Weg zum Europapokalsieg 1974 (3) Bulgaren aus Stara Zagora keine große Hürde – FCM erreicht locker das Halbfinale
In unserer Reihe zeichnen wir den Weg des 1. FC Magdeburg im Europapokal der Pokalsieger 1973/74 – von Runde 1 bis zum Finale nach. Teil 3 widmet sich den Spielen gegen Beroe Stara Zagora.
Magdeburg – Nachdem die Blau-Weißen im Achtelfinale im Herbst 1973 gegen Banik Ostrava nach der 0:2-Hinspielniederlage dank eines 3:0 nach Verlängerung im heimischen Ernst-Grube-Stadion erst nach großem Kampf weiterkamen, wartete nun im März 1974 im Viertelfinale mit Beroe Stara Zagora ein weitestgehend unbekannter Gegner auf die Elbestädter.
Die Bulgaren hatten sich im Achtelfinale relativ problemlos gegen Atletico Bilbao (3:0, 0:1) durchgesetzt und in der ersten Hauptrunde gegen den luxemburgischen Vertreter Fola Esch (7:0, 4:1) sehr torhungrig gezeigt.
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Gewarnt durch das knappe Weiterkommen gegen Ostrava, wollte die Krügel-Elf möglich schon im Hinspiel für klare Verhältnisse sorgen. Entsprechend stürmisch begannen die Gastgeber am 6. März 1974 vor 27.000 Zuschauern, ließen aber zunächst beste Möglichkeiten aus.
Da Wolfgang Abraham aufgrund der Roten Karte aus dem Rückspiel gegen Ostrava gesperrt war und auch Klaus Decker fehlte, gab Helmut Gaube sein Europapokaldebüt, spielte Siegmund Mewes daheim erstmals von Beginn an.
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Nach dem Seitenwechsel brachten Hans-Jürgen Hermann (70. Minute) und Siegmund Mewes (73.) den Club mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße. Danach ließen die Magdeburger nichts mehr anbrennen. Der Schachzug von Trainer Heinz Krügel, mit Mewes noch mehr Körperlichkeit zu bringen, ging auf.
Dennoch waren sich die Elbestädter einig darin, dass auch im Rückspiel 14 Tage später noch einmal eine konzentrierte Leistung nötig ist, um das große Ziel Halbfinale zu erreichen.
FCM ungefährdet beim 1:1 im Rückspiel
Dass es die Bulgaren noch einmal wissen wollten, wurde schon beim Auflaufen ins mit 30.000 heißblütigen Fans gefüllte Beroe-Stadion klar. „Mein Gegenspieler provozierte mich schon da ein erstes Mal“, erinnerte sich Hinspiel-Torschütze Hans-Jürgen Hermann.
Der pfeilschnelle Flügelspieler bekam im Verlauf der folgenden 90 Minuten mehrfach etwas auf die Socken, sorgte in der 81. Minute für den 1:1-Endstand und das Weiterkommen.
Kurz zuvor hatte Wutow mit einem umstrittenen Elfmeter die Hausherren in Führung gebracht (72.), davor der Bulgare Tudor per Kopf nur die Latte des FCM-Tores getroffen.
Damit standen die FCM-Kicker erstmals in einem Europapokal-Halbfinale, nachdem sie diese Chance im Frühjahr 1966 nur vier Monate nach Clubgründung gegen West Ham United durch ein 0:1 und 1:1 noch knapp verpasst hatten.
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Als mögliche Gegner kamen mit dem AC Mailand, Borussia Mönchengladbach und Sporting Lissabon nun nur noch europäische Topklubs in Frage. Entsprechend gespannt waren Zapf & Co. auf die bald anstehende Auslosung.