Rivalität in Anhalt-Bitterfeld FCM-Graffito an Köthener Kirche: Verein verurteilt Fan-Schmierereien
Die Fanlager des 1. FC Magdeburg und des Halleschen FC liefern sich in der Stadt Köthen ein unschönes Fernduell. Schmierereien und Sticker sorgen in Anhalt-Bitterfeld für Ärger.
Magdeburg – Eine unsichtbare Linie zieht sich durch den Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Sie trennt Blau-Weiß von Rot-Weiß, von Fans des 1. FCM und denen des Halleschen FC.
Manche Anhänger beider Fanlager scheuen sich nicht vor „Reviermarkierung“ – und bekleben und besprühen mit den Wappen und Symbolen ihrer Lieblingsvereine Städte, Gemeinden und historische Gebäude.
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Kirche in Köthen von Unbekannten beschmiert
In der vergangenen Woche erwischte es die St. Jakobs-Kirche in Köthen, im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Unbekannte setzten ein Graffito auf den Kircheneingang. Der Schriftzug war klar zu erkennen: „1. FCM“
„Den Tätern sind selbst Gotteshäuser nicht heilig“, sagte Köthens Pfarrer Martin Olejnicki dem „MDR“. „Ich meine, die Graffiti kennt man in der Stadt. Aber das an der Kirche war eine neue Qualität.“
Köthens Bürgermeisterin Christina Buchheim spricht von einem großen Problem. Sie ist nicht die einzige Ortsvorsteherin, die sich über Fußball-Fan-Schmierereien aufregt. Großpaschlebens Ortsbürgermeister Gernot Panitz sagt dem „MDR“ über die Entfernung von Stickern und Graffiti: „Das kostet alles Geld und es ist kein Geld da.“
1. FC Magdeburgs Fanbetreuer verurteilt Graffiti und Sticker mit FCM-Bezug
Jetzt äußerte sich der 1. FC Magdeburg zu den Vorfällen. Der Zweitligist distanzierte sich von den Schmierereien, auch von dem an der Kirche in Köthen. Fanbetreuer Felix Nebel sagte dem „MDR“, dass der Club alle Straftaten, die im Zusammenhang mit dem FCM gesehen werden könnten, verurteilt. Eine Verantwortung lehne er ab.
Die Straftaten, wie das illegale Auf- und Anbringen von Klebern und Graffiti an Gebäuden und Denkmälern erfolge von Dritten und das willkürlich, so Fanbetreuer Nebel. Der Verein sensibilisiere laut eigener Aussage die Fans zum Thema. Zudem arbeite der FCM daran, dass legale Flächen für Graffiti genutzt werden können.
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Ein Ende der illegalen Klebe-Aktionen und des Besprühens von Flächen ist nicht in Sicht. Immer wieder zeigen sich die Dimensionen dieser Hinterlassenschaften. Erst recht dort, wo die Fan-Fronten der beiden Erzrivalen aufeinandertreffen.