"Ich habe Bock" Markus Fiedler: Das plant der neue Chef-Trainer beim 1. FC Magdeburg
Er ist neu – und doch wirkt vieles bekannt. Markus Fiedler tritt beim 1. FC Magdeburg in große Fußstapfen, will dabei aber konsequent seinen eigenen Weg gehen. Was Fans jetzt erwarten dürfen.

Magdeburg/DUR - Ruhig, fast unscheinbar wirkte Markus Fiedler bei seinem ersten öffentlichen Mannschaftstraining mit seinem neuen Team vom 1. FC Magdeburg. Der neue Cheftrainer beobachtete, Worte wechselte er vorwiegend mit seinem Trainerteam, später mit Fans am Spielfeldrand.
Am Montag begann für den 1. FCM offiziell die Saison, zumindest der Trainingsauftakt. Rund zwei Stunden lang ließ er Baris Atik und Co. schwitzen. Buchstäblich: Zum Aufwärmen ließ er die FCM-Spieler erst einmal Runden um den Platz drehen - anders als sein Vorgänger Christian Titz zuvor.
Lesen Sie auch: Ex-Leipziger neuer Co-Trainer beim FCM: Uzun übernimmt Kommando im Hintergrund
"Im Augenblick fahre ich gut damit, dass ich in die Beobachterrolle schlüpfe", erklärte der neue Cheftrainer am Nachmittag bei der Pressekonferenz seine Zurückhaltung beim Training. "So kann ich mich objektiv und sehr neutral ein persönliches Bild machen." Einer der wohl wenigen kleinen Unterschiede zum nach Hannover 96 abgewanderten Vorgänger.
1. FC Magdeburg: Fiedlers Spielstil kommt bekannt vor
Denn fest steht: Sportboss Otmar Schork hat Fiedler bewusst als Nachfolger von Titz nach Magdeburg geholt. Der Schwabe lässt einen sehr ähnlichen Fußball spielen. Ein Vorteil.
"Die Entscheidung ist für mich auch aus dem Grund gefallen, dass ich ähnlich zu Christian Titz in vielen Dingen bin, was den Fußball anbelangt. "Aber", so betonte er, "er ist trotzdem anders".
Wie Fiedler seinen Stil definiert, kommt bekannt vor: "Mir ist es wichtig, dass wir einen offensiven Stil pflegen und uns über das Spiel mit den Ball definieren. Ein zweckmäßiger Ballbesitz, der in Richtung gegnerisches Tor führt und anhand von Torchancen und erzielten Toren abgelesen werden kann."

Man wolle ein hohes und frühes Pressing und sich "in allen Phasen dominant" zeigen. Eine große Umgewöhnung für Kenner vom 1. FCM wird es also nicht geben. "Da haben wir eine Parallele", so Fiedler über den Vergleich zu seinem Vorgänger.
Dieser brachte den 1. FCM einst aus den sportlichen Niederungen der 3. Liga fast bis an die Spitze der 2. Bundesliga. Große Fußstapfen für Markus Fiedler. "Die letzte Saison war für den Club sehr erfolgreich, dessen bin ich mir bewusst. Ich schaue nicht auf meinen Vorgänger", so Fiedler.
"Für mich geht es meinen Stil einzubringen, meine Handschrift aufs Feld zu bringen. Dass die Spieler an die Idee Fußball, die wir mit ihnen erarbeiten, glauben. Diese Idee soll Erfolg bringen und Punkte abwerfen. Den Druck, den ich mir selber mache, ist der Größte. Ich will maximal erfolgreich sein."
Fiedlers neue Station in Magdeburg
Der zweifache Familienvater sieht die Anfrage aus Magdeburg als Privileg an. Fiedler beobachtet bereits länger das Schicksal vom FCM. Er sehe einen Traditionsverein, der viel Potenzial mitbringe - und einen Verein, der "mit enormer Wucht" komme, wegen seiner "überragenden Fans", so Fiedler.
Lesen Sie auch: Titz-Nachfolger Markus Fiedler: Wie gut passt er zum 1. FC Magdeburg?
Derzeit stehe für den 39-jährigen im Fokus, die Spieler und den Staff kennenzulernen. Ein Schritt nach dem anderen. Es folgt eine "Zeit, in der man sich intensiv austauschen wird", so Schork, der bei der Pressekonferenz neben ihm saß..
Mit den Führungsspielern führte Fiedler bereits Gespräche, wie er sagt, auch mit dem Trainerteam, mit denen er teilweise eine gemeinsame Vergangenheit beim VfB Stuttgart teilt.
Der Grundstein wurde gelegt, nun gilt es eine Mannschaft zu formen, die in der 2. Bundesliga weiterhin bestand haben wird. Und vielleicht mehr. Das wird die Zeit zeigen. Mangelnde Motivation, das zumindest ließ Fiedler durchblicken, hat der Chefcoach nicht: "Ich habe Bock auf die Saison".