Magdeburgs Erstliga-Traum "Könnte Bundesliga-Kult werden": Wie Maik Franz über einen Aufstieg denkt
Maik Franz sieht den 1. FC Magdeburg auf dem Weg in die Bundesliga und schwärmt vom Erfolgs-Trio Titz, Biastoch und Schork. Er vergleicht den FCM mit einem besonderen Ost-Klub.

Magdeburg/DUR – Mit dem Heimsieg gegen den Tabellenführer 1. FC Köln (3:0) brachte sich der 1. FC Magdeburg einmal mehr in den Fokus der deutschen Fußball-Landschaft. Ein ums andere Mal spielt die Titz-Elf die Konkurrenz der 2. Bundesliga schwindlig oder fegt sie aus ihrem eigenen Stadion.
Je mehr Siege der Club einfährt, umso höher die Aufmerksamkeit. Da ist es logisch, dass die Fußballwelt sich die Frage stellt: Ist der 1. FCM reif für die Bundesliga? Ein Ex-Magdeburger schwärmt in höchsten Tönen vom Club. Und schürt Erwartungen bei den Bundesliga-Vereinen.
Spielt der FCM weiter so auf wie zuletzt, ist ein Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse ein realistisches Szenario. Obwohl es dafür noch einige Punkte zu holen gilt. "Ich glaube, für den Fußballosten wäre es natürlich ein absolutes Fest“, sagt Maik Franz in einem Video-Interview dem "kicker". "Da ist jetzt noch ein weiter Weg zu gehen, aber sie sind halt mittendrin im Konzert der Großen."
Schork, Titz und Biastoch: Maik Franz über "Magdeburger Erfolgs-Trio"
Franz spielte um die Jahrtausendwende ein Jahr für den 1. FC Magdeburg, wurde 2016 Assistent der Geschäftsführung und übernahm 2018 für zwei Jahre die Leitung des Lizenzbereichs. Heute tritt der gebürtige Merseburger vor allem als Experte vor der Kamera in Erscheinung.
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Den Erfolg seines Ex-Vereins spricht Maik Franz vor allem drei Personen zu. "Christian Titz ist derjenige, der der Schlüssel ist, der der Erfolgsgarant ist. Jörg Biastoch, der Präsident, hält sich im Hintergrund, ist aber trotzdem sehr nah dran, also hat auch einen sehr engen Austausch mit Otmar Schork.“
"Da macht jeder mit, ob das das kleine Kind ist oder die alte Oma."
Maik Franz über die Fans vom 1. FCM
FCM-Sportboss Otmar Schork machte vor vier Jahren Christian Titz zum Cheftrainer der Blau-Weißen. Seitdem führte der Weg des Clubs stetig nach oben. "Ich glaube, dass es bei diesem Trio immer wieder Reibung gibt, aber auch, dass sie in der Sache ganz klar sind, sie gehen einen klaren Weg“, so Franz.
Der ehemalige Verteidiger zieht derweil einen Vergleich zwischen dem 1. FCM und einem anderen durchaus erfolgreichen Ost-Klub. Titz sei nämlich ein Trainer, der laut Franz seiner Mannschaft seinen Plan verinnerlicht habe: "Das ist ein bisschen wie damals bei Union [Berlin] und Urs Fischer. Der den Verein in der Zweiten Liga übernommen und hochgeführt hat in die Erste Liga."

Urs Fischer etablierte Union Berlin nach dem Aufstieg 2019 in der Bundesliga. Einen direkten Wiederabstieg konnte Fischer abwenden und führte die Köpenicker sogar in die Sphären des europäischen Fußballs.
Franz: "Die haben Spieler geholt, die hatte keiner auf dem Zettel und alle haben sich gefragt: Wie kann ein Ergänzungsspieler aus der Zweiten Liga auf einmal Stammspieler in der Ersten Liga sein?“
Union und der 1. FCM in einem Topf? Zumindest, was die Transfers angeht, kein krummer Vergleich. Mit Martijn Kaars holte der FCM im Sommer ein unbekanntes Gesicht ins Unterhaus. Seitdem nimmt der Niederländer die Liga mit seinen Toren regelrecht auseinander.
Franz: FCM könnte "Kult" in der Bundesliga werden
Schafft der 1. FC Magdeburg die Sensation und steigt in die Bundesliga auf? Falls ja, käme laut Maik Franz etwas Großes auf Fußball-Deutschland zu: "Dann kann sich die Bundesliga darauf freuen, weil dann wird jeder Auswärtsblock ausverkauft sein. Magdeburg bringt locker fünf- oder sechstausend Fans auswärts mit. Da macht jeder mit, ob das das kleine Kind ist oder die alte Oma.“
Und Franz geht sogar noch weiter. Der Verein, so sagt er, könnte "Kult" werden: "So ein stückweit wie St. Pauli oder Union. Das kann so ein besonderer Verein werden, weil einfach die Atmosphäre dort auch wirklich atemberaubend ist. Das ist ein Hexenkessel und ein Erlebnis, in Magdeburg im Stadion zu sein.“
Mehr Lob geht kaum. Doch bis zu einem möglichen Stelldichein in der Bundesliga müssen noch zwölf Spiele (möglichst erfolgreich) gespielt werden.