0:1 bei Eintracht Braunschweig FCM in der Einzelkritik: Schwacher Auftritt von hinten bis vorne
Defizite in nahezu allen Bereichen offenbarte der 1. FC Magdeburg bei der Auswärtsniederlage in Braunschweig. Nur drei Spieler waren am Sonntag halbwegs in Normalform. Die FCM-Einzelkritik.
Braunschweig/Magdeburg – Spiel verloren, Daniel Elfadli verloren, zurück in den Abstiegskampf gerutscht und auch noch spielerisch enttäuscht: Es war ein rundum gebrauchter Sonntag für den 1. FC Magdeburg. Wir haben die eingesetzten FCM-Spieler bei der 0:1-Niederlage bei Eintracht Braunschweig benotet.
Dominik Reimann: Der Keeper hielt, was zu halten war, vor allem in der Schlussphase, als der FCM hinten öffnete. An ihm lag es nicht, dass die Partie verloren ging, auch wenn nur gut 40 Prozent seiner langen Pässe ankamen. Note 3
Herbert Bockhorn: Eines der schwächeren Saisonspiele des zuletzt so konstant formstarken Rechtsverteidigers. Konnte offensiv nur wenig Akzente setzen und war nicht ganz so zweikampfstark wie zuletzt. Holte sich noch seine fünfte Gelbe Karte ab, das passte ins unglückliche Gesamtbild. Note 4
Tobias Müller: Der Winterzugang hatte mehr als 100 Ballkontakte, war passsicher und gewann neun seiner zehn Duelle und kam ohne Foul aus. Solide Werte für den Innenverteidiger, der klar zu den besten FCM-Profis zählte. Note 3
Daniel Heber: Der Abwehrchef holte sich früh die Gelbe Karte und hatte großes Glück, nicht schon Mitte der ersten Halbzeit mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen. Spielte insgesamt ungewohnt fahrig, seine frühe Auswechslung war folgerichtig. Note 4,5
Leon Bell Bell: Gewann nur zwei von elf Zweikämpfen, kam im Dribbling nie durch und brachte keine Flanke an den Mann. Blieb auf links so blass, dass er zur Pause rausmusste. So könnte der Stammplatz von Bell Bell wackeln, denn El Hankouri ist für links ebenfalls ein Kandidat. Note 4
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Daniel Elfadli: Der "Sechser" war zunächst gut im Spiel und rettete bei einigen Braunschweig-Kontern mit seinem Tempo. Holte sich nach der Pause die Gelb-Rote Karte ab, weil er nach einem technischen Fehler zu riskant in den Zweikampf ging. So fehlt er seinem Team bereits zum zweiten Mal gesperrt. Note 4
Amara Condé: Der Kapitän konnte seine gute Form der vergangenen Spiele nicht bestätigen und war kein Faktor im FCM-Offensivspiel. Wirkte behäbig in seinen Aktionen und war zweikampfschwach. Wurde zur Pause ausgewechselt. Note 5
Jean Hugonet: Der Franzose zeigte über 90 Minuten maximalen Einsatz, schmiss sich in 22 Zweikämpfe, von denen er die Mehrzahl gewann, lief 12,4 Kilometer – aber auch er konnte die Niederlage nicht verhindern. Zeigte aber, warum er aktuell bei Trainer Christian Titz erste Wahl ist. Note 3,5
Xavier Amaechi: Der Engländer kam schwer in die Partie, hatte dann vor der Pause zwei gute Aktionen. Insgesamt war er, wie seine Kollegen auch, zu harmlos und ineffektiv bei Flanken, Dribblings uns Offensivaktionen. Note 4
Baris Atik: Magdeburgs offensive Lebensversicherung konnte der Partie nicht ihren Stempel aufdrücken. Zwar schoss Atik zweimal aufs Tor, doch war er insgesamt kein großer Faktor und tat sich gegen Braunschweigs bissige und kampfstarke Defensive extrem schwer. Note 4
Mo El Hankouri: Als Mittelstürmer war er überhaupt kein Faktor, der schnelle Techniker ging in Halbzeit eins als Spitze unter. Wechselte nach der Pause auf die linke Bahn, wo er auch kaum Akzente setzen konnte. Note 5
Andi Hoti: Kam früh und ohne große Vorbereitung für den gelbrotgefährdeten Heber ins Spiel. Machte seine Sache in der Abwehr anständig, wirkte mitunter aber etwas wacklig und unsicher im Aufbauspiel. Note 4
Luc Castaignos: Der Mittelstürmer war durch einen Magen-Darm-Virus geschwächt – und genau so spielte er auch. Castaignos wirkte kraftlos und fand überhaupt nichts ins Magdeburger Spiel. Am Ende kam er auf acht Ballkontakte in einer Halbzeit und spielte 50 Prozent Fehlpässe. Note 5
Connor Krempicki: Der Einwechselspieler sollte in Halbzeit zwei mehr Kreativität ins FCM-Spiel bringen. Der Plan ging nicht auf. Krempicki blieb ohne Torschussvorlage und blass. Note 4,5
Tatsuya Ito: Nicht einmal Titz' "Superjoker" funktionierte an diesem Sonntag. Der Japaner konnte seine Stärke im Eins-gegen-Eins nie ausspielen, wurde oft gedoppelt. In Unterzahl hatte er es dann gleich doppelt schwer, noch etwas im Spiel zu bewegen. Note 4
Luca Schuler stand für eine Benotung nicht lang genug auf dem Feld.