Magdeburgs Negativ-Serie endet FCM macht es spannend: Was den Sieg bei Holstein Kiel möglich machte
In der 2. Bundesliga gab es zuletzt keinen Grund für Jubel beim 1. FC Magdeburg. Warum es beim Pokalspiel in Kiel nun anders war, erklärt Trainer Christian Titz.
Magdeburg/Kiel – Es war eine wahre Achterbahnfahrt für Fans des 1. FC Magdeburg, doch am Ende konnte gejubelt werden. Nach zuletzt sechs sieglosen Partien in Folge zog der FCM am Mittwochabend durch ein spannendes 7:6 nach Elfmeterschießen bei Holstein Kiel ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Dabei machte der Club seinen Fans aber emotional so schwer wie möglich. Eine frühe 2:0-Führung wurde verspielt, die erneute Führung in der Nachspielzeit der Verlängerungen gleich nochmal hergeschenkt. So dauerte es bis zum zehnten Elfmeter, bevor der FCM als glücklicher, aber nicht unverdienter Sieger feststand.
"Es war ein Pokalfight und für die Zuschauer ein ganz tolles Spiel", sagte Christian Titz. Als einen der Hauptgründe für den Sieg nannte der FCM-Trainer die frühe Führung. Nach drei Minuten hatte Herbert Bockhorn getroffen, nach elf Minuten Connor Krempicki sogar auf 2:0 erhöht.
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"Es war wichtig, mal wieder selbst in Führung zu gehen. Dann haben wir auch gezeigt, zu was wir in der Lage sind", sagte Titz, dessen Team die erste Hälfte klar dominiert hatte und durchaus höher hätte führen können. In der Liga war der FCM zuletzt regelmäßig in Rückstand geraten und hatte sich dann gegen sehr defensive Gegner sichtlich schwergetan. Auch das war am Mittwoch anders.
FCM siegt in Kiel: Holstein macht die individuellen Patzer
"Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns früh angelaufen hat. Das hat uns auch mal Räume gegeben", sagte Titz über das mutige, aber fehlerbehaftete Kieler Spieler. So sorgte ein schwerer individueller Fehler der Gastgeber für Magdeburgs 2:0 - das war zuletzt regelmäßig den FCM-Spielern selbst passiert.
Nach der Pause wurde Holstein aber stärker, kam kurioserweise durch zwei Eigentore des FCM zum Ausgleich. "Beide Teams haben sich alles abverlangt", sagte Titz über den Pokalkampf und sein Trainerkollege Marcel Rapp meinte: "Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen."
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Weil sich auch in der Verlängerung nichts geschenkt wurde und der FCM in letzter Sekunde noch den 3:3-Ausgleich kassierte, weil Leon Bell Bell vor dem leeren eigenen Tor nicht resolut klärte, musste die Entscheidung vom Punkt fallen.
"Im Elfmeterschießen gehört auch immer Glück dazu", sagte Titz, der seine Schützen aber lobte. Nur Xavier Amaechi, zuvor noch treffsicher zum 3:2, setzte seinen Versuch drüber. Entscheidend war das nicht, der FCM durfte jubeln.
"Wir sind froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind", sagte Titz durchaus erleichtert. Auch finanziell ist der Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale lukrativ für den 1. FC Magdeburg.
Sportlich ist er das natürlich ohnehin. "Siege sind wichtig, sie geben der Mannschaft Selbstvertrauen", sagte Titz: "Deshalb war das heute wichtig, das wird uns helfen.“ Schon am Samstagabend (20.30 Uhr) ist der FCM bei Titz' Ex-Klub Hamburger SV zu Gast.