Ex-Profi steht in Fankurve Felix Schiller: Darum hält Magdeburg die Klasse – und Osnabrück nicht
Am Sonntag ist alles möglich: der Quasi-Klassenerhalt des 1. FC Magdeburg und der sichere Abstieg des VfL Osnabrück. Felix Schiller spielte für beide Vereine und spricht vor dem Duell.
Magdeburg/DUR – Auf Kellerduell folgt Kellerduell: Nach dem Sieg des 1. FC Magdeburg gegen Hansa Rostock lädt der FCM das Zweitliga-Schlusslicht VfL Osnabrück ins heimische „Wohnzimmer“, die MDCC-Arena.
Für beide Vereine wird es ein heißer Tanz. Einer, der für beide Klubs die Fußballschuhe schnürte, kann das Match kaum erwarten. Felix Schiller, Ex-FCM-Spieler und heutiger Clubfan aus tiefstem Herzen, blickt für "Magdeburg Blau-Weiß" auf die Partie. Er weiß, was der FCM derzeit besser macht als die Osnabrücker und warum der Club die Klasse halten wird.
Schiller sicher: FCM hält Klasse in 2. Bundesliga
Trotz des wichtigen Dreiers gegen Rostock hängt der 1. FCM noch gefährlich tief unten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. „Eigentlich sagt man ja: Qualität steigt nicht ab“, sagt Felix Schiller, 101-facher Spieler beim 1. FC Magdeburg, im Interview mit Magdeburg Blau-Weiß: „Diese Qualität hat der FCM. Aber trotzdem muss man den Abstiegskampf annehmen, das ist nicht einfach.“
Zwölf Punkte sind noch zu verteilen; die Magdeburger haben beste Möglichkeiten, die Klasse zu halten – können aber auch noch abzusteigen. Schiller glaubt an den FCM, seinen Herzensverein, wie er selbst sagt: „Ich glaube fest daran, dass der FCM den Klassenerhalt schafft, ich schaue gelassen auf die letzten Spiele.“
Der 1. FC Magdeburg hatte es die gesamte Saison über nicht leicht. Nach fulminantem Start lief es immer schlechter. Seither kratzt der Club permanent an der Abstiegszone. Zuletzt gab es eine lange Sieglosserie und stundenlang kein einziges Tor. Der Knoten platzte in Rostock, auch durch Stürmer Luca Schuler, der zuvor fünf Monate ohne Tor geblieben war.
Schiller: „So eine Phase erlebt jeder Spieler und jeder Verein in jeder Liga. Ein Christian Beck wurde stark kritisiert, nachdem er mal ein paar Spiele kein Tor geschossen hat, das ist normal. Deswegen: Hut ab an den Trainer, dass er an Schuler festgehalten hat.“
FCM und VfL Osnabrück: Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg
Schuler musste viel Kritik einstecken. FCM-Cheftrainer Christian Titz hielt an ihm fest. Mit Erfolg. Auch Titz wurde zuletzt kritisiert. Der Club wiederum hielt am Coach fest, verlängerte vorzeitig mit dem Aufstiegstrainer. Und Titz, der hielt an seinem System fest. Wahrscheinlich mit Erfolg.
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„Da ist eine enorme Ruhe im Verein. Es gibt keine Kurzschlusshandlungen, es gibt einen Plan hinter allem, von dem nicht abgewichen wird. Das freut mich als Ex-Spieler und jetziger Fan vom FCM“, sagt Ex-Magdeburger Felix Schiller, der heute als Lehrer an einer Schule in Berlin arbeitet und die meisten Spiele seines ehemaligen Vereins verfolgt.
„Anders in Osnabrück, wo es, meine ich, einen großen Umbruch im Sommer gab und Tobias Schweinsteiger schon bald seinen Posten räumen musste“, so Schiller über seinen anderen Ex-Klub VfL Osnabrück (zehn Spiele). Für ihn der große Unterschied zwischen den beiden Vereinen.
FCM und die Pläne für die Zukunft
Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) will Osnabrück in Magdeburg punkten, sonst könnte der Abstieg bereits nach dem FCM-Spiel besiegelt werden. Die Niedersachsen zeigten vor allem gegen spielerisch starke Mannschaften gute Leistung. Der FCM ist so eine – ein Vorteil für den VfL?
Für Felix Schiller steht fest: „Titz zieht seinen Fußball seit dem ersten Tag dort als Trainer durch. Das wird auch gegen Osnabrück passieren und damit werden sie erfolgreich sein. Eben weil sie wissen, wann sie auch mal einen langen Ball schlagen müssen.“
Der ehemalige Innenverteidiger sieht den Klassenerhalt für den FCM als so gut wie sicher an. Tatsächlich könnten die Magdeburger diesen am Sonntag quasi perfekt machen. Und dann? Wie sehe es in der folgenden Saison für den FCM aus? Was müsste getan werden, damit es nicht der vorerst letzte Klassenerhalt in der 2. Bundesliga wird?
Schiller: „Ich möchte mir nicht anmaßen, zu sagen, wo der FCM für die kommende Saison ausbessern muss, dafür stehe ich zu weit weg.“ Dennoch, so sagt er, wünsche er sich, dass der Club auch in Zukunft Ruhe bewahre: „Gibt es dann eine gute Vorbereitung im Sommer und gelingen die ersten Spiele der Saison, ist alles möglich.“
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Am Sonntag wird sich der Ex-Profifußballer das Spiel im Stadion vom 1. FC Magdeburg vor Ort anschauen. Aber nicht wie mancher Ehemaliger im VIP-Bereich: Felix Schillers Platz ist im Fanblock.