Fanhilfe verteidigt Schmiererei Stadt erhebt Anzeige: FCM-Fans begehen mit "illegalen Graffiti" Sachbeschädigung an sanierter Brücke
Wer durch Magdeburg fährt, wird schnell mit Graffitis des FCM konfrontiert. Genau diese sind nun an einer frisch sanierten Brücke in der Stadt aufgetaucht. Oberbürgermeisterin Simone Borris verurteilt die Aktion scharf.
Magdeburg/DUR - In Magdeburg findet man nur wenige Orte ohne Graffiti und Aufkleber des 1. FC Magdeburg. Seit kurzem befindet sich ein weiterer großer Schriftzug an der Brücke am Cracauer Wasserfall. Sie wurde gerade frisch saniert. Die Stadt stellte infolgedessen Anzeige bei der Polizei.
Die Magdeburger Fanhilfe sieht in den "illegalen Schmierereien", wie sie Oberbürgermeisterin Simone Borris nennt kein Problem. Sie seien laut Fanhilfe ein "Teil einer Subkultur" und wären "einfach nur ein Ausdruck von Lokalpatriotismus."
1. FC Magdeburg: Fanhilfe distanziert sich von Sachbeschädigung an Brücke
Fan-Vertreter Oliver Wiebe verteidigte die Aktion an der Brücke. "Wir sehen es am Stadion, wo Flächen bemalt sind, die Toilettenhäuschen zum Beispiel. Da werden etliche Selfies vor gemacht", erklärte er gegenüber dem "Mitteldeutschen Rundfunk." Vor allem die sportliche Entwicklung sei für ihn ein Grund für das vermehrte Auftreten von Aufklebern und Graffiti.
"Wir sind im Osten wieder wer und das kommt dann eben auch mit Graffiti oder Aufklebern zum Ausdruck." Laut Wiebe sei die Brücke "funktionstüchtig." Eine Sachbeschädigung sieht er in dieser Aktion nicht.
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Neben dem illegalen Schriftzug zierten bereits vorher ein großflächiges blau-weißes Graffiti sowie andere Schmierereien die Überquerung der Alten Elbe. Noch bis zum vergangenen Jahr wurde die Brücke für insgesamt drei Millionen Euro erneuert und dabei unter andere von sämtlichen Graffiti und Aufklebern befreit.
Oberbürgermeisterin Borris verurteilt teure Straftaten der FCM-Fans
In einer Pressemitteilung kritisierte Borris das Vorgehen der Schmierer deutlich. "Die Verursacher haben jeglichen Respekt vor fremdem Eigentum verloren und schaden mit ihren Straftaten den Besitzern und damit der Allgemeinheit, weil die Beseitigungskosten an öffentlichen Bauwerken der Steuerzahler trägt", hieß es.
Borris, welche selbst jahrelanger Fan der "Blau-Weißen" ist, ergänzte: "Auch mein Herz schlägt seit Jahrzehnten für den 1. FC Magdeburg. Die Verbundenheit mit dem Fußball-Club kann man aber auch anders als mit illegalen Schmierereien und Aufklebern ausdrücken." Die Stadtverwaltung hat inzwischen Kontakt mit dem Verein sowie mit der aktiven Fanszene von Block U aufgenommen.
Ob diese Gespräche für Umdenken bei Sprayern sorgen, dürfte fraglich sein. Eine Beseitigung der Graffiti ist zunächst nicht vorgesehen, da sich die Kosten für die Entfernung auf etwa 20.000 Euro belaufen. Außerdem müsste die Brücke für eine Woche gesperrt werden. Für die Stadt kommt dies aktuell nicht infrage.