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TV-Gelder Kampf um Milliarden: 2. Liga hat wohl wieder das Nachsehen

Am Donnerstag wurde um die Verteilung der TV-Gelder im deutschen Profifußball der 1. und 2. Bundesliga gestritten. Müssen die Zweitligisten schon wieder eine Kröte schlucken?

16.01.2025, 15:58
Wie werden die Milliarden der TV-Gelder in der 1. und 2. Bundesliga verteilt?
Wie werden die Milliarden der TV-Gelder in der 1. und 2. Bundesliga verteilt? (Symbolfoto: IMAGO / Maximilian Koch)

Frankfurt am Main/DUR/SID/nes - Auf einen gemeinsamen Bus verzichteten die Bosse, so weit ging der zur Schau gestellte Schmusekurs dann doch nicht.

Mit noblen schwarzen Shuttle-Limousinen wurden die Klubchefs von ihrer "harmonisch-kontroversen“ Zusammenkunft im Marriott-Hotel den Kilometer rüber in den Palmengarten gefahren - wo sie beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) den zuletzt offen ausgetragenen Streit um die Verteilung der Medienmilliarden für ein paar Stunden vergessen wollten.

"Es war eine sehr gute Veranstaltung auf hohem Niveau, was nicht unbedingt zu erwarten war“, sagte DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke nach der außerordentlichen Versammlung am Donnerstag in Frankfurt/Main.

Watzke weiter: "Wir haben die vielfältigen Perspektiven im Kreis der 36 offen und vertrauensvoll ausgetauscht. Das hat uns als Liga weitergebracht. Wir nehmen als Präsidium ein hilfreiches Meinungsbild mit in unsere weiteren Beratungen.“

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Ähnlich äußerte sich Oliver Mintzlaff. "Es waren konstruktive Gespräche. Es war gut, dass die unterschiedlichen Sichtweisen gehört wurden“, sagte der Red-Bull-Chef: "Am Ende wird alles unter einen Hut passen - auch wenn es nicht für jeden perfekt sein wird.“

Konkret äußerte sich der Ligaverband nach dem Treffen, das aus Teilnehmerkreisen vielsagend als "harmonisch-kontrovers“ bezeichnet wurde, allerdings nicht.

TV-Geld im Fußball: Faire Verteilung?

"Unter anderem ging es dabei um den Vorschlag aus den Reihen der Klubs, die die Mitgliederversammlung beantragt hatten, künftig die Einnahmen aus der zentralen Vermarktung der internationalen TV-Rechte nach demselben Schlüssel zu verteilen wie jene der nationalen TV-Rechte“, hieß es von der DFL.

"Dieser Topf ist derjenige, über den wir reden müssen, um Geld zu verteilen“, hatte Präsident Oke Göttlich vom FC St. Pauli zuletzt der Frankfurter Rundschau gesagt. "Ich wüsste nicht, wer dagegen sein sollte, außer man hätte ausschließlich eigene Interessen.“ Bayern Münchens Finanzvorstand Michael Diederich erteilte solchen Vorschlägen im "kicker" allerdings eine Absage.

Die "Kleinen“ konnten sich am Donnerstag offenbar nicht gegen die "Großen“ durchsetzen. "Ich wäre sofort bei einer Umverteilung dabei, aber das ist leider nicht kompromissfähig“, sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig vom VfL Bochum: "Der Dialog war überragend, aber der Film wiederholt sich.“

2. Bundesliga: Vereine kämpfen um TV-Gelder

Die Versammlung unter dem Motto "Diskussion und Beschlussfassung über empfehlende Leitplanken für die Verteilungsdebatte“ war vor allem von den Zweitligisten forciert worden. Damit sollte Druck auf die Entscheider gemacht werden - abgestimmt wurde nicht.

Schließlich haben die Vereine keine Entscheidungsbefugnis über die rund 1,1 Milliarden Euro, die es ab der kommenden Spielzeit pro Saison für die deutschsprachigen Medienrechte gibt (plus die etwa 250 Millionen aus der Auslandsvermarktung).

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Den Verteilerschlüssel bestimmt laut Satzung das neunköpfige DFL-Präsidium um Watzke. Das Gremium will sich am Freitag beraten. Eine Entscheidung soll noch im Januar fallen, bis zur Lizenzierung im März muss das Gremium für Planungssicherheit sorgen.

Der Versuch der Einflussnahme durch die Vereine läuft seit Wochen auf Hochtouren, nahezu alle Klubs haben sich mit Einlassungen in Stellung gebracht. Klare Fraktionen sind entstanden, der sich alle im Recht und mit den klar besseren Argumenten auf ihrer Seite sehen - das seit Jahren bekannte Spiel nach dem Verkauf der Medienrechte.

Derzeit werden die Gelder im Verhältnis 80:20 zwischen der Bundesliga und der 2. Liga aufgeteilt. Die Hälfte des Geldes geht als Sockelbetrag zu einem gleichen Teil an jeden Klub. 43 Prozent werden über die Leistung verteilt, vier Prozent macht die Säule "Nachwuchs“ aus, drei Prozent die Sparte "Interesse“.