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  5. 1. FC Magdeburg am Tiefpunkt in der Amateur-Oberliga - 60 Jahre FCM

Serie: 60 Jahre FCM – Teil 2 FCM-Historie: Der absolute Tiefpunkt – 1994/95 nur 444 Heimfans im Schnitt

In diesem Jahr, am 22. Dezember, begeht der 1. FC Magdeburg seinen 60. Geburtstag. In den sechs Jahrzehnten feierte der Club große Erfolge, erlitt aber auch manchen Rückschlag. "Magdeburg Blau-Weiß“ beleuchtet in einer neuen Serie die Geschichte in Geschichten. Heute: der 5. Februar 1995.

Von Hans-Joachim Malli 05.02.2025, 10:01
Der Leipziger Kujtim Shala (li.) im Zweikampf mit dem Magdeburger Dennis Fuchs (re.) bei der 3:0-Niederlage vom 1. FCM gegen FC Sachsen Leipzig.
Der Leipziger Kujtim Shala (li.) im Zweikampf mit dem Magdeburger Dennis Fuchs (re.) bei der 3:0-Niederlage vom 1. FCM gegen FC Sachsen Leipzig. (Symbolfoto: IMAGO / Picture Point LE)

Magdeburg - Mitte der 1990er Jahre, die Präsidentschaft war im Herbst 1995 von Erwin Bugar an Eckhard Meyer übergegangen, war der FCM endgültig sportlich abgestürzt und dümpelte nach Verpassen der neu gebildeten Regionalliga nur noch in der viertklassigen Amateur-Oberliga herum.

Trainer der neu formierten blutjungen Mannschaft – im Sommer 1994 hatten unter anderem Dirk Grempler, Frank Pietruska, Reinhard Rother, Frank Siersleben und Peter Westendorf den Verein verlassen – wurde Martin Hoffmann als Nachfolger von Jürgen Pommerenke bzw. Interimscoach Frank Engel.

FCM ein bisschen FC Hollywood

Die Saison begann äußerst schleppend. Einem 3:2 gegen Motor Eberswalde folgte eine 1:2-Niederlage beim PSV Rostock. Dessau gewann in der Hinrunde im Grubestadion wie auch der FSV Schwerin. Die Folge: Der Zuschauerschnitt bei Heimspielen der Blau-Weißen fiel auf 444 Besucher.

Auch in den verschiedenen Pokalwettbewerben ging es stetig bergab. Empfingen die Elbestädter in der 3. Hauptrunde des DFB-Pokals im Herbst 1993 noch Bayer Leverkusen (1:5) und standen im Mai 1994 im Finale des Landespokals (3:4 gegen den Halleschen FC), scheiterten sie im Oktober 1994 mit 2:4 an Fortuna Magdeburg, das dem Club in den nächsten Jahren den Rang ablaufen wollte.

"Das war schon eine verrückte Zeit. Ein bisschen FC Hollywood“, erinnert sich Martin Hoffmann, der in der Folgesaison 95/96 nach zwölf sieglosen Spielen beurlaubt wurde und zum Parchimer FC ging.

Magdeburg in der "Straßenbahn-Liga" beinahe entgleist

Symptomatisch für den sportlichen Absturz der Blau-Weißen in der Amateur-Oberliga Nordost, Staffel Nord – wegen der vielen dort spielenden Hauptstadt-Klubs auch als "Berliner Straßenbahn-Liga“ bekannt -, war der Rückrundenauftakt am 5. Februar 1995.

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Obwohl in der Winterpause mit dem Europapokal erfahrenen Andrzej Woczik verstärkt, kassierte der Club daheim gegen den SC Charlottenburg eine bittere 0:3-Niederlage. Auch gegen den 1. FC Schwedt (2:3) und FSV Velten (1:3) gab es Heimpleiten, zudem verlor der FCM deutlich bei Schwarz-Rot Neustadt (1:3) und in Schwerin (1:3).

Nur die zum Teil deutlichen Sieg in den letzten drei Saisonspielen gegen Türkspor Berlin (5:0), Wilmersdorf (2:0) und bei Preußen Berlin (5:2) verhinderten ein noch deutlicheres Abrutschen als Platz zwölf in der Abschlusstabelle mit 25:35 Punkten und 50:53 Toren.

Erst 1996/97 zeigte die Tendenz wieder nach oben – nicht zuletzt dank der Neuzugänge Frank Lieberam, Jörg Kretzschmar, Marcel Maltritz oder Andreas Egler sowie Manager bzw. Trainer Hans-Dieter Schmidt. Es mündete im Regionalligaaufstieg im Mai 1997. Hoffmann kehrte 1999 als Co-Trainer zum FCM zurück, wurde nach der Insolvenz im Sommer 2002 erneut Cheftrainer.