Kellerduell auf dem Betzenberg 1. FC Magdeburg gegen 1. FC Kaiserslautern: Es werden die Fetzen fliegen
Kann der 1. FC Magdeburg den Klassenerhalt vorzeitig gegen den 1. FC Kaiserslautern festmachen? Der FCK wird alles daran setzen, dass dem nicht so ist – und geht mit mehr Vorteilen als Nachteilen in die Partie.
Magdeburg/DUR - "Der Betze brennt", heißt es gerne und oft, wenn über Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern gesprochen wird. Egal in welcher Liga: Der Traditionsklub und vierfache Meister aus der Pfalz zieht Scharen von Fans ins heimische Wohnzimmer. Mehr als 44.000 werden es am Samstag beim Top-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg sein – und die Mannschaft wird jeden einzelnen davon brauchen.
Der 1. FCM reist auf den Betzenberg – genannt Betze –, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Dann, davon kann ausgegangen werden, ist der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga in trockenen Tüchern. Der 1. FCK müsste bei einem Sieg noch zittern - und wird dennoch mit breiter Brust auftreten. Aus vielerlei Gründen.
FCK-Trainer Funkel als Heilsbringer?
Mit Friedhelm Funkel holten sich die Pfälzer im Februar einen der erfahrensten Coaches Deutschlands auf die Trainerbank. Köln, Düsseldorf, 1860 München, Hertha … die Liste seiner Trainerstationen liest sich wie das Best-of Fußballdeutschlands.
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Der 70-jährige Fußballlehrer soll nun den Karren aus dem Dreck ziehen, in den sich Lautern hineinmanövriert hat. Viel Zeit hat er dafür nicht.
Nach dem Spiel gegen Magdeburg am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) fährt der FCK in seinen beiden letzten Spielen der Saison noch zur Hertha nach Berlin und lädt am letzten Spieltag Abstiegskonkurrent Eintracht Braunschweig auf den Betze. Kein Zuckerschlecken für Lautern: Die Berliner spielen eine herausragende Rückrunde, Braunschweig wird bissig auftreten.
Doch zuerst kommt der 1. FCM. Einen großen Vorteil hat der 1. FCK am Samstag gegen Magdeburg. Die Lauterer gehen mit viel Selbstvertrauen aus dem 3:1-Sieg gegen Spitzenreiter Kiel heraus. Kiel hatte wohlgemerkt zuvor sechs Spiele zu null gewonnen und ließ diese überragende Serie ausgerechnet gegen Kellerkind Kaiserslautern reißen.
Ein vermeintlicher Nachteil: Der 1. FCK schaffte es im DFB-Pokal bis ins Finale, wo die Mannschaft Ende Mai auf Bayer Leverkusen treffen wird. Es war ein Kraftakt, dorthin zu gelangen. Ist der Kopf vielleicht sogar schon im Finale? Es ist ein vermeintlicher Nachteil, weil der FCK ganz genau weiß, dass der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schwerer wiegt als der eher prestigeträchtige Sieg des Pokals.
Funkel kann auf (fast) kompletten FCK-Kader zugreifen
Gelingen soll das am besten bereits gegen den 1. FC Magdeburg. Zwar kann Lautern mit den möglichen drei Punkten am Samstag noch nicht endgültig für die 2. Liga planen. Ein Sieg wäre aber ein bedeutender Schritt zum Klassenerhalt.
Mit Magdeburg, so sagte Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, erwarte er eine „spielerisch starke Mannschaft, die mit hohem Risiko aus der eigenen Hälfte Fußball spielen“ kann. Dagegenhalten wollen er und sein Team demnach mit „Herz und Leidenschaft“. Übersetzt heißt das: mit Ruppigkeit, Zweikampf und vielen Nickeligkeiten, für die die Lauterer bekannt sind.
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Zählen kann Funkel dabei auf fast jedem Mann in seinem Kader. Einzig verzichten muss er auf Linksverteidiger Hendrick Zuck und „Sechser“ Julian Niehues.
Doch das tut der Funkel-Elf und einem möglichen Sieg seines Teams keinen Abbruch: Die Mannschaft vom 1. FCK ist eine, die robust und technisch versiert ist und mit Spielern wie Torjäger Ragnar Ache eine große Gefahr für den Gegner ausstrahlt.
FCM – FCK: Die Festspiele sind eröffnet
Eines steht jetzt schon fest: Ein besonderes Augenmerk werden Funkel und seine Elf explizit nicht auf FCM-Topscorer Baris Atik legen, sondern „auf alle Spieler“, wie der Coach klarmacht. Es werde keine „Sonderbewachung“ von Atik geben. Am Wochenende, so Funkel, brauche es Geduld.
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Das Topspiel unter Flutlicht und vor weit über 40.000 Zuschauern zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Magdeburg hat das Potenzial, zum Fest für Fußballfans zu werden. Denn auch FCM-Cheftrainer Christian Titz kann fast vollständig auf seinen Kader zugreifen und ist zudem im April unbesiegt. Die Festspiele sind eröffnet.