Sommerzugang hat es schwer Noch ohne Einsatz: Wie Robert Leipertz seine Situation beim FCM sieht
Robert Leipertz spielt aktuell nur eine Nebenrolle beim 1. FC Magdeburg. Doch darauf will er sich nicht ausruhen. In seiner Karriere hat der Offensivspieler gelernt, wie man über Umwege zum Ziel kommt.
Magdeburg/DUR - In seiner bisherigen Profikarriere erlebte FCM-Profi Robert Leipertz viele Höhen und Tiefen. Einerseits trainierte er mit Stars wie Klaas-Jan Huntelaar und Kevin-Prince Boateng. Andererseits gehörte er nicht zu den talentiertesten Kickern und musste sich vieles hart erarbeiten.
Derzeit kämpft der 31-Jährige beim 1. FC Magdeburg um Einsatzzeiten, die ihm bislang verwehrt geblieben sind. Über seinen bewegten Werdegang als Fußballer und seine aktuelle Situation beim Club spricht er in einem Video-Podcast auf dem Youtube-Kanal “Mit den Jungz”.
Leipertz erste Schritte als Profi bei Alemannia Aachen und Schalke 04
Auf privater Ebene ist Leipertz, der im vergangenen Sommer vom SC Paderborn zum FCM wechselte, voll im neuen Umfeld angekommen. Zusammen mit seiner Frau und seinem zweijährigen Sohn bewohnt er ein Haus in Barleben und fühlt sich dort “richtig wohl”, wie er im Podcast verriet. Er gehe zudem gerne an der Elbe und am Dom spazieren.
Den Sprung in den Männerfußball schaffte Leipertz bei Alemannia Aachen in der Saison 2012/13 in der dritten Liga. Als der Verein in der Winterpause Insolvenz anmeldete, blieb er dort und spielte die Runde zu Ende.
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Im Sommer 2013 schloss er sich der zweiten Mannschaft von Schalke 04 an und ein halbes Jahr später wurde ihm bereits ein Profivertrag angeboten, erzählte Leipertz. Weil er aber ohnehin kaum Aussicht auf Spielzeit bei den Profis gehabt hätte, lehnte er ab.
Nur einmal stand er bei S04 im Bundesliga-Kader. Es war ein Heimspiel gegen den SC Freiburg am 15. Dezember 2013. Damals wusste er laut eigener Aussage nicht so richtig mit der Situation umzugehen, wollte niemandem im Weg stehen oder bei der Vorbereitung auf das Spiel stören. Dank dieser Erfahrung könne er sich heutzutage besser in junge Spieler hineinversetzen, so Leipertz.
Zoff mit Boateng: Leipertz im Training bei Schalke 04
In einer Trainingseinheit mit den Schalke-Stars, die damals regelmäßig um die Champions League mitspielten, geriet er mit Kevin-Prince Boateng aneinander. Weil der junge Leipertz seinem Teamkollegen Roman Neustädter aus Versehen auf den Fuß trat, gab es Stress mit Boateng.
“Er meinte zu mir: 'Wenn du ihn noch einmal foulst, breche ich dir beide Beine und du spielst nie wieder Fußball'”, so Leipertz. Hinterher beim Duschen habe sich Boateng jedoch bei Leipertz entschuldigt. Er wollte lediglich “ein Zeichen setzen, damit alle vor dem Rückrundenstart die Sinne schärfen”.
Später in Ingolstadt wurde der Traum von der Bundesliga für den Offensivspieler endlich wahr. Sechsmal lief er für den FCI in der Saison 2016/17 im Oberhaus auf. “Es war surreal. Ingolstadt ist zwar nicht bekannt für die Riesenatmosphäre. Aber es ist etwas, das dir keiner nehmen kann”, blickt Leipertz zurück.
Seine sportlich erfolgreichste Station war der 1. FC Heidenheim. Dort absolvierte er 167 Pflichtspiele, in denen er 37 Tore und 26 Vorlagen erzielte. Dem damaligen und auch noch aktuellen Trainer Frank Schmidt habe er “am meisten zu verdanken in meiner Karriere”, so Leipertz. Er schenkte ihm Vertrauen, obwohl er eine schlechte Vorbereitung gespielt habe.
Heute habe er weiter ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Im Sommer 2023 habe er Schmidt bei der Heidenheimer Aufstiegsfeier auf Mallorca getroffen und über alte Zeiten geplaudert.
Leipertz über seine Rolle beim 1. FC Magdeburg
In der Gegenwart spielt der leidenschaftliche Formel-1-Fan nur eine Nebenrolle beim 1. FC Magdeburg und lief bislang nur für die zweite Mannschaft in der Oberliga auf.
Im Mannschaftsgefüge sei er, auch dank seines Kumpels Tobias Müller, gut angekommen - beide blicken auf eine gemeinsame Zeit in Paderborn zurück. Zudem konnte er in seinen ersten Monaten seine Fremdsprachenkenntnisse auffrischen. “Mir gefällt, dass man viel Englisch spricht in der Kabine”, meint Leipertz.
Sein sportlicher Durchbruch lässt bislang noch auf sich warten. “Ich habe einen sehr holprigen Start erwischt, mit einer kleineren Verletzung am Anfang der Saison und versuche gerade noch, meine Rolle zu finden”, resümiert er sein erstes Halbjahr. Zudem stellt er klar: “Ich habe noch nicht aufgegeben, habe mich auch nicht gehen lassen. Da habe ich draus gelernt von damals.”