Frust nach Spielunterbrechung "Das hier funktioniert nicht": FCM-Trainer Titz kritisiert Hertha-Fans
Mit Protesten gegen den DFL-Investoren-Deal sorgten die Hertha-Fans auch gegen Magdeburg für eine Spielunterbrechung. FCM-Trainer Christian Titz fand dafür deutliche Worte.
Berlin/Magdeburg/DUR/sid/dpa – Mit deutlichen Worten hat Christian Titz das Verhalten der Fans von Hertha BSC Berlin kritisiert, die am Freitagabend für eine lange Spielunterbrechung gesorgt hatten.
"Diese Form des Protestes hat grundsätzlich bei einem Fußballspiel nichts zu suchen", sagte der Trainer nach der 2:3-Niederlage seines 1. FC Magdeburg im Olympiastadion.
Kurz vor dem Seitenwechsel hatte die Berliner Zuschauer aus der Ostkurve rund sechs Minuten lang Tennisbälle als Protest gegen die Investorenpläne der DFL auf den Rasen geworfen. Schiedsrichter Florian Exner (Münster) beorderte die Mannschaften vorzeitig zur Halbzeitpause.
Auch Fürth-Trainer Alexander Zorniger kritisiert Fans für Form der Proteste
"Wir haben Möglichkeiten, unseren Unmut von uns zu geben, aber das hier funktioniert nicht, dass Spiele regelmäßig unterbrochen werden", sagte der Coach sichtlich verärgert.
Die Spieler selbst ließen sich durch die Spielunterbrechungen nicht aus dem Konzept bringen, Magdeburg kam sogar zum zwischenzeitlichen 2:2 durch Tobias Müller. Allerdings sorgte der FCM durch einen krassen Ballverlust von Connor Krempicki im Spielaufbau dann selbst für das 2:3 und die Auswärtsniederlage.
Zuvor hatten auch die FCM-Fans noch für eine kurze Spielunterbrechung gesorgt, nachdem sie im Block Feuerwerksraketen gezündet hatten. Diese Pause dauerte aber nur eine knappe Minute.
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Auch das Zweitligaspiel zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth (2:1) stand am Freitagabend in der zweiten Hälfte beim Stand von 0:1 unmittelbar vor dem Abbruch, Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) unternahm einen dritten und letzten Versuch zur Spielfortsetzung – und die Fans hatten ein Einsehen.
"Ich warte darauf, dass mir das mal jemand erklärt", sagte Fürths Trainer Zorniger bei Sky: "Wenn der Schiedsrichter und die Vereine so am Nasenring durch die Arena gezogen werden - was ist denn dann, wenn wir wirklich mal abbrechen?"
Die Rolle der Fans sieht er kritisch: "Sie werden als Herz des Spiels bezeichnet, das sind sie nicht, das sind die Spieler. Ohne die kann kein Fußball stattfinden."