Kippt der Plan doch noch? DFL-Investoreneinstieg: FCM-Fans drängen auf rechtliche Untersuchung
Am Montag stimmten alle 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga über den DFL-Milliarden-Deal ab. Der 1. FC Magdeburg war gegen den Investoren-Einstieg. Nun fordern FCM-Fans eine juristische Prüfung.
Magdeburg - Neben dem FCM wurden alle Erst- und Zweitligisten von der Deutsche Fußball Liga (DFL) aufgefordert, über einen möglichen Investoren-Einstieg abzustimmen. Eine extrem knappe Mehrheit wollte das auch. Eine der abgebebenen Stimmen könnte aber womöglich regelwidrig gewesen sein.
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FCM stimmt gegen Investoren-Einstieg bei der DFL
Der 1. FC Magdeburg erklärte am Montagabend, dass die FCM-Vertreter mit "Nein" gestimmt hatten. Bereits auf der Jahresversammlung des FCM sprachen sich die Mitglieder des Vereins gegen einen Investoren-Einstieg aus.
"Diese Stimme war irregulär."
Kevin Oder, Block U-Vertreter
Dennoch erreichte die DFL die exakt nötige Zweidrittelmehrheit. 24 Vereine stimmte für "Ja". Zehn Vereine lehnten den DFL-Plan ab und zwei weitere Clubs enthielten sich. Eine Stimme weniger und der Plan der DFL wäre bereits zum zweiten Mal gescheitert.
Investoren-Einstieg: Kind stellt sich gegen Anweisung von Hannover 96
Mittlerweile ist trotz der anonymen Abstimmung bekannt, welche Vereine für und welche gegen den Plan der DFL gestimmt haben. Die offizielle Bestätigung einiger Vereine fehlt dennoch.
Hannover 96 soll offenbar einer der Klubs sein, die sich für einen Investoreneinstieg in die zwei höchsten deutschen Ligen ausgesprochen haben. Pikant: Dem Hannover-Geschäftsführer Martin Kind wurde zuvor vom Verein angewiesen mit einem "Nein" zu stimmen.
Es war bekannt, dass Kind ein Befürworter von Investoren in der Bundesliga ist. Daher hatte der Hannover 96 e.V. bereits im Vorfeld die DFL informiert und um eine Vertagung der Abstimmung gebeten, wenn nicht gewährleitet werden könne, dass Kind mit "Nein" abstimmt. Der Verband hatte darauf allerdings nicht reagiert.
Das rief die FCM-Anhängerschaft auf den Plan. "Block U"-Vertreter Kevin Oder sagte gegenüber dem MDR: "Das zeigt wieder mal genau das, was wir schon vorher befürchtet haben. Dass man sich nicht auf die DFL verlassen kann, dass es der DFL nur ums Geld geht, nur um Gewinnmaximierung, nur um die Kommerzialisierung des Fußballs und dass sie natürlich alles dafür getan haben, dass diese Abstimmung in ihre Richtung geht."
FCM-Fans fordern Prüfung irregulärer Stimme
Der Fanvertreter des FCM fordert nun juristische Schritte bezüglich der Abstimmung, da der Hannover 96 e.V. ein uneingeschränktes Weisungsrecht gegenüber der Geschäftsführung hat. 96-Boss Martin Kind war somit an die Aufforderung des Vereins gebunden - und widersetzte sich dieser.
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"Block-U"-Vertreter Oder betonte: "Diese Stimme war irregulär, anders kann man es nicht sagen. Das kann die DFL nicht akzeptieren." Er spricht ebenso von einem "Skandal." Gleichzeitig würde der Alleingang von Kind womöglich einen Verstoß gegen die 50+1-Regel bedeuten und müsse daher untersucht werden. Auch der DFL ist das Szenario zur Abstimmung bekannt.
Martin Kind hat bereits angedeutet, sein Abstimmungsverhalten nicht preiszugeben. Die Anhänger des FCM haben bereits Ihre Erwartungen an den Verein übermittelt. Der 1. FC Magdeburg hat sich bisher noch nicht dazu geäußert.