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  5. 1. FC Magdeburg in der DDR-Oberliga: Showdown um die Meisterschaft 1974

Serie: 60 Jahre FCM - Teil 1 FCM-Historie: "Finale furioso" - Showdown um die Meisterschaft 1974

In diesem Jahr, am 22. Dezember, begeht der 1. FC Magdeburg seinen 60. Geburtstag. In den sechs Jahrzehnten feierte der Club große Erfolge, erlitt aber auch manchen Rückschlag. "Magdeburg Blau-Weiß“ beleuchtet in einer neuen Serie die Geschichte in Geschichten. Heute: der 26. Januar 1974.

Von Hans-Joachim Malli Aktualisiert: 26.01.2025, 10:49
Trainer Heinz Krügel zwischen seinen Spielern vom 1. FC Magdeburg im Oktober 1975.
Trainer Heinz Krügel zwischen seinen Spielern vom 1. FC Magdeburg im Oktober 1975. (Foto: IMAGO / Werner Schulze)

Magdeburg - An jenem Tag startete der FCM mit einem 1:1 bei Wismut Aue in die fulminante Rückrunde der Saison 1973/74. Jürgen Sparwasser traf im Lößnitztal zum Endstand. Die Blau-Weißen sollten später mit einem tollen Endspurt ihren zweiten DDR-Meistertitel feiern können.

Doch damit konnte man nach der Hinserie nicht unbedingt rechnen, gab es doch im Dezember zwei bittere Niederlagen am Stück.

Nachdem der FCM am Ende der Saison 1971/72 erstmals DDR-Meister wurde und die folgende Spielzeit mit acht Punkten Rückstand auf den neuen Titelträger Dynamo Dresden als Meisterschaftsdritter abgeschlossen hatte, strebte er 1973/74 seinen zweiten Titel an.

Torwart Jürgen Croy konzentriert bei einem Eckball in der  Saison 1971/1972 beim Spiel BSG Sachsenring Zwickau - 1.FC Magdeburg.
Torwart Jürgen Croy konzentriert bei einem Eckball in der  Saison 1971/1972 beim Spiel BSG Sachsenring Zwickau - 1.FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Werner Schulze)

Bis zum 7. Spieltag führte die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Sachsenring Zwickau (heute FSV Zwickau) überraschend die Tabelle an. Dann kassierten die Sachsen um Nationalkeeper Jürgen Croy eine 1:4-Niederlage in Magdeburg.

Danach etablierte sich der Club in der Tabellenspitze, eroberte am 11. Spieltag mit einem 3:0 über Jena die Tabellenführung. Doch die Freude währte nicht lange, denn das folgende Heimspiel gegen Titelverteidiger Dresden ging glatt 0:3 verloren. Dynamo-Keeper Claus Boden hielt unter anderem einen Elfmeter von Wolfgang Seguin.

FCM im Meisterrennen: Fulminante Rückrunde

Nachdem auch die letzte Rückrundenpartie beim FC Vorwärts Frankfurt/Oder nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand und dem 3:3-Ausgleich im Schneegestöber spektakulär durch einen Piepenburg-Treffer in der 87. Minute mit 3:4 verloren ging, überwinterten die Blau-Weißen als Tabellenzweiter, zwei Punkte hinter Herbstmeister Jena.

Dank einer bärenstarken Rückrunde, in der der FCM ungeschlagen blieb, sicherte sich die Krügel-Elf in einem "Finale furioso" ihren zweiten Meistertitel nach 1972. Dabei lieferten sich der FCM, Jena und Dresden einen spannenden Dreikampf.

Durch ein torloses Heim-Remis gegen Lok Leipzig ("Die Mannschaft spielte nervös, zudem machte der Wind es immer schwieriger“, resümierte FCM-Coach Heinz Krügel, der seinen Linksaußen Martin Hoffmann ausgerechnet einen Tag nach dessen 19. Geburtstag draußen ließ, nach Spielschluss) verlor der FCM etwas an Boden.

Magdeburgs spannender Endspurt in der Saison 1973/74

Vor den abschließenden drei Meisterschaftsspielen führte Jena mit einem Punkt vor Magdeburg – damals galt noch die Zwei-Punkte-Regel – die Tabelle an, gefolgt vom punktgleichen Dynamo Dresden.

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Die letzten drei Spieltage hatten es in sich. Der FCM sicherte sich im Gipfeltreffen in Jena nach 0:1-Rückstand durch zwei Treffer von Jürgen Pommerenke einen 2:1-Sieg, brachte Jena die erste Heimniederlage seit August 1968 (!) bei und stürzte die Thüringer vom Thron.

Nur vier Tage später, am 3. April 1974, gelang dem 1. FC Magdeburg das finale Meisterstück, ein 1:0 bei Mitkonkurrent Dynamo Dresden. In Kooperation der beiden 19-Jährigen köpfte Detlef Raugust eine Flanke von Martin Hoffmann zum frühen Siegtreffer ein.

Den zweiten Titel perfekt machten die Elbestädter dann endgültig am darauffolgenden letzten Spieltag vor 35.000 Zuschauern im Ernst-Grube-Stadion mit einem 3:2 über Frankfurt/Oder. Und sicherten sich mit drei Zählern Vorsprung die Meisterschaft. Danach folgten noch der EC-Triumph von Rotterdam und die WM-Endrunde in der BRD.