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Top-Spiel am Samstag Köln-Insider Mertens: So tickt der "Effzeh" und diese Chance hat der FCM

Der 1. FC Köln empfängt den 1. FC Magdeburg im Topspiel am Samstag: Köln-Experte Daniel Mertens weiß, wie die Magdeburger die vermeintliche FC-Übermacht bezwingen können.

Von Nico Esche 12.09.2024, 11:11
FCM-Trainer Christian Titz (li.) gastiert mit seiner Mannschaft in Köln bei "Effzeh"-Cheftrainer Gerhard Struber.
FCM-Trainer Christian Titz (li.) gastiert mit seiner Mannschaft in Köln bei "Effzeh"-Cheftrainer Gerhard Struber. (Fotos: IMAGO / Christian Schroedter, Pakusch)

Magdeburg/DUR – Reist der 1. FC Magdeburg am Samstag als "Underdog" zum Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln (20.30 Uhr/Sky, Sport1)? Wohl eher nicht. Der FCM geht ungeschlagen nach vier Spielen in ein Match, bei dem zwar David gegen Goliath draufsteht, aber bei dem alles drin ist.

50.000 Kölner Fans erwarten die Magdeburger. Ein Selbstläufer wird das für den FCM ganz und gar nicht. Dennoch ist die Truppe von FCM-Cheftrainer Christian Titz gut aufgelegt, geht mit Selbstvertrauen in die Partie, das sie nach dem 4:0-Kantersieg in Nürnberg getankt haben.

Und der rumhreiche "Effzeh" ist durchaus schlagbar, weiß auch Journalist Daniel Mertens, der den FC Köln seit vielen Jahren unter anderem für den "Kölner Stadtanzeiger" begleitet. Wie können die Magdeburger die vermeintliche Übermacht vom Rhein bezwingen?

FCM mit Chancen gegen 1. FC Köln

Mertens erklärt: "Kommt das Offensivpotenzial von Köln wie zuletzt ins Rollen, hat Magdeburg ein Problem. Das müssen sie in den Griff bekommen, Wege zustellen, die Null lange halten und selbst Nadelstiche setzen." Denn, so Mertens: "Liegt Magdeburg einmal zurück vor dieser Kulisse, wird es sehr schwer."

Die Kölner konnten ihren Kader beinah komplett zusammenhalten. Verstärkung von außerhalb erhielten die Rheinländer wegen ihrer Transfersperre keine. Also bedienten sie sich unter anderem in der eigenen Jugend oder hießen Rückkehrer willkommen.

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Journalist Mertens: "Durch die Transfersperre zog Köln viele Nachwuchsspieler hoch zu den Profis. Allen voran Julian Pauli aus der U19 oder der aus Fürth zurückgekehrte Jonas Urbig". Erster wurde sofort Stammspieler bei den Profis – ein irrer Aufstieg für den Teenager. Torhüter Urbig wiederum spielte eine sensationelle Saison bei Greuther Fürth und knüpft in Köln genau da an.

Dennoch: Der "Effzeh" kassierte bislang mehr Gegentreffer als der 1. FC Magdeburg. Die Abwehrreihe vor FCM-Keeper Dominik Reimann wirkt derzeit stabil. Dafür trafen die Kölner zweimal öfter als die Magdeburger. Trotzdem sagt Köln-Experte Daniel Mertens über die Rot-Weißen: "Es zeigt sich das bis dahin große Manko dieses Teams, nämlich die Chancenverwertung."

1. FC Köln mit Problemen in der 2. Bundesliga

Gegen den Hamburger SV verlor Köln, dort hätte man mindestens einen Punkt holen müssen, betont Mertens: "Es fehlte schon in der Abstiegssaison ein Top-Stürmer, der 15 oder mehr Tore garantiert. Nach zuletzt acht Toren in zwei Liga-Spielen scheint sich hier jedoch etwas zu tun."

Die Magdeburger stellen mit Martijn Kaars ebenjenen Top-Stürmer: Er traf gleich dreimal in vier Liga-Spielen und einmal im Pokal. Aber: Die Tore bei den Kölnern verteilen sich auf viele Schultern. Allen voran bei Kapitän Timo Hübers und Stürmer Tim Lemperle, die Daniel Mertens besonders hervorhebt: "Lemperle hat großes Potenzial, Kapitän Hübers ist insbesondere defensiv stark und wird seiner Rolle als Anführer gerecht."

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Der Abstieg des 1. FC Köln in die 2. Bundesliga, dieser "Betriebsunfall", wie ihn Daniel Mertens nennt, konnte die Euphorie in der Rheinmetropole nicht brechen: "Die Stimmung unter den Fans ist ungebrochen optimistisch. Die Hütte ist so gut wie immer voll."

1. FC Köln setzt auf Nachwuchsspieler

Mertens macht das unter anderem auch an der Transfersperre fest, die den Kölnern auferlegt worden ist und sie zu Kreativität in der Kaderplanung zwang. Youngster wie Julian Pauli profitieren davon. Er und auch Junioren-Nationalspieler Urbig werden von den Fans als "Local Player" um so mehr gefeiert.

"Auch Lemperle, der zwar kein gebürtiger Kölner ist, aber im Verein seine Karriere aufgebaut hat", trüge dazu bei, so Mertens. "Das gibt Identifikation und stellt eine Bindung zwischen Verein, Spieler und Fans her."

Ein Umstand, der in der Lebenswirklichkeit vom 1. FC Magdeburg so gut wie gar nicht stattfindet: Nachwuchsspieler haben es bei den "Größten der Welt" traditionell sehr schwer. Dieser Punkt geht klar an Köln. Ob sie beim Topspiel am Samstag wiederum drei Punkte gegen den FCM holen, steht aber noch in den Sternen.