REgelauslegung sorgt für Ärger Trotz Gelb-Sperren: FCM-Trainer Titz will das Meckern nicht aufgeben
Emotionen gehören zum Fußball, doch beim 1. FC Magdeburg führt das Diskutieren mit Schiedsrichtern immer häufiger zu Sperren. Warum Trainer Christian Titz die Regel kritisch sieht.
Magdeburg/DUR – Gelbe Karten wegen Meckerns häufen sich beim 1. FC Magdeburg. Mit teilweise empfindlichen Konsequenzen, wie die Sperren von Jean Hugonet und Marcus Mathisen beweisen. Mathisen muss gegen Hertha BSC am Freitag (18.30 Uhr, live bei Sky) aussetzen, zuvor gegen Regensburg hatte es Hugonet erwischt.
Beiden Spielern gemein: Die Sperren begründen sich unter anderem aus Gelben Karten wegen Reklamierens. Allein Mathisen kassierte seine letzten beiden Male den gelben Karton, weil er sich beim Schiedsrichter beschwerte. Cheftrainer Christian Titz, der selbst bereits zweimal in dieser Saison verwarnt wurde, hat da eine ganz eigene Meinung.
"Wir können so etwas nicht abschalten, wir können es nur, wenn wir gar nichts mehr sagen", sagte Titz in der Pressekonferenz vor dem Berlin-Spiel: "Ich finde die Regelauslegung nicht gut."
FCM-Trainer Titz über "Mecker"-Regel: "Finde ich nicht gut"
Nur der Kapitän darf seit dieser Saison mit dem Schiedsrichter diskutieren. Der ist beim 1. FCM Dominik Reimann. Als Torwart-Kapitän darf er einen Spieler auf dem Feld als "Stimme" wählen, in dem Fall Vizekapitän Mathisen.
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Und trotzdem sah der Däne Gelb wegen Meckerns und das gleich zweifach. Eine umstrittene Regelauslegung – auch, wenn sich Mathisen vor dem Schiedsrichter deutlich aufbaute und gestikulierte.
Titz: "Bei Marcus Mathisen ist es ungerechtfertigt. Das lasse ich mir als Trainer auch nicht herausnehmen, da gehe ich zum vierten Offiziellen und weise darauf hin, dass es unser Kapitän ist und der ganz normal mit ihm sprechen kann." In der Folge kassierte auch der Cheftrainer eine Gelbe Karte dafür.
FCM: Gelbe Karten häufen sich
Der Trainer findet, dass man als Schiedsrichter bedachter sein solle. Erst recht bei einem Spiel, wo "eine gewisse Emotion drin ist und wo Kommunikation etwas ganz Normales ist".
Über die neue Regel ließe sich trefflich streiten. Dennoch: Allein im Spiel gegen Regensburg zeigte der Schiedsrichter gleich dreimal Gelb für die Magdeburger wegen Beschwerden. Die daraus folgenden Sperren schmerzen den Verein.
Der Situation mit den Karten ging eine mindestens strittige Strafstoß-Entscheidung für die Regensburger voraus. Umso intensiver wurden die Beschwerden. Titz: "Es ist auch wichtig, dass wir darauf eingehen, wenn wir wollen, dass wir dauerhaft in einer guten Kommunikation bleiben und auf Dinge hinweisen, die nicht so eine schnelle Kartenflut mit sich bringen."
Eine Sperre für Titz selber steht noch nicht kurz bevor. Erst nach vier Gelben Karten sind Trainer in der Bundesliga für eine Partie gesperrt.