Das gab's noch nie Zuschauerrekord: 2. Bundesliga stellt Bundesliga in den Schatten
Mit einem historischen Zuschauerrekord stellte die 2. Bundesliga die Eliteklasse in den Schatten, angeführt von Spielen wie Schalke gegen Wiesbaden und dem FCM auswärts gegen Hertha BSC.
Ist die 2. Bundesliga attraktiver für Zuschauer und Fans als die 1. Liga? Diese Frage stellen sich nicht nur Anhänger des 1. FC Magdeburg, deren Verein das zweite Jahr in Folge im Unterhaus spielt. Aktuelle Zahlen deuten nun darauf hin - sind aber mit Vorsicht zu genießen.
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Historisches Ereignis in der Bundesliga
Es ist ein Novum in der Geschichte der Bundesliga. Am vergangenen Spieltag lockten die Partien der 2. Bundesliga mehr Zuschauer in die Stadien als die Spiele der 1. Bundesliga – und das nicht einmal knapp!
Laut den Zahlen vom „Kicker“ lösten insgesamt 284.643 Zuschauer ein Ticket für die Spiele im Unterhaus. Im Oberhaus waren es 261.099. Und damit weit über 20.000 Stadionbesucher weniger. Das gab es noch nie.
Allein zu den Zweitliga-Spielen von Schalke 04 zu Hause gegen Wiesbaden, als auch das Rekordspiel des 1. FCM auswärts gegen Hertha BSC Berlin kamen zusammengenommen weit mehr als 110.000 Zuschauer.
Die Zweitliga-Statistik dämpfte nur zwei Spiele, die des SC Paderborn gegen Holstein Kiel (ca. 13.000) und Elversberg gegen Osnabrück (8000).
Der größte Zuschauermagnet am vergangenen Spieltag in der höchsten deutschen Fußballklasse, der 1. Bundesliga, war die Partie des abstiegsbedrohten FC Köln gegen Werder Bremen (50.000).
Auch in der Statistik der Auswärtsfahrer hatte die 2. Bundesliga die Nase vorn. Mit 31.770 Schlachtenbummlern übertrumpfte das Unterhaus die Eliteliga mit rund 300 Zuschauern mehr. Vor allem wegen den FCM-Fans, die fast die Hälfte aller Auswärtsfahrer stellte.
Gründe für den Zuschauerboom
Die Gründe sind schnell gefunden. Zum einen spielten der FC Bayern München und Borussia Dortmund jeweils auswärts; die beiden größten Stadien Deutschlands waren damit am vergangenen Spieltag leergefegt.
Gleiches gilt für den VfB Stuttgart, der für sein Stadion im Schnitt über 50.000 Tickets verkaufen kann, aber am Wochenende beim SV Darmstadt vor schmaler Kulisse spielte.
Attraktivität der 2. Bundesliga
Doch trotz dieser Gegebenheit: Die 2. Bundesliga hat an Attraktivität zugelegt in der jüngeren Vergangenheit. Ein Beispiel: Der 2022 ins Unterhaus aufgestiegene 1. FC Magdeburg bietet nicht nur ein größeres Stadion als mancher Zweitliga-Konkurrent, der Club lockt auch viele Besucher an. Im Schnitt mehr als 24.000 Zuschauer.
Neben den Dauerbrennern der Liga wie Hannover 96, dem Karlsruher SC und dem 1. FC Nürnberg, die trotz Zweitklassigkeit durchaus auch Publikumsmagneten sein können, überragen vor allem der Hamburger SV und der 1. FC Kaiserslautern. Die Formel: riesige Stadien plus frenetische Fans bedeutet hohe Zuschauerzahlen.
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Dazu gesellen sich zwei frische Bundesligaabsteiger, die eben genau diese Formel mit in die 2. Liga bringen konnten: Schalke 04 und Hertha BSC Berlin.
Fest steht, dass die 2. Bundesliga wahnsinnig viele Zuschauer anzieht. Oft sogar mehr als die spanische, italienische und französische Liga. Und dort die jeweils ersten Ligen, wohlgemerkt.