1. FC Magdeburg FCM im Check vor Zweitliga-Start: Verteidigung
Am Sonnabend startet der 1. FC Magdeburg in die Zweitliga-Saison gegen Wehen Wiesbaden. Zuvor blickt ‚Magdeburg Blau-Weiß’ auf den FCM-Kader: Wer setzt sich durch? Wer muss kämpfen? Dichtes Gedränge in der Verteidigung.
Sie galt lange als Schwachstelle, löchrig, durchlässig wie ein Sieb, und zählt heute zu den Prunkstücken des 1. FC Magdeburg: die Abwehr. Von der Schießbude der 2. Liga zum Defensivbollwerk, dem eine Meisterleistung voranging. Um sich in der FCM-Defensive durchzusetzen, die für die kommende Saison sogar nochmals verstärkt wurde, wird von jedem Verteidiger im Club eine enorme Kampfleistung gefordert werden.
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Zwölf Verteidiger zählt der Kader des FCM. Überdurchschnittlich viel im Ligavergleich. Und dabei mussten sogar noch eine handvoll gehen: Zum Ende der vergangenen Saison verließen vier Defensiv-Spieler den Verein.
Der Kampf um die Viererkette kann also beginnen!
FCM-Verteidigung frühere Schwachstelle
Verächtlich äußerten sich Kritiker über die Defensive des letztjährigen Zweitligaaufsteigers, dem FCM. Im MDR-Podcast wurde die Verteidigung als „bodenlos“ beschimpft. In den ersten neun Spielen knallte es 22 Mal im eigenen Kasten, insgesamt 28 Gegentreffer sammelte der Club in der vergangenen Hinrunde. „Wir sind selbst schuld, dass wir so viele Gegentore bekommen haben“, moniert Cheftrainer Christian Titz damals.
Nach dem vorangegangenen Aufstieg versprach man sich mehr von den Neuzugängen, wie Jamie Lawrence, Belal Halbouni oder Malcolm Cacutalua. Erster setzte sich durch, spielte sich in der Innenverteidigung fest – und dürfte wohl nach einer Leistungsexplosion im Laufe der vergangenen Saison einen Stammplatz auch in der kommenden Spielzeit haben.
Lawrence wurde zur Institution in der Innenverteidigung. Der ebenfalls neu hinzugekommene Daniel Heber sowie Herbert Bockhorn und Cristiano Piccini formierten einen Abwehrriegel, der für die Gegner nur schwer zu knacken war.
Das erstaunliche Ergebnis: Die FCM-Defensive mutierte in der Rückrunde zu einer der besten in der gesamten Liga, nur drei andere Teams kassierten weniger Gegentreffer.
FCM-Verteidigung gesetzt – trotz hochwertiger Neuzugänge
Trotzdem verstärkte sich der Club für die kommende Saison, holte den bärbeißigen Jean Hugonet aus Österreich und verpflichtete mit Andi Hoti ein Talent aus Inter Mailand (ein Vereinsname, so groß, dass sich Fans noch daran gewöhnen müssen).
Jamie Lawrence wird in der kommenden Saison gesetzt sein. Neben ihn spielte sich Abwehrchef Daniel Heber fest in die Innenverteidigung. Fällt einer von beiden aus, kommt Cristiano Piccini zum Einsatz, der nur eine Nasenspitze hinter den beiden liegt und gewaltig mit den Hufen scharren wird.
Das Nachsehen haben Cacutalua, Halbouni, Tim Stappmann und Wiederkehrer Tarek Chahed.
FCM-Flügel besetzt
Auf der rechten Seite beackerte unangefochten Herbert Bockhorn die Linie. Er wird es vermutlich auch weiterhin – einen gleichwertigen Ersatz wurde von Sportchef Otmar Schork und Titz auf der rechten Seite bislang nicht geholt. Der 20-jährige Eldin Dzogovic, der sich von der zweiten Mannschaft hochgearbeitet hat, wartet auf Gelegenheit.
Bleibt Linksverteidiger Leon Bell Bell fit, wird er wohl jede Spielminute der kommenden Saison auf dem Platz stehen. Der Linksfuß zählte in der Saison 22/23 als einer der besten, weil konstantesten Spieler des FCM. Er ist nicht mehr vom Verein wegzudenken.
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Fehlen in der Aufzählung noch zwei weitere Akteure, der Vollständigkeit halber: Denn mit Silas Gnaka hat der Club einen Defensivallrounder, der viele Spiele in der Innenverteidigung beim FCM gespielt hat. Er wurde zuletzt von Titz häufig ins Mittelfeld gezogen und wird dort wohl vorerst bleiben.
Der Zweite im Bunde ist Mo El Hankouri, der bis auf die Torwartposition alles spielen kann – und oft auch tut. So auch in der FCM-Defensive, Titz’ außergewöhnlichen Machwerk.