". In der Tat war die Dauer der Nachspielzeiten am ersten Spieltag sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der 3. Liga auffällig, Erinnerungen an die Marathon-Spiele bei der WM 2022 in Katar wurden wach. Und die Fans müssen sich auch für die Partien in der Bundesliga daran gewöhnen, wie nun der Sportinformationsdienst (SID) berichtet.

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"Seit Beginn der Saison 2025/26 wird die Länge der Nachspielzeit stärker an die tatsächlich verloren gegangene Spielzeit angepasst", teilte Alex Feuerherdt als Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH auf SID-Anfrage mit: "Dies geschieht nicht zuletzt, um eine transparentere Nachvollziehbarkeit zu erlangen. Zudem wird dadurch die Nettospielzeit erhöht." Torerzielungen und Auswechselvorgänge würden grundsätzlich pauschal mit 30 Sekunden erfasst.

Verletzungsbehandlungen, Unterbrechungen aufgrund äußerer Einflüsse sowie Interventionen des VAR und längere VAR-Checks sind in Echtzeit einzurechnen, erklärte die DFB Schiri GmbH weiter. Die Erfassung übernehme der Assistent des VAR. Dieser kommuniziere "in jeder Halbzeit nach vorheriger Abstimmung mit dem VAR und einer Plausibilitätsprüfung die Mindestnachspielzeit an den Schiedsrichter". Die endgültige Festlegung obliege weiterhin dem Referee.

2. Liga: Mehr als fünf Minuten Nachspielzeit im Schnitt

So wurden am ersten Spieltag in der 2. Bundesliga mit Ausnahme der Partie von Hannover 96 gegen den 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Halbzeit mindestens fünf Minuten nachgespielt. In der 3. Liga betrug die Nachspielzeit der zweiten Halbzeit in den zehn Partien durchschnittlich 6,8 Minuten, drei Teams durften so noch nach der 90. Minute jubeln.

In der 2. Liga hätte der FCM am Sonntag gerne von der neuen Großzügigkeit der Zeitnahme profitiert. Doch auch die Chancen in der Nachspielzeit verpufften. Am kommenden Sonnabend in Dresden wird es eine neue Möglichkeit geben. Auch dort ist gewiss nicht nach 90 Minuten Schluss.