"Wir steigen nicht ab!" Luca Schuler verteidigt das FCM-System und kritisiert Pfiffe im Stadion
Die Fans beim 1. FC Magdeburg werden langsam unruhig, die Kritik an Trainer und Team wächst. Stürmer Luca Schuler fordert mehr Demut anstatt Pfiffe.
Magdeburg/DUR/bbi – Luca Schuler hat trotz sportlicher Krise und Absturz in den Abstiegskampf keinen Zweifel am Klassenerhalt seines 1. FC Magdeburg. Zudem hielt der Stürmer nach der 0:3-Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Verteidigungsrede für das Spielsystem von Trainer Christian Titz – und kritisierte einige Fans.
"Das ist unsere Art und Weise zu spielen. Jeder, dem das nicht gefällt und der meint, nach fünf Minuten pfeifen zu müssen, kann gerne in ein anderes Stadion gehen", sagte der Angreifer im "Sky"-Interview nach dem Spiel in der MDCC-Arena: "Wir spielen unseren Fußball, der hat uns hier hergebracht, wo wir sind."
Unter den knapp 27.000 Fans gab es schon früh im Spiel erste Pfiffe, weil sich der FCM den Ball in der eigenen Hälfte zuschob. Für Schuler, dem sein letztes Tor im November 2023 gelang, ein Unding.
1. FC Magdeburg: Luca Schuler verteidigt Christian Titz' Spielsystem
Er forderte mehr Demut ein: "Der ein oder andere hier im Stadion muss sich mal zurückerinnern. Vor dreieinhalb Jahren stand der Verein mit anderthalb Beinen in der Regionalliga. Die heutige Spielweise hat uns hier hergebracht." Titz hatte den Klub auf Rang 20 der 3. Liga übernommen und bis in die 2. Bundesliga geführt.
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Die Aussagen des Stürmers waren bei einigen FCM-Fans nicht gut angekommen, in den Sozialen Medien gab es Kritik und Widerspruch. Dass frühe Pfiffe einer verunsicherten Mannschaft im Heimspiel aber nicht unbedingt helfen, wurde aber durchaus anerkannt.
Grundsätzliche Kritik am Spielsystem von Trainer Christian Titz, das von den Gegnern immer besser entschlüsselt wird, wollte Schuler nicht aufkommen lassen. Auch verneinte er, dass die Mannschaft nicht intakt sei.
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"Die Mannschaft lebt, sie ist extrem gut. Das klingt komisch nach diesen zwei Spielen, ist aber Fakt", sagte Schuler selbstbewusst und nannte den Ausweg aus der Krise: "Wir müssen nur in die Spur kommen und diese einfachen individuellen Fehler nicht mehr machen. Da kann man außen viel reden, aber wir Spieler müssen das regeln. Das hängt nicht mit der Spielweise zusammen, sondern von jedem Einzelnen, der Fehler oder das Tor nicht macht."
Sein klares Statement im Abstiegskampf: "Wir steigen nicht ab!" Doch weiß auch der 25-Jährige, dass es eng wird und die Krise nicht einfach so abzuschütteln ist. "Wir müssen uns zusammensetzen und Tacheles reden", forderte er vor dem Auswärtsspiel des FCM bei SV Elsversberg am Samstag (13 Uhr live bei Sky): "So etwas darf uns nicht nochmal passieren."