Meinung FCM-Spieler Baris Atik und die Gelben Karten – Heißes Blut
Baris Atik musste das Spiel gegen den KSC von der Tribüne aus beobachten. Er meckerte auf dem Feld zuvor einmal zu viel – Gelbsperre. Heißes Blut im Spiel mit dem Feuer.
Magdeburg - Das 1:1-Unentschieden des FCM gegen den KSC musste Baris Atik von der Tribüne aus beobachten. Die gelegentlichen Schnitte während der TV-Übertragung auf sein Gesicht zeigten ihn zerknirscht in den Rängen sitzend. Verantwortlich dafür: er allein.
Atik erhielt die fünfte Gelbe Karte beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Er legte sich mit dem Nürnberger Jens Castrop an, beide erhielten den gelben Karton – der FCM-Spielmacher musste in Folge aussetzen. Nicht das erste Mal, dass BA23 die Nerven durchgingen und er dafür vom Schiedsrichter abgestraft wurde.
FCM-Spieler Atik und seine Eskapaden
Zwei der fünf Gelben Karten in dieser Saison verdiente sich Atik wegen Meckerns, eine wegen einer Schwalbe. In seiner Zeit beim FCM verpasste der Türke vier Spiele wegen Gelbsperre, maßgeblich auch wegen Mecker-Gelb. In seiner gesamten Karriere verpasste er insgesamt sogar ganze zwölf Spiele wegen Sperre. Zum Vergleich: 27 Spiele musste Atik verletzt oder erkrankt aussetzen.
Nun schimpfen die einen über die Unnötigkeit der Atik-Meckerei, andere sehen die Emotionalität in ihm, die ihn auch auszeichnet und sich immer wieder Bahn bricht. Emotionen, „die ihm eine gewisse Stärke verleiht", sagt sein Trainer Christian Titz.
Anführer Atik, der Straßenkicker mit dem feinen Füßchen.
Fest steht: Mit der Sammlung an Karten schadete er nicht nur sich selbst, dem Spieler, der immer auf dem Rasen stehen will, sondern auch seinem Klub.
Baris Atik ist ein Top-Spieler in der 2. Bundesliga, ein steter Unruheherd, Antreiber und ganz nebenbei einer der besten Vorlagengeber der Liga. Seine technische Finesse ist über alle Zweifel erhaben. Und so fehlte er dem 1. FC Magdeburg in einem wichtigen Spiel, gegen den KSC.
Ahmet „Ahmo“ Arslan vertrat Atik auf dessen Position und machte seine Sache ordentlich, lobte auch FCM-Cheftrainer Christian Titz: „Ahmo hat heute ein gutes Spiel gemacht“. Das Standing eines Vizekapitäns, das Atik innerhalb der Mannschaft hat, konnte er nicht ersetzen.
Ein Teil der Wahrheit lautet, dass es völlig normal ist, wenn ein Verteidiger (der Atik nicht ist) wegen seiner Aufgabe in der Defensive regelmäßig mit dem Schiri-Karton bedacht werden kann. Ein anderer Teil der Wahrheit lautet, dass Atik wegen seines Spielstils häufiger von den Beinen geholt wird, als andere, oft auch ahndungswürdig, ungesehen oder ignorierend vom Referee. Da kochen schnell Emotionen hoch.
Angespannte Stimmung im Team von FCM-Trainer Titz?
Arslan als auch Luca Schuler bekamen im Spiel gegen Karlsruhe ebenfalls je eine Gelbe Karte - wegen Meckerns. Auch im Training geht es beim FCM immer wieder heiß her. Eine Stimmung, die angespannt scheint.
Es sei „Zug drin“, sagte Titz neulich auf die Stimmung im Team angesprochen, die Spieler seien aber fokussiert. Eine Melange, die - gut abgewogen - zwischen Sieg und Niederlage entscheiden kann.