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Sieg gegen VfL Osnabrück Vier wichtige Erkenntnisse aus dem Testspiel:  Was der FCM jetzt beachten muss

Der FCM testete am Donnerstag den VfL Osnabrück. Der Club ging siegreich vom Platz, doch war bei weitem nicht alles Gold, was glänzte. Das sind vier Erkenntnisse aus dem Freundschaftsspiel.

Von Nico Esche Aktualisiert: 06.09.2024, 12:11
Der 1. FC Magdeburg besiegte den VfL Osnabrück beim Testspiel in Schöningen.
Der 1. FC Magdeburg besiegte den VfL Osnabrück beim Testspiel in Schöningen. (Foto: Nico Esche)

Magdeburg/Schöningen/DUR – Der 1. FC Magdeburg testete am Donnerstag Drittligist VfL Osnabrück und gewann nach langen 120 Minuten mit 4:3. Solche Spiele sind dafür da, um im Rhythmus zu bleiben. Es lassen sich aber auch Erkenntnisse daraus gewinnen. So wie die folgenden:

Elisio Widmann ganz nah dran

Kaum war er eingewechselt, machte er richtig Dampf auf seiner Seite: U23-Spieler Elisio Widmann wurde von FCM-Cheftrainer Christian Titz mit nach Schöningen genommen, wo er gegen den VfL Osnabrück spielen durfte. Und das machte das junge Talent mit enorm viel Einsatz – der am Ende sogar mit dem Siegtor kurz vor Abpfiff belohnt wurde.

Im Winter lotste die U23 den 20-jährigen Stürmer vom VfB Stuttgart an die Elbe. Allein in der laufenden Saison erzielte er in vier Spielen drei Tore und legte viermal auf. Eine überragende Bilanz. Womit er sich Einsätze bei den Profis verdient hat.

Elisio Widmann (re.) von der U23 vom 1. FC Magdeburg durfte immer wieder mal bei Testspielen auftreten.
Elisio Widmann (re.) von der U23 vom 1. FC Magdeburg durfte immer wieder mal bei Testspielen auftreten.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Das Testspiel stand dann bei den beiden letzten von viermal 30 Minuten im Zeichen der zweiten Reihe und den Jungtalenten des FCM. "Gerade für die jungen U23-Spieler war das wichtig, um zu lernen, sich auch im Männerfußball durchzusetzen", betonte Titz. Gut möglich, dass Widmann der Sprung zu den Profis bald gelingen wird.

Robert Leipertz (noch) kein Thema

Vollen Tatendrang versprühte Robert Leipertz, der im Sommer vom SC Paderborn ablösefrei nach Magdeburg kam, noch im Sommer. Seitdem absolvierte er ein paar Testspiele im Sommer-Camp und kein einziges Spiel bei den Profis. Der Routinier kämpft mit Verletzungsproblemen und holte seine ersten Pflichtspielminuten bei der U23 in der Oberliga.

FCM-Spieler Robert Leipertz (li.) mit Cheftrainer Christian Titz.
FCM-Spieler Robert Leipertz (li.) mit Cheftrainer Christian Titz.
(Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Für einen gestandenen Zweitligaspieler alles andere als erstrebenswert. Gegen Osnabrück durfte er am Donnerstag einige Minuten ran. War dort aber so blass wie in den Testspielen im Sommer und konnte dem Spiel kaum seinen Stempel aufdrücken.

Man kann nur hoffen, dass sich Leipertz wieder fängt und fit wird. Allerdings tickt die Zeit allmählich für den 31-jährigen Routinier. Was feststeht, ist, dass sich der FCM einen verletzungsanfälligen Spieler in die Mannschaft geholt hat. Der Verein wusste das und transferierte ihn trotzdem.

Körperliche Unterlegenheit

Zwar beteuerte FCM-Abwehrspieler Daniel Heber, dass er sich in Zweikämpfen normalerweise nie den Schneid abkaufen lässt. Gegen VfL-Stürmer Joel Zwarts sah der Verteidiger in einer Szene aber überhaupt nicht gut aus, wurde einfach beiseitegeschoben wie ein Kind von einem Erwachsenen. Hebers verlorenes Duell im Kampf um den Ball sorgte für den ersten Gegentreffer vom Drittligisten.

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Ein Faktor: Zwarts ist ein bulliger, großgewachsener Stürmer, wie man ihn in dieser massiven Statur auch immer wieder in der 2. Bundesliga erlebt. Ähnlich sieht es bei Marcus Müller und Brian Beyer aus. Allesamt physisch enorm körperliche Spieler im VfL-Sturm – mit denen der FCM seine Probleme hatte.

Kein Verteidiger beim 1. FC Magdeburg ist größer als 1,90 Meter, zu keinem von ihnen würde die Beschreibung "Abwehrkante" passen. Marcus Mathisen räumt ohne Verlustängste seine Gegner ab, auch Hugonet ist eklig zu bespielen und Heber überzeugt durch seine Sprungkraft und Schnelligkeit. Aber das alles reicht offensichtlich nicht immer aus.

Zweite Reihe bleibt zweite Reihe

Die erste Mannschaft, die Titz gegen Osnabrück aufgestellt hat, war bis auf wenige Ausnahmen die nominelle Stammelf. Gegen den Drittligisten sah der FCM phasenweise nicht gut aus, behielt aber fast die komplette Zeit über die Kontrolle und beendete das Duell der A-Mannschaften mit einer Führung.

Anschließend wurden beiderseits fast alle Spieler getauscht und das Spiel deutlich ausgeglichener, bemerkte auch Christian Titz nach der Partie selbst. Der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Reihe ist in vielen Teilen des Teams groß und der Weg für manche in die Startelf kaum erreichbar.

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Wer sich in der zweiten Reihe aber, neben U23-Spieler Widmann, besonders auszeichnete, war Falko Michel. Der offensive Mittelfeldspieler rückt mit seinem Willen und Einsatz immer näher heran an eine Startelf. Das bewies er auch gegen Osnabrück. Vor allem den Wechsel seiner Stammposition auf links in die Mitte, mache er "von Woche zu Woche immer besser", goutierte Coach Titz.

Falko Michel (li.) mit Silas Gnaka vom 1. FC Magdeburg.
Falko Michel (li.) mit Silas Gnaka vom 1. FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Zink)

Bonus: Elmstadion

Wer noch nie im Stadion des FSV Schöningen war, dem sei ein Besuch dieses kleinen, feinen Fünftliga-Stadions empfohlen. Aber am besten an Tagen, an denen kein garstiger Bördewind über das auf einem Berg gelegene Stadion fegt, wie geschehen beim Spiel des FCM gegen den VfL am Donnerstag.

Davon abgesehen erhält man im Rund, das regelmäßig von Ex-Magdeburger und dem heutigen Schöninger Christian Beck bespielt wird, einen fantastischen Ausblick über die westliche Börde. Und auch die Preise für die Verpflegung tun niemandem weh.