Kommentar zum Mecker-Gelb Haltet euch im Zaum! So schadet sich der FCM nur selbst
Emotionen im Fußball gehören dazu, aber wenn sie das Team schwächen, wird es brenzlig. Die neue Mecker-Regel hat für den FCM bereits sehr unnötige Konsequenzen, meint Chefreporter Nico Esche.
Magdeburg/DUR – Einmal kurz mit den Armen gerudert, sich beschwert und zack: Man ist für ein Spiel gesperrt. So erging es Jean Hugonet, der wegen Meckerns beim Spiel gegen den SSV Ulm seine fünfte Gelbe Karte sah und nun eine Partie aussetzen muss. Dabei sollte ihm klar gewesen sein, wie sehr er sein Team damit schwächen wird.
Über den Sinn der neuen Regel, wonach nur noch der Kapitän mit dem Schiedsrichter während des Spiels diskutieren darf, ließe sich vortrefflich streiten.
Der DFB will seine Schiris vor pöbelnden Spielern schützen, die es von der Bundesliga bis hin zur Kreisliga gibt. Ob Hugonet dem Schiri am Samstag noch verbal etwas mit "auf den Weg gegeben hat“ oder nur gestikulierte, ist unklar. Sicher ist: Der Spieler kennt die Regel, hätte sich im Zaum halten müssen.
Der Abwehrchef ist ein Anker im Magdeburger Defensiv-Gebilde. Sein Fehlen ist nur schwer zu kompensieren. Ausgerechnet beim Duell gegen Liga-Schießbude Jahn Regensburg muss der Franzose das Spiel von der Tribüne aus beobachten. Ein Spiel, das der Club nach zuletzt fünf sieglosen Partien in Serie auf keinen Fall verlieren darf.
FCM: Weitere Ausfälle drohen
Ein Platz auf der Tribüne droht auch Marcus Mathisen. Gegen den 1. FC Kaiserslautern erhielt er seine vierte Gelbe Karte – wegen Meckerns. Ein weiterer Ausfall steht also bevor. Und das von einem Spieler, der mit seinen Fähigkeiten zu den wichtigsten Akteuren im Magdeburger Kader zählt.
Vorgelebt bekommen Mathisen, Hugonet und Co. dieses Verhalten von der Seitenlinie aus. FCM-Cheftrainer Christian Titz kann seine Emotionen ein ums andere Mal nicht kontrollieren, rudert mit den Armen, reklamiert und spricht mit dem Vierten Offiziellen. Und sah dafür auch selbst schon den gelben Karton.
Fußball lebt von seinen Emotionen, auf dem Feld, der Tribüne und der Trainerbank. Nun gibt es aber nun mal diese neue Regel, die – das gehört auch zur Wahrheit – von den Schiedsrichtern ausgelegt werden kann, wie es ihnen passt. Trotzdem: Die Magdeburger tun gut daran, ihre Emotionen nicht hochkochen zu lassen. Auch, um sich nicht immer wieder unnötig selbst zu schwächen.