Wo Magdeburg "unberechenbar" ist FCM-Standardtrainer Andreas Schumacher gibt Einblicke in seine Arbeit
Andreas Schumacher schloss sich im Sommer 2023 dem 1. FC Magdeburg an. Seine Aufgabe ist es, Freistöße und Ecken der Titz-Elf gefährlicher zu machen. Doch das braucht offenbar Zeit.
Magdeburg/DUR – Es ist wohl eines der meist diskutierten Themen in der FCM-Fangemeinde: Ruhende Bälle beim 1. FC Magdeburg. Zu ungefährlich in der Offensive, zu löchrig in der Defensive lautet oft das Urteil. Nun meldete sich FCM-Standardtrainer Andreas Schumacher zu Wort.
46 Ecken verbucht der FCM in der laufenden Rückrunde – und damit mehr als doppelt so viele wie nach der gesamten Hinrunde. Eine deutliche Steigerung.
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Und doch gelingt dem Club insgesamt zu selten, diese in Tore umzumünzen. Ähnliches gilt für Freistöße – nur ein einziger fand in dieser Saison den Weg ins Netz.
Standards einstudieren ist ein langer Weg
Um bei Standards besser in der 2. Bundesliga aufgestellt zu sein, holte der FCM im Sommer mit Andreas Schumacher einen Experten an Bord.
Der „Volksstimme“ sagte er: „Selbst in Freiburg, einer ausgesprochen starken Standardmannschaft, dauerte es zwei bis drei Saisons, bis du dich nachhaltig in dem Bereich entwickelt hast.“
Zu ungefährlich sind die Spieler nach hohen Bällen. Ein Grund ist die generelle Körpergröße der Spieler, die im Vergleich zu den großgewachsenen Akteuren anderer Zweitligisten das Nachsehen haben.
Das weiß auch Schumacher. Bei Standards sei die „Körpergröße grundsätzlich eine bessere Voraussetzung“. Er macht aber auch klar, dass es kleine Spieler gebe, die gut köpfen könnten und große Spieler, die das eben nicht gut könnten.
Deswegen auch das variable Spiel bei ruhenden Bällen beim 1. FC Magdeburg. Schumacher: „Aktuell haben wir circa 50:50 an Ecken, die wir direkt vor das Tor spielen, und Ecken, die wir kurz ausführen“. Das sei für den Gegner „unausrechenbar“, so der Co-Trainer.
FCM-Standards: Defensiv besser als offensiv
Sein Kollege Silvio Bankert kümmert sich derweil um defensive Standards beim Club. Bankert arbeite laut Schumacher mit „viel Akribie“ daran, dass die Titz-Elf weniger Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert. Er lobt auch die Zusammenarbeit mit FCM-Cheftrainer Christian Titz: „Er gibt uns den Raum, dass wir Woche für Woche daran arbeiten können.“
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Geht es nach Schumacher, das machte er selbstkritisch klar, sei der FCM in der Defensive „nochmal besser“ als in der Offensive bei Standardsituationen. Vielleicht auch ein Grund, warum der Club in dieser Rückrunde nur sechs Gegentore kassierte.
Standards sind ein Zusammenspiel vieler Variablen. Ob sie erfolgreich sind, hängt nicht nur von einstudierten Mustern ab. Schumacher unterstreicht die Komplexität von ruhenden Bällen: „Es sind so viele Faktoren, die passen müssen. Du kannst machen, was du willst. Wenn irgendeiner vom Gegner nicht reagiert, wie du dachtest, dann klappt es nicht“.