Bengalos und Rauchtöpfe Pyrotechnik in Deutschland bald erlaubt? DFL prüft Freigabe
Hunderttausende Euro musste der 1. FC Magdeburg dem Deutschen Fußball-Bund allein in der vergangenen Saison überweisen. Der Grund: Zündelnde FCM-Fans. Das könnte sich bald ändern.
Magdeburg/DUR – Es sorgte für einiges Unverständnis bei Fußballfans, als bei den Shows der heimischen Fußball-EM Pyrotechnik von den Veranstaltern gezündet wurde. Denn in den Stadien Deutschlands und während des Liga-Betriebs ist dieses eigentlich verboten.
In Norwegen wird es bald zu einer Teil-Öffnung von Pyrotechnik kommen – auf den Rängen und von Fans gezündet. Für Fans von Dortmund, Bayern oder Magdeburg interessant. Laut „Bild“-Zeitung prüfe die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Pyro-Freigabe.
Norwegen macht's vor: Bedingungen zum Zündeln
So soll die DFL-Geschäftsführung bereits im Austausch mit Norwegens Liga-Verband sein, wo die Behörden ein zweijähriges Pilotprojekt gestartet haben. Dort darf künftig legal auf dem Rang gezündelt werden. Aber unter Bedingungen.
Die Person, die Pyrotechnik zündet, muss über 18 Jahre, nüchtern und identifizierbar sein. Zudem darf nur zertifizierte Pyrotechnik gezündet werden und das ausschließlich in markierten Bereichen in der Nähe der Ultras. Auch muss ein Mindestabstand von zwei Metern zu anderen Fans gewahrt werden beim Abbrennen und ausreichend Löschvorrichtungen vorhanden sein.
Pyrotechnik in Deutschland bald erlaubt?
Zurück in Deutschland. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ist neben seiner Tätigkeit im Münchener Landtag auch Vorsitzender der Sportministerkonferenz der Länder. Laut Bild beruft Herrmann ein Spitzentreffen mit DFL und DFB ein. Thema: Gewalttäter und Pyrotechnik im Fußball.
Da soll unter anderem geklärt werden, ob und wie Pyrotechnik in deutschen Stadien legal genutzt werden könnte. Feststehen soll jetzt schon, dass Raketen und Böller, im Gegensatz zu Bengalos und Rauchtöpfen, verboten bleiben sollen.
Pyrotechnik ist auch ein großes Thema im Umfeld vom 1. FC Magdeburg, deren Ultras gemeinhin als „zündelfreudig“ gelten. Die Rechnung für den Verein wird derweil immer länger. Zuletzt ärgerte sich FCM-Boss Otmar Schork öffentlich über eine „Geldmaschinerie“ des DFB und forderte Debatten über eine Legalisierung.